Hi,
lang, lang ist's her, das ich mich hier im Forum zu Wort gemeldet habe. Es hat sich einiges getan bei meinem AUDI. Es geht um meine Probleme mit dem „unbekannten rucken“ - also vermeintlichen Problemen mit der Multitronic.
Juni - Juli
Es sah tatsächlich so aus, als ob meine MT und die Lamellenkuppung in Ordnung ist. Untersuchungen haben keine Probleme mit der MT und/oder der Lamellenkupplung ergeben. Man hat die Probleme auf den Turbolader oder sonstiges geschoben aber auch nicht wirklich etwas gefunden. Naja, ich hatte dann auch lange keine Probleme mehr und wähnte mich in Sicherheit. Bis zum August.
Anfang August
Anfang August hatte ich dann extreme „Schläge“ beim beschleunigen, so als ob mir Jemand hinten aufgefahren wäre. Natürlich trat dieses Phänomen nur dann auf, wenn zufällig kein AUDI Techniker am Steuer saß. Ich habe dann mit erbittertem Nachdruck dafür gesorgt, das eine Diagnosefahrt gemacht wird. Ergebnis: Lamellenkupplung muss DOCH getauscht werden. Kostenvoranschlag etwa 1.300 Euro. Termin im AUDI Zentrum gemacht und zur Reparatur gebracht. Nach 1 Tag habe ich allerdings einen Anruf von meinem AUDI Händler erhalten, mit einer guten und einer schlechten Nachricht. Gute Nachricht: Lamellenkupplung ist in Ordnung und Fahrzeug ist schon wieder da. Schlechte Nachricht: Das Multitronic Getriebe ist dafür irreparabel beschädigt und muss komplett getauscht werden – PUNKT! Kostenvoranschlag ca. 7.000 Euro – AUSRUFEZEICHEN! Somit waren erstmal alle meine finanziellen Planungen wie z.B. der Lastminute-Familienurlaub und ein neueres Motorrad gestorben.
Mitte August
Ich habe über die Werkstatt dann einen Kulanzantrag gestellt und erstmal von AUDI eine Absage erhalten. Bedeutet für mich also tatsächlich 7.000 Euro. Dann habe ich über die Werkstatt einen Sonderkulanzantrag gestellt und eine Zusage über 50% erhalten. Bedeutet aber immer noch 3.500 Euro. Damit wollte ich mich nicht zufriedenstellen. Wer würde das auch bei einem Premium(preis)hersteller? Also selbst „Hand anlegen“ und direkt bei AUDI den „erweiterten Sonderkulanzantrag“ (tolle Bezeichnung finde ich) stellen. Hierzu wurde ein Kostenvoranschlag benötigt und siehe da, plötzlich kostet die Reparatur „nur“ noch 5.800 Euro inkl. MwSt. Wieso plötzlich 1.200 Euro günstiger? Ehrlich, keine Ahnung war mir aber auch egal. Hiervon entfallen 4.500 Euro auf das Austauschgetriebe und 1.300 auf den Lohn. Also für mich nach aktuellem Stand noch 2.900 Euro Selbstbeteiligung.
Ende August
Nach vielem hin und her habe ich dann von AUDI schriftlich die Mitteilung erhalten, das es leider keine höhere Zusage als 50% gibt, also quasi eine Absage erhalten, 50% ist das Ende der Fahnenstange bei einem 4 Jahre alten Fahrzeug mit fast 100.000 km Laufleistung. Also immernoch 2.900 Euro für mich. Aber das kanns ja wohl nicht sein, dachte ich mir.
Anfang September
Ich also direkt an den AUDI Vorstand geschrieben und meine Geschichte geschildert. Keine Reaktion. Naja was solls, also auch noch an den Kummerkasten von Auto-Bild geschrieben und denen meine Geschichte erzählt. Daraufhin eine automatische Antwort erhalten, das die Bearbeitung meiner Anfrage derzeit wohl ca. 6 Wochen Zeit in Anspruch nehmen würde. Will ich mal hoffen das die MT noch solange durchhält.
Mitte September
3 Tage nach der automatischen Mail von Auto-Bild habe ich eine Mail erhalten, das sie mein Anliegen an AUDI mit der Bitte um Bearbeitung und Stellungnahme herangetragen haben. WOW! Das nenne ich mal prompte Reaktion. Und siehe da – es mag Zufall sein – heute erhalte ich einen Anruf von der AUDI Kundenbetreuung bezüglich meines Falls. Um es kurz zu machen (wir haben ca. 30 Minuten am Telefon diskutiert) habe ich final nun von AUDI eine 70% Zusage auf das Material und 50% auf den Arbeitslohn erhalten.
Alles in allem bin ich nun mit 1.350 + 650 = 2.000 Euro dabei. In der jüngsten Vergangenheit spielte ich bereits mit dem Gedanken die Marke zu wechseln, weil ich von dem Verhalten AUDI gegenüber seinen Kunden einfach die Nase voll hatte. Da aus den ursprünglich 7.000 Euro nun „nur noch“ 2.000 Euro geworden sind, tut es zwar immernoch weh, aber ich sehe die Angelegenheit etwas entspannter. Nach der Reparatur habe ich dann eine aktuelle Multitronic verbaut und brauche mir für die nächsten 100.000 km wohl keine Gedanken mehr um das Getriebe machen. Andererseits spiele ich trotzdem mit dem Gedanken einen anderen Wagen zu kaufen und kann den A4 dann zumindest mit ruhigem Gewissen verkaufen und der Käufer braucht sich in naher Zukunft keine Gedanken machen.
Fazit
Es macht durchaus Sinn, sich als Privatmensch vehement um die Kulanz zu bemühen, da mir der freundliche Herr von AUDI sagte, das man hier von Fall zu Fall entscheide. Also durch die Blume gesagt, wer nicht meckert bekommt auch nicht soviel. Einem Konzern mit großem Fuhrpark ist es ja „relativ“ egal ob eine Reparatur nun 7.000 Euro oder 2.000 Euro kostet. Also, als Privatmann keine Hemmungen haben und bis zum Vorstand hochgehen und/oder „starke Partner“ wie z.B. Auto-Bild einschalten.
Wer ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht hat: Bitte antworten! Alle die, die derzeit die gleichen Probleme habe – ich könnte mir vorstellen das es der ein oder andere ist – wird es sicherlich interessieren.
Bis dann.
Gruß,
Timelord