Lamborghini

Die Automobili Lamborghini S.p.A., die für ihre dynamischen und hochemotionalen Supersportwagen b

ekannt ist, feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum beschenkt sich die italienische Marke, die seit 1998 zum Audi-Konzern gehört, selbst mit neuen Modellen und wachsendem Absatz.

Die „Terra di motori“, das Land der Motoren in der Emilia-Romagna im Norden Italiens, ist eine Landschaft technischer Hochkultur; keine andere Region der Welt ist so stark von der Leidenschaft für faszinierende Hochleistungstriebwerke geprägt. Seit der Gründung des Unternehmens 1963 durch Ferruccio Lamborghini ist Sant’Agata Bolognese, etwa 25 Kilometer nördlich von Bologna, die Heimat von Lamborghini geblieben.

Der Zwölfzylinder, die Krönung des Motorenbaus, ist untrennbar mit der Marke verbunden. Schon die ersten Lamborghini-Modelle wie der 350 GT fuhren mit einem damals höchst innovativen V12 vom Band. Die 3,5 Liter Hubraum und 320 PS aus den Anfangsjahren bildeten die Basis für eine kontinuierliche Steigerung und Weiterentwicklung.

Im Ruckblick auf die vergangenen 50 Jahre erscheint ein Modell als der klassische Lamborghini überhaupt – der Miura. Von 1966 bis 1972 gebaut, war er der erste radikale Sportwagen aus Sant’Agata Bolognese und der erste Lamborghini, der einen Namen aus der Welt des Stierkampfs trug. Mit bis zu 283 kW (385 PS) Leistung zählte der Zweisitzer zu den stärksten Autos seiner Zeit, beim Topspeed setzte er legendäre Bestmarken. Unter seiner ultraflachen Karosserie steckte innovative Technik – der quer montierte V12 machte den Miura zum ersten Mittelmotor-Sportwagen für die Straß

e. 4,39 Meter lang, 1,78 Meter breit, aber nur 1,05 Meter hoch, kauerte der Zweisitzer förmlich über dem Asphalt, die fließenden Linien seiner Aluminiumkarosserie drückten geballte Kraft aus. Die flach liegenden Scheinwerfer prägten den Bug; der Fahrer konnte sie mit einem Schalter aufrecht stellen und mit einer zweiten Taste einschalten.

Lamborghini Veneno

Ursprünglich als Technologie- und Imageträger konzipiert, wurde der Miura ein unerwarteter Verkaufserfolg: Statt der angepeilten Gesamtproduktion von 50 Exemplaren verließen weit mehr als einhundert Automobile das eilig erweiterte Werkgelände – pro Jahr.

Auch der Nachfolger des Miura war ein Erfolg – der Countach blieb von 1974 bis 1990 im Programm. Sein Konzept mit der streng keilförmigen Linienführung und dem nunmehr längs eingebauten V12-Mittelmotor erwies sich als zeitlos. Beim Diablo, der dem Countach folgte, integrierte die Karosserie zum ersten Mal große Teile aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) – ein High-End-Material, bei dem die Marke ihre Kompetenzen bis heute immer weiter au

sgebaut hat. Der Diablo VT von 1992 besaß als erster Lamborghini einen Allradantrieb, wie er heute Standard ist.

Seit Juli 1998 firmiert der italienische Supersportwagen-Hersteller als hundertprozentige Tochtergesellschaft der AUDI AG. Die Übernahme hat sich zu einer großen Erfolgsstory entwickelt. Die Gallardo-Baureihe, 2003 aufgelegt, hat sich mit bislang mehr als 13.000 ausgelieferten Exemplaren zum erfolgreichsten Lamborghini aller Zeiten entwickelt; ihre Kennzeichen sind der V10-Motor und die Aluminiumkarosserie, bei der Lamborghini große Synergien mit Audi nutzt. Der konsequente Leichtbau gehört bei beiden Marken zu den großen Kernkompetenzen.

In der V12-Reihe folgten dem Diablo zunächst der Murciélago und der Reventón, letzterer in einer exklusiven Serie. 2011 debütierte dann der Aventador, Anfang 2013 präsentierte die Marke seine offene Variante. Der Lamborghini Aventador LP 700-4 Roadster beschleunigt in 3,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 350 km/h. Im Mittelpunkt seines Technologiepakets steht das CFK-Monocoque mit den nach oben öffnenden Türen.

Lamborghini Gallardo LP 560-4 Lamborghini Aventador LP 700-4 1963 Lamborghini 350 GTV

Als Antriebseinheit dient der extrem drehfreudige und durchzugsstarke V12-Saugmotor mit 6,5 Liter Hubraum und 515 kW (700 PS) Leistung. Das Zylinderabschaltungssystem CDS und das innovative Start-Stopp-System mit Hochleistungskondensatoren, sogenannten Supercaps, steigern seine Effizienz und senken die CO2-Emissionen.

Lamborghini blickt selbstbewusst in die Zukunft. Auf der Peking Motorshow 2012 feierte eine neue Idee Premiere – künftig könnte der Urus Impulse im Segment der großen SUV setzen. Das Concept Car verbindet faszinierendes Design und überragende Fahrleistungen mit einem vielseitigen und alltagstauglichen Charakter. Die Karosserie präsentiert ein neuartiges CFK-Material mit der Bezeichnung Forged Composite. Auch das exklusive neue Modell vom Genfer Salon 2013 nutzt diesen Highend-Werkstoff. Mit seinen 552 kW (750 PS) Leistung und der hohen aerodynamischen Effizienz ist der Lamborghini Veneno, der auf dem Aventador basiert, ein Race Car für die Straße.

Die Automobili Lamborghini S.p.A. befindet sich auf einem steilen Höhenflug. 2012 hat der Supersportwagen-Hersteller seine Kundenauslieferungen von 1.602 auf 2.083 Einheiten erhöht – ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Motoren dieses Wachstums waren der Lamborghini Aventador LP 700-4 sowie die Gallardo-Baureihe.

„Trotz der weltweit anhaltenden Unsicherheit auf den Markten hat Lamborghini 2012 ein sehr zufriedenstellendes Absatzergebnis erzielt, das die Stärke unserer Produkt- und Vertriebsstrategie unterstreicht,“ sagt Stephan Winkelmann, Präsident und Vorstandsvorsitzender der Automobili Lamborghini S.p.A. „Wir werden weiterhin an der Entwicklung unserer Modellpalette arbeiten, um zusätzliches Wachstum in der Zukunft sicherzustellen.“ Das Kundeninteresse gibt Anlass zu großer Zuversicht: Die derzeit vorliegenden Bestellungen für den Aventador Coupe und Roadster decken bereits die Produktionskapazitäten der nächsten 15 Monate ab.

Lamborghini L 400-7 Aventador Roadster Lamborghini Miura Lamborghini Urus

Auch 2013 wird die Marke in den Motorsport investieren – der Lamborghini Blancpain Super Trofeo wird künftig auf drei Kontinenten zuhause sein. Nach vier Saisons in Europa und einer erfolgreichen Premiere in Asien geht der weltweit schnellste Markenpokal auch in den USA an den Start. Darüber hinaus engagiert sich Lamborghini mit dem Gallardo in der weltweit etablierten GT3-Rennserie.

In Sant’Agata Bolognese arbeiten etwa 950 Mitarbeiter auf dem 200.000 m2 großen Werkgelände. Der Gallardo und der Aventador entstehen auf zwei Linien; das 2004 neu erbaute „Centro Stile“ mit seinem integrierten Museum ist ein hochmodernes Designcenter. Eine Photovoltaikanlage auf den Hallendachern, die größte im Industriesektor der Emilia-Romagna, erzeugt Energie; sie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur CO2-neutralen Produktion, die schon für das Jahr 2015 als Ziel definiert ist. Als erstes Unternehmen der italienischen Automobilindustrie wurde Automobili Lamborghini mit der EMAS-Zertifizierung und der Zertifizierung ISO 50001 ausgezeichnet; sie dokumentieren die Leistungen der Marke im Umweltmanagement und bei der Energieeffizienz.

Zur Feier des 50-jährigen Bestehens plant die Lamborghini Automobili S.p.A. global eine Reihe von Aktivitäten. Ihr Höhepunkt ist der „Grande Giro Lamborghini 50° Anniversario“ im Mai, die größte Zusammenkunft von Lamborghini-Fahrern aus allen Teilen der Welt. Die Jubiläumsausfahrt führt die Teilnehmer mit aktuellen und klassischen Lamborghini-Modellen durch einige der schönsten Städte und Landstriche Italiens. Eine Festveranstaltung in Sant’Agata Bolognese am 11. Mai 2013 bildet den Abschluss der Tour.

Lamborghini Murciélago Lamborghini Espada Lamborghini Diablo
Lamborghini Diablo VT Lamborghini Countach Lamborghini 350GT

Quelle: Lamborghini