Poltern nach Querlenkerwechsel

Mein Audi macht mich schön langsam richtig fertig.
Gestern war mein achter Werkstattbesuch seit Jänner. Ich war bei einer Audi-Werkstätte in der Nähe von Baden (Namen nennt man ja fairerweise nicht, oder?), um mehrere Kleinigkeiten beheben zu lassen: Xenonlicht einstellen, da ein anderes Fahrwerk verbaut wurde, den Fahrersitz wieder instandsetzen, da er zum wiederholten Male hin- und herwackelt, die vorderen Türen einstellen (anheben, da die schwere Dämmung meiner Anlage in den Vordertüren diese ziemlich nach unten gezogen hat) und (als wichtigster Punkt) ich habe zum wiederholten Male das Knarzen/Quietschen der Vorderachse erwähnt, das leider justament bei meinen vorigen Werkstattbesuchen nicht zu hören war.
Eigentlich keine großartigen Dinge, oder? Also gingen die Audianer ans Werk.
Resultat: Xenonlicht unmerklich besser eingestellt (obere Kante des Lichtkegels auf unterschiedlicher Höhe, links höher (!) als rechts), Kommentar dazu: automat. LWR ohne Funktion, da durch die Tieferlegung ein Teil des Gestänges verbogen ist. Abhilfe: nicht bekannt.
Sitz wackelte weiterhin, Erklärung: das seien fünf verschiedene Stellen im Sitz selbst, die sich zu einem leichten Wackeln summieren (echt!). Da könne man nix machen. Nachdem ich nochmals mit dem Meister der Annahme zum Auto ging und ihm genau die Stelle zeigte, wo es wackelt, fiel ihm komischerweise sofort auf, dass ein Gleitstück vorne fehlte...
Türen sind sogar richtig eingestellt! Bemerkenswert!
Aber jetzt zum eigentlichen Thema: Nachdem die vorderen unteren Querlenker getauscht wurden (wie heißen die genau? Traglenker? Auf jeden Fall sind es die, an denen auch die Stoßdämpfer unten ansetzen) tritt jetzt beim Überfahren von Unebenheiten ein Poltern/Schlagen auf, gefühlsmäßig immer dann, wenn das Fahrzeug vorne ausfedert. Es kommt nicht bei jeder Unebenheit vor, aber so ziemlich oft. Es dürfte eben nur bei einer ganz bestimmten Belastung hörbar sein. Am ehesten würde ich jetzt sagen, beim Überfahren einer leichten Unebenheit, wenn man gleichzeitig beschleunigt.
Sagt das irgendjemandem was? Was kann man falsch machen beim Arbeiten an der Vorderachse, oder was kann man dabei ruinieren? Ich hätte gerne einige Anhaltspunkte dazu von euch, da ich ja in einigen Tagen wieder in die Werkstatt fahren werde und da würde ich gern den einen oder anderen Tipp geben können (traurig, dass viele Mechaniker heute wirklich nur nach genauester Anweisung was finden).
Ist das vielleicht schon einem von euch so passiert?
LG Martin

Ich bin mir zumindest sicher, dass die einen Teil ausgetauscht haben. Ich hab nämlich auch des öfteren so meine Zweifel, daher habe ich nach dem Abholen unters Auto gesehen, ob da neue Teile zu erkennen sind. Und tatsächlich, die beiden vorderen unteren Lenker (sind das jetzt die Traglenker oder wie benennt man die korrekt?) blitzen noch ganz neu silber hervor.
Ich würde freiwillig auch keinen Fuß mehr über die Schwelle dieses Unternehmens setzen, jedoch muss ich das tun, wenn ich die Vermutung habe, dass die Firma gepfuscht hat. Die müssen ihr Werk doch vollenden. Auch wenn ich mir selber komisch vorkomme, wenn ich das jetzt sage, nachdem was ich schon so mitgemacht habe, aber ich meine doch, dass jede Werkstatt mal einen Umfaller haben darf. Ging halt diesmal einiges daneben. Andererseits war ich grad von denen so begeistert, als ich beim 105er Service dort war, dass ich eben diesmal wieder dort hin gefahren bin.
Was mir in diesem Zusammenhang einfällt: Zum Thema Fahrwerk und Einbau hab ich mal hier im Forum (oder auch bei den A4-Freunden) gelesen, dass es wichtig wäre, das Fahrwerk erst dann endgültig festzuschrauben, wenn das Fahrzeug wieder mit den Reifen am Boden steht, also eingefedert ist. Kann das mit meinem Problem irgendwie zusammenhängen?
Es hört sich nämlich zwar polternd/schlagend an, doch kann ich mir auch vorstellen, das irgendeine "Verspannung" ebenfalls diese Geräusche verursachen kann.
Was war denn bei dir damals schuld, Winman?
LG Martin

Mit "erst festschrauben, wenn das Fzg am Boden steht" habe ich vor allem die unteren Befestigungspunkte gemeint, also z.B. die Verschraubung Stoßdämpfer-Traglenker. Das geht, wenn das Fzg auf einer Rampenbühne steht oder wie man das Ding bezeichnet. Da kann man es ja anheben, um drunterzukommen, und trotzdem bleibt der Wagen eingefedert. Ich hab grad zufällig die Einauanleitung meines Koni-Fahrwerks gefunden, da wird mit diesen Bildchen genau dasselbe erklärt: Beim Festschrauben des Dämpfers unten sind zwei Bildchen: das Bild, wo das Auto an den Wagenheberaufnahmen von einer normlen Hebebühne angehoben wird, ist durchgestrichen, also "falsch", und daneben ist eben die Darstellung, wie man´s richtig macht: Wagen mittels dieser Rampe anheben, damit er nicht ausfedert beim Anheben.
Ob das aber in der Praxis Bedeutung hat, weiß ich auch nicht.
LG Martin

Na klar muss ich dort nochmal hin. Ist halt nur blöd, das alles mit Beruf und Co. abzistimmen. Da geht eben wieder zumindest ein Vormittag drauf. Aber ich werde eben wieder hinfahren und hoffen, dass sich der Annahme-Haberer nicht gleich taub stellt bei der Probefahrt. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass da irgendein Teil lose ist, also haben die anscheinend nicht alles wieder korrekt verschraubt. Passierte mir schon einmal, als ich noch einen Astra fuhr: da war ich beim Fortstinger, um mir neue Stoßdämpfer zu kaufen (war so eine nimm vier, zahl drei Aktion von Bilstein-Dämpfern damals), und als ich den Wagen abholte und eine Runde fuhr, rumoelte es extrem beim Überfahren von Unebenheiten. Ich gleich wieder zurück in die Werkstatt und was war der Grund? Drei der Vier Stoßdämpfer waren nicht ausreichend befestigt, irgendein Vollkoffer hat die Muttern nur so weit angezogen, wie es mit der Hand ging und dann vergessen, sie mit der Schlüssel festzuziehen...
Übrigens, Galgenhumor am Rande: als ich heute vor einer Ampel sanft bremsend ausgerollt bin, war das Knarzen/Quietschen wieder da! Zwar leiser, aber hörbar. Also eigentlich der Anlaß, warum meine Traglenker getauscht wurden.
LG Martin

Hallo Czeki!
Es war nicht die Firma Gra..., sondern die Firma Lec...., gekauft hatte ich ihn damals im Jänner bei der Firma Ber... in Baden. Lec und Ber gehören ja irgendwie zusammen, deshalb fuhr ich bei meinem 105er Miniservice ja auch zu Lec...., da ich zu Ber... wegen miserabler Mechaniker nicht mehr hinwollte und doch noch die Chance erhalten wollte, die Gebrauchtwagengarantie zu nutzen, falls was gröberes ist (eben, weil ich erfahren habe, dass die Betriebe zusamengehören und somit eine Garantieabwicklung leicht möglich ist).
Du tippst also auf die Koppelstangen? Gut zu wissen. Wie sehen die genau aus, also welche Trümmer der Vierlenkerachse bezeichnet man so?
Wegen dem Einbau meines Koni-FWKs: Nein, ich glaube nicht, dass der fehler da schon passiert ist, denn chronologisch lief das so ab:
Kauf mit Serienfwk. im Jänner, schon im Juni nach einer Woche Toskana fiel mir das Knarzen/Quietschen beim langsamen Fahren über Unebenheiten auf. Im Juli, beim 105er KD habe ich das zum ersten Mal beanstandet, jedoch ohne Erfolg. Im August rüstete ich auf Koni um, das gelegentliche Knarzen blieb, aber über ca. 5000km war kein anderes Störgeräusch zu hören, schon gar kein Poltern oder Schlagen (du kannst dir ja denken, dass man gerade nach einer Fahrwerksänderung erst recht hellhörig im Wagen sitzt, also das wäre mir aufgefallen). Erst als nun, bei 115tkm Anfang September die Traglenker getauscht wurden, weil die Werkstatt nun endlich auch dieses Knarzen gehört hat, fing mein Problem mit dem Poltern/Schlagen/Verspannen an.
LG Martin

Ja, Czeki, L. in B. (liest sich ja fast wie ein Roman von Thomas Bernhard...) war eigentlich auch wirklich toll, als ich dort zum 105er KD war, deshalb vermute ich auch schön langsam, dass ich an diesem Tag einfach Pech hatte.
In der Zwischenzeit war ich beim ARBÖ, weil ich einfach etwas beunruhigt war wegen dem Poltern (wenn da wirklich etwas nicht sachgemäß festgeschraubt gewesen wäre, könnte dies doch arg ins Auge gehen), und nun weiß ich auch zu 99%, was Schuld ist: laut ARBÖ-Techniker sind die hinteren unteren Querlenker auch im Eimer, man hört auch hier ein jämmerliches Ächzen, wenn der Wagen auf der "Rüttelplatte" steht (weißt eh, was ich mein, oder? Diese Metallplatten, auf die man mit der Vorderachse fährt und die sich dann in alle möglichen Richtungen verschieben).
Am Mittwoch werde ich voraussichtlich wieder beim L. sein, dann weiß ich mehr.
Bei der ganzen Angelegenheit wird wahrscheinlich Audi auch mitbeteiligt sein. Ich mein, die in der Werkstatt werden schon gemerkt haben, dass die hinteren Lenker auch nicht mehr einwandfrei sind, aber nachdem es ja noch Kulanz seitens Audi gibt, wird Audi darauf bestehen, dass solche Teile erst dann getauscht werden, wenn es unumgänglich ist.
Audi übernimmt bei meinem A4 aus 3/99 übrigens noch 30%, und wenn ich Pech habe, gehen die restlichen 70% nicht mehr auf Gebrauchtwagengarantie (obwohl ich laut Vertrag 1 Jahr GG hätte, also bis 01/03). Aber das ist noch offen.
LG Martin

Also, nun weiß ich, was es war:
Die Verschraubung Stabi - Koppelstange auf der linken Seite war offen. Es steckte gottseidank noch die Schraube, die alles gradeso zusammenhielt, aber die Mutter war weg. Deshalb schlug beim Fahren über Unebenheiten der Stabi an den Stoßdämpfer. Ob die Mutter komplett vergessen wurde oder sich nachträglich gelöst hat, weiß ich nicht.
Auf jeden Fall eine unangenehme Sache.
Die hinteren, unteren Querlenker wollten sie nicht gleich tauschen. Obwohl laut ARBÖ zumindest der linke austauschwürdig ist.
Naja, die 30% Kulanz bekomme ich noch bis 03/03, bis dahin werden sich auch diese Querlenker sicher noch bemerkbar machen. Momentan quietscht es nur auf der Rüttelplatte, und das genügt Audi noch nicht.
LG Martin

Ja, ein bisschen mulmig war mir dann im Nachhinein eh, vor allem, weil ich den Wagen vor Zorn, dass da schon wieder was poltert, ganz schön "hergrissen" hab in der Zeit zwischen den Werkstattbesuchen. Hätte eventuell ins Auge gehen können.
Was mich rückblickend betrachtet am meisten ärgert, ist dass die beim L. keine Anstalten gemacht haben, die ganze Sache irgendwie zu bedauern. Fairerweise muss ich immer wieder anmerken, dass mich die ganze Aktion ja nichts gekostet hat, aber trotzdem. Nachdem die draufgekommen sind, dass Stabi und Koppelstange nicht verschraubt sind und das wieder in Ordnung gebracht haben, hat es nur geheißen "So, jetzt dürfte aber wirklich nichts mehr poltern". Als ob sie da jetzt eine tolle Reparatur gemacht hätten.
Wie schon mal erwähnt: das 120er-Service macht eine "Freie", ich berichte dann, was passiert, wenn der Zahnriemen von einem Nicht-Audianer gewechselt wird.
LG Martin