Volkswagen bestätigt Ausblick für 2020 und bekräftigt Zukunftsinvestitionen

Der Volkswagen Konzern hat heute seinen Ausblick für 2020 bestätigt und trotz COVID-19-Pandemie die geplanten Zukunftsinvestitionen bekräftigt. „Sowohl 2019 als auch 2020 haben wir wesentliche Weichenstellungen zu einem führenden Anbieter elektrischer, digitaler Mobilität vorgenommen und wichtige Meilensteine erreicht,“ sagte Konzernchef Herbert Diess auf der virtuellen Hauptversammlung der Volkswagen Aktiengesellschaft. „Der Umbau des Unternehmens wird von Corona nicht gebremst, sondern beschleunigt.“ Der Konzern plant, bis 2024 33 Milliarden Euro in die E-Mobilität zu investieren, mit dem Ziel, Marktführer bei batterieelektrischen Fahrzeugen zu werden. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist das neue Betriebssystem VW.OS, das in der Car.Software.Org entwickelt und erstmals im AudiProjekt Artemis zum Einsatz kommen wird. Allein 14 Milliarden Euro fließen bis 2024 in den Aufbau der IT-Kompetenz und das autonome Fahren. „Viel weitreichender als der Wandel der Antriebstechnik wird es sein, dass das Auto sich in den kommenden zehn Jahren zu einem vollvernetzten Mobilitätsdevice entwickelt“, sagte Diess. Für den weiteren Jahresverlauf geht Volkswagen von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends aus und bestätigte den Ausblick eines positiven Operativen Ergebnisses für 2020.


Im laufenden Jahr war die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens deutlich von der COVID-19-Pandemie geprägt, wobei sich das Geschäft im zweiten Halbjahr bislang weiter erholte. In den ersten acht Monaten gingen die weltweiten Auslieferungen um 21,5 Prozent zurück auf 5,6 (Vorjahr: 7,1) Millionen Fahrzeuge. Dabei entwickelte sich der Konzern besser als der Markt und steigerte seinen globalen Marktanteil gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozentpunkte auf 13 Prozent. Die Premium- und Luxusmarken verzeichneten in der Krise geringere Rückgänge als die Volumenmarken und der Bereich Truck & Bus. In China, dem größten Einzelmarkt des Konzerns, wurde mit 11,5 Prozent bis Ende August der geringste Rückgang in den Hauptversammlung: Volkswagen bestätigt Ausblick für 2020 und bekräftigt Zukunftsinvestitionen Regionen verzeichnet. Rund jedes fünfte Neufahrzeug dort stammt von einer Konzernmarke. Den größten Rückgang musste der Konzern in diesem Zeitraum mit 30,9 Prozent in seiner stärker von der COVID-19-Pandemie getroffenen Heimatregion Westeuropa hinnehmen. Auch dort wurde jedoch der Marktanteil um 0,8 Prozentpunkte auf 23,7 Prozent ausgebaut. Die Netto-Liquidität lag Ende des zweiten Quartals im Automobilbereich wieder bei soliden 18,7 Milliarden Euro, wozu die Reduzierung der Bestände einen maßgeblichen Beitrag geleistet hat.


Um Lieferketten während der Corona-Pandemie stabil zu halten und Händler und Kunden weiter mit Produkten zu versorgen, hat der Konzern einen 100-Punkte-Plan umgesetzt. Außerdem ist Volkswagen seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht geworden und hat unter anderem eine ehemalige Fabrik in Südafrika in ein provisorisches Krankenhaus umgebaut, Beatmungshilfen und medizinische Schutzmasken produziert und Hilfsgüter in Höhe von 40 Millionen Euro gespendet. Auch die Handelspartner wurden mit umfangreichen Förderprogrammen unterstützt. Der Vorstandsvorsitzende bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Einsatzbereitschaft. „Die 670.000 Beschäftigten von Volkswagen haben gerade in der Corona-Krise ihre Leistungsfähigkeit bewiesen“, sagte Diess.


Im September erwartet der Konzern Auftragseingänge und Auslieferungen über Vorjahr und geht für den weiteren Jahresverlauf von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends aus. Dementsprechend

bestätigte Volkswagen sein Ziel, in der Summe aller Geschäftsteile profitabel zu bleiben und ein positives Operatives Ergebnis in 2020 zu erzielen. „Alle mittel- und langfristigen Prognosen sind

weiterhin mit erheblichen Unsicherheiten verbunden und hängen vom weiteren Verlauf der Pandemie ab“, ergänzte Diess.


Vorstand und Aufsichtsrat schlugen der Hauptversammlung eine Dividende von 4,80 Euro je Stammaktie und 4,86 Euro je Vorzugsaktie vor. Das Unternehmen passte damit den ursprünglich

für das Geschäftsjahr 2019 angekündigten Gewinnverwendungsvorschlag von 6,50 Euro je Stammaktie und 6,56 Euro je Vorzugsaktie an und will den verbleibenden Bilanzgewinn von 855

Millionen Euro auf neue Rechnung vortragen. Diess erläuterte die Hintergründe dazu: „Diese Entscheidung beruht nicht auf einem Mangel an finanzieller Robustheit des Konzerns. Der ursprüngliche Dividendenvorschlag basierte auf den guten Ergebnissen des erfolgreichen Geschäftsjahrs 2019. Der neue Vorschlag berücksichtigt nun die massiven Auswirkungen, die die

Pandemie für unser Unternehmen mit sich gebracht hat und weiter bringt.“