Gestern bei n-tv ...

  • ... gab es einen recht interessanten Bericht über lohnkostenflüchtige Unternehmen. Leider hab ich ihn nicht von Anfang an gesehen.


    Kernthema war, das inzwischen eine ganze Menge Automobilzulieferer in Polen zu machen und in die Ukraine weiterziehen, da Polen inzwischen zu teuer geworden ist.


    Die polnischen Gewerkschaften versuchen aber gleichzeitig gerade 8% Lohnerhöhung durchzudrücken, da ihre Produktivität so gestiegen sei.


    Lustig, ähnlich übertriebene Forderungen stellen unsere deutschen Gewerkschaften auch gerade, könnte sich für die Polen also ausgehen, da die deutschen, die jetzt neu rübergehen nicht die große Startschwierigkeiten haben. Es stehen in Polen dann ja genügend gut ausgebildetete Kräfte zur Verfügugn, die früher für die Werke gearbeitet haben, die jetzt in der Ukraine sind.


    Mal gespannt, wann die letzten Industriearbeitsplätze in D weg sind.


    Nach 127 Jahren Fertigung in D habe ich derzeit eine erste Anfrage für einzelne Fertigungsschritte in Tschechien laufen :-?

    Grüße

    Stefan

    V8 CDi -> Fahrspaß trotz Diesel

  • tja das alte Europa wird in der Tat bald ziemlich alt aussehen und im Endeffekt wird es als riesiges Seniorenzentrum leer zurück bleiben....


    mir stellt sich eigentlich nur die Frage nach dem Datum wann es Zeit ist hier die Koffer zu packen <img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="8)" title="" />

  • Produktionsstandort Deutschland quo vadis?? :gruebel:


    Hab diesen Artikel auf "Empfehlung der Geschäftsleitung" erst neulich in der Hand gehabt.
    Es stehen gute Ansätze darin etwas zu ändern. Nur sollte es dabei nicht bleiben, Ausarbeitungen zu erstellen Deutschland zu retten, sondern es zu realisieren. Klotzen, nicht kleckern


    http://www.bcg.com/publications/files/F ... 8Nov04.pdf

    Grüße Klaus

    „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.“ (Konrad Adenauer)

  • Meine Prognosen zeichnen sich also schon ab.. Ich hab 5-7 Jahre für die Angleichung der beliebten EU-Billiglohnländer kalkuliert, aber dass es sich jetzt schon abzeichnet find ich auch etwas überraschend! :wink: :lol:

  • Nee Merlin, eine Angleichung wird nicht kommen, laß die Polen mal bei 5€/h 5% mehr bekommen, dann sind wir bei 5,25€. Der Deutsche bekommt -von mir prognostiziert- 2,5% mehr zugesprochen, warum auch immer bei einer Basis von 15€ und landet bei 15,375€, die Schere wird also sogar noch größer.


    Kostenvorteile über die Löhne würden wir nur über eine konsequente Arbeitszeiterhöhung ohne Lohnausgleich hinbekommen.

    Grüße

    Stefan

    V8 CDi -&gt; Fahrspaß trotz Diesel

  • stelen:
    Die Anhebnung der Löhne dort wird imho wesentlich rasanter und in größeren Prozentsätzen voranschreiten als im Vergleich dazu bei uns hier. Das was wir gerade in Osteuropa erleben ist sicher erst der langsame Anfang... klar dauert der Anpassungsprozess noch etwas, aber ich denke er wird kommen. Wenn man hier zudem den steigenden Lohnkosten noch entgegen wirken kann, dann passierts umso schneller.



    Muss mal sehen, ob der Bericht nochmal wiederholt wird. Klingt interessant.

  • Zitat von "Merlin96"

    Meine Prognosen zeichnen sich also schon ab.. Ich hab 5-7 Jahre für die Angleichung der beliebten EU-Billiglohnländer kalkuliert, aber dass es sich jetzt schon abzeichnet find ich auch etwas überraschend! :wink: :lol:


    Also die Logistikosten sind eingetlich zuvernachlässigen, weil es z.B. billiger ist selbst mit geringem Producktionskostenunterschiede im Ausland zu produzieren gerade weil die logistikosten so gering sind. Das einzige prob ist der Faktor Zeit wenn man z.B. in china usw. produziert, weil das schiff braucht schon seine zeit.
    Da muss man halt die verlorene zeit wieder reinrechnen aber die eingetlichen kosten sind doch recht gering!

    Audi A6 Avant (2002)1,9TDI PD 6 Gang

    Audi A3 (2004) 1,9TDI

  • nun ja wir pumpen jedenfalls eh Milliarden in den unnützen Osten, damit sie irgendwann genauso beschissen dastehen wie wir und jeder nur immer mehr will.... nur woher dieses "mehr" kommen soll, wird dann keiner mehr wissen

    audi4ever 4.0 rulez!!!

  • Zitat von "WINMAN"

    nun ja wir pumpen jedenfalls eh Milliarden in den unnützen Osten, damit sie irgendwann genauso beschissen dastehen wie wir und jeder nur immer mehr will.... nur woher dieses "mehr" kommen soll, wird dann keiner mehr wissen


    Nicht unnütz!! Es gibt ja einige Österreichische Unternehmen im Osten die von den EU-Milliarden profitieren *wers-glaubt*

    Audi A6 2.5TDI

    BMW 525d E60 / Golf V Sportsline

    Einmal editiert, zuletzt von patrice' ()

  • Was mir viel mehr sorgen macht ist, dass nicht nur Produktion nach Osteuropa verlagert wird, sondern auch Dienstleistung und IT....


    Kann mir jemand mal erzählen, mit was man in Zukunft überhaupt noch sein Geld hier verdienen soll?? Ich weiss es nicht, Gute Ausbildung und Studium sind auch keine Garantie mehr dafür... :cry:

  • Mich interessiert ja nur was passiert wenn es in einigen Jahren keine hochqualifizierten ausländischen Arbeitskräfte für IT usw. mehr gibt und die Firmen dann theoretisch wieder Lete aus dem Inland brauchen würden

    Wer seinen Audi liebt, der schiebt, wer seinen Audi verehrt, der fährt

  • Zitat von "audi80er"

    Mich interessiert ja nur was passiert wenn es in einigen Jahren keine hochqualifizierten ausländischen Arbeitskräfte für IT usw. mehr gibt und die Firmen dann theoretisch wieder Lete aus dem Inland brauchen würden


    nun gut das wirst aber wohl in den nächsten 50 Jahren nicht erleben, denn die gut ausgebildetet Leute sind dort erst im kommen....

    audi4ever 4.0 rulez!!!

  • tja ist bei uns in da firma ist das auch der fall, vor vielen jahren hat man in slowenien ein werk aufgezogen weils dort sehr kostengünstig war was die lohnkosten betrifft, mittlerweile ist slowenien auch nicht mehr der letzte schrei und man hat schon einige bauteilproduktionen weiter in eines unser zwei werke nach bulgarien verlagert ... das die bulgarien in der spitze dort dann nur 200 bis 300 EUR pro monat verdienen ist das ergebnis ... :roll:


    und wenn bulgarien einmal nicht mehr reichen sollte gehts eben in die ukraine oder nach kasaschstan ... solange der transport per lkw weiterhin so spott billig ist, ist das ja sowieso kein problem ... wir in österreich haben eben jetzt tw. riesenprobleme das bauteile pünktlich angeliefert werden - die terminverantwortung einzelner projekte liegt ja bei uns in der entwicklung, von bulgarien nach österreich stehen die lkw 2 mal beim zoll und sind schnell mal 1-2 wochen unterwegs ...

  • Zitat von "hijacker666"

    und wenn bulgarien einmal nicht mehr reichen sollte gehts eben in die ukraine oder nach kasaschstan ... solange der transport per lkw weiterhin so spott billig ist, ist das ja sowieso kein problem ...


    tja na wenn das so ist, sag ich rauf mit den Sprit(Diesel)preisen und verdoppelt die Mautgebühren!!! Vielleicht denken solche Buden dann mal nach... :roll:




    ach ja und weil wir noch nicht genug Arbeitslose im eigenen Land haben holen wir uns in naher Zukunft auch noch die gut ausgebildeten aus dem "Ausland"


    http://www.diepresse.com/artikel.aspx?c ... &id=527680


    Zitat

    Die EU-Kommission will ab 2007 Vorschläge für EU-Richtlinien für eine einheitliche europäische Einwanderungspolitik vorlegen. Spidla und Innenkommissar Franco Frattini präsentierten gestern, Mittwoch, die Vorschläge der EU-Kommission, wie mehr hoch qualifizierte Arbeitnehmer in die EU gelockt werden könnten. Dabei wird auch überlegt, eine europäische "Green Card" herauszugeben. Sie soll von den einzelnen Mitgliedstaaten ausgestellt, aber eine attraktive Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung für die gesamte EU werden. ("Die Presse" berichtete im November). Frattini schwebt die Green Card für Berufsgruppen wie Forscher oder Ärzte vor.


    stattdessen wäre es wohl angebrachter in die einheimischen Ausbildungsstätten zu investieren und nicht die Einheimischen dumm sterben zu lassen und Fachkräfte reinlocken... welche Art von Logik soll das denn darstellen :roll: :angry:

    audi4ever 4.0 rulez!!!