E-Audis ziehen problemlos Anhänger

Die Audi-Produktpalette erweitert sich stetig. Künftig soll es mehr als 20 rein elektrische Modelle geben, viele davon wahre Kraftpakete. Sie sind in der Lage, sogar Anhänger mit einer Stützlast von 1800 kg zu ziehen. Damit will das Traditionsunternehmen seinen Elektroauto-Absatz weiter ankurbeln und sich eine neue Zielgruppe erschließen. Mit Erfolg, denn 2022 gab es bereits ein Umsatzplus von 44 Prozent.

Audi legt bei Elektrofahrzeugen einen Gang zu

2022 gehörte zu den erfolgreichsten Jahren in Sachen E-Mobilität bei Audi. Mehr als 118.000 Kunden durften sich über voll elektrische Feuerzeuge freuen. Ein Plus von 44 Prozent im Vergleich zu 2021. Damit behauptet das Unternehmen aus Ingolstadt seine wettbewerbsfähige Position der deutschen Autogiganten. Vor allem die Modelle Q4 e-tron, e-tron GT quattro kamen bei den Kunden gut an.

Ein Grund dafür dürfte die Verfügbarkeit der Anhängerkupplung bei ihnen sein. Für den Q4 e-tron und den Q4 Sportback e-tron ist sie mit einem Aufpreis von ca. 950 Euro zu haben. Die Stützlast liegt bei jeweils 75 kg und die maximale Anhängelast bei 1200 kg. Noch kräftiger sind Q8SQ8 e-tron und Q8SQ8 e-tron Sportback. Sie sich eine maximale Anhängelast von 1800 kg. Damit gehören sie zu den echten Kraftpaketen der E-Auto-Riege.

Den kamerabasierten Anhängerassistent gibt es (bislang) allerdings nur für den Audi Q8 e-tron. Er kann für Fahrende so wichtig sein wie die richtigen Anhängerreifen. Beim Rangieren und Rückwärtsfahren mit einem Anhänger werden Fahrer auf Wunsch unterstützt und können besser navigieren. Mithilfe des MMI Touch-Displays kann das Gespann komfortabel gesteuert werden, ohne dabei den Überblick zu verlieren. Mit diesem Feature spricht Audi vor allem die Zielgruppe an, die gern nachhaltig fahren und reisen und dennoch nicht auf den gewohnten Audi-Komfort der oberen Fahrzeugsegmente verzichten möchte.

Worauf sollten Kunden bei den E-Autos mit Anhängerkupplung achten?

Bei den E-Autos geht es nicht nur um Reichweite, sondern bei Nutzung der Anhängerkupplung auch um sicheres Fahren und Navigieren. Entscheidend ist die maximale Anhängelast. Sie liegt bei den beliebtesten E-Audis zwischen 1200 und 1800 kg. Je höher die maximale Anhängelast ist, desto kraftvoller muss auch die E-Leistung eines Fahrzeuges sein.

Auch die Stützlast ist bei der Modellauswahl entscheiden. Sie gibt an, welches Höchstgewicht vertikal auf der Kupplung und wirken darf. Je höher die Stützlast ist, desto besser die Gespann-Stabilität. Da die Stützlast bei den erfolgreichen E-Modellen von Audi (Q4 e-tron und Q8SQ8 e-tron) zwischen 75 und 80 kg liegt, zeigt sich deutlich mehr Stabilitätskomfort für Fahrer. Wettbewerber wie BMW liegen mit ihrem i4 oder i7 auf einem ähnlichen Niveau.

Anhänger an E-Autos: Vor allem auf Kurzstrecken beliebt

Nur zögerlich integrieren Automobilhersteller Anhängerkupplung in ihrer E-Fahrzeug-Produktpaletten. Ein Grund ist die enorme Zusatzleistung und die Reichweitenreduzierung, die ein Anhängerbetrieb mit sich bringt. Schon ein Gespann mit geringem Gewicht kann die Reichweite bis 70 Prozent reduzieren. Der 40 e-tron kann mit seiner 82 kWh-Batterie beispielsweise durchschnittlich 530 km fahren, ohne Anhänger. Der Q8 e-tron lässt sich mit einer durchschnittlichen Ladung ca. 600 km bewegen.

Ziehen bei der noch einen Anhänger, sind Reichweiten-Einbußen zu erwarten. Nutzen Kunden die maximal zulässige Anhängelast von 1200 bzw. 1800 kg, sind die Fahrzeuge vor allem für Kurzstrecken geeignet. Würde sich die Reichweite um 70 Prozent reduzieren, könnte der 40 e-tron mit einem Anhänger der Maximallast von 1200 kg nur circa 160 km weit kommen. Für ausladende Urlaubsreisen ist diese Distanz mit Sicherheit noch zu wenig, um nicht stündlich eine Pause einlegen zu müssen. Doch für Kurzstrecken-Nutzung sind die Anhänger der E-Modelle gut geeignet. Wer beispielsweise Baumaterialien transportieren möchte oder zusätzlichen Platz für Umzugsvorhaben braucht, schafft sich mit seinem Anhänger am E-Audi mehr Flexibilität im Alltag. Nur einer überflügelt die E-Fahrzeuge der Ingolstädter bislang in Sachen Zugkraft: der BMW iX3. Ihn gilt es künftig mit einer maximalen Anhängelast von 2500 kg zu schlagen.