Porsche in Le Mans – Statistiken, Fahrerstimmen und Zeitplan

Porsche Penske Motorsport und die Kundenteams des Sportwagen-Herstellers aus Stuttgart sind bereit für die 24 Stunden von Le Mans. Die 91. Auflage des Langstrecken-Klassikers in Frankreich bildet das 100-jährige Jubiläum des Rennens und findet zeitgleich mit dem 75. Geburtstag der Sportwagen-Marke Porsche statt.


Stuttgart. Die Veranstaltung auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures in Le Mans ist der jährliche Höhepunkt der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Die erste Auflage des Rennens zur Darstellung von automobiler Innovation, Haltbarkeit und Performance fand 1923 statt. Einzig im Jahr 1936 (Generalstreik in Frankreich) und im Zeitraum von 1940 bis 1948 (Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau) musste der Klassiker in der nordwestfranzösischen Stadt pausieren. In diesem Jahr feiert das Langstreckenrennen mit der 91. Auflage seinen 100. Geburtstag.


Anlässlich dieses Jubiläums hat der Veranstalter ACO (Automobile Club de l’Ouest) den ohnehin besonderen Zeitplan des Events um einige Highlights erweitert. Am Freitag vor dem Rennstart findet neben der traditionsreichen Fahrerparade in der Innenstadt eine weitere Präsentation aller Piloten auf der Rennstrecke statt. Im Rahmen eines Showruns von insgesamt 40 legendären Le-Mans-Fahrzeugen fahren am Samstag kurz vor dem Start des 24-Stunden-Klassikers auch vier Rennwagen von Porsche über den Kurs: Mark Webber pilotiert einen 936 Spyder, Timo Bernhard einen Porsche 956, Marc Lieb einen 962C und Stephane Ortelli klettert hinter das Steuer seines Siegerfahrzeugs von 1998, des Porsche 911 GT1.


Fahrerstimmen vor dem Rennen


Dane Cameron (Porsche 963 #5): „Ich blicke dem Le-Mans-Woc henende erwartungsvoll entgegen. Es ist definitiv der Moment, auf den wir alle in diesem Programm während der mehr als anderthalbjährigen Vorbereitung mit dem Porsche 963 gewartet haben. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, endlich in diese Rennwoche zu gehen. Wir haben die Chance, den Triumph in Le Mans einzufahren – für Porsche, für Mr. Penske. Zugleich geht auch für mich ein Traum in Erfüllung: Ich habe schon immer davon geträumt, in Le Mans um den Gesamtsieg zu fahren. Ich kann es kaum erwarten und bin mir sicher, das werden ganz spezielle Tage.“


André Lotterer (Porsche 963 #6): „Ich freue mich riesig auf mein Comeback in Le Mans. Dieses Rennen ist ein Highlight für mich. Da ich nur ein Jahr im damaligen Porsche-LMP-Team fahren konnte, gehe ich hoch motiviert mit der neuen Werksmannschaft an den Start. Ich bin sehr dankbar, dass ich den 100. Geburtstag dieses Klassikers miterleben darf – es ist ein Stück Geschichte. Mit meinen drei Siegen bin ich zwar glücklich, aber ich möchte mehr. Einen weiteren Erfolg zusammen mit Porsche und dem Team Penske zu erreichen, wäre ein Traum.“


Mathieu Jaminet (Porsche 963 #75): „Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich die Möglichkeit hatte, die 24 Stunden von Le Mans zu fahren. Ich freue mich sehr darauf, dort wieder anzutreten. Da es sich in diesem Jahr wohl um mein einziges Rennen in Frankreich handeln wird, darf ich von einem Heimspiel sprechen. Wir reisen gut gelaunt mit unserem US-Team und dem dritten Auto an, das derzeit die IMSA-Meisterschaft anführt. Wir gehen optimistisch in das Wochenende, hoffen auf ein gutes Rennen und dass wir Champagner auf dem Podium verspritzen können.“


António Félix da Costa (Porsche 963 #38): „Für unser Team und für mich persönlich ist Le Mans eine ganz große Nummer. Für uns alle ist es mit großen Emotionen verbunden, dass wir in diesem Jahr mit dem Porsche 963 in der Topklasse um den Gesamtsieg fahren dürfen. Auch wenn unsere Mannschaft bereits die LMP2-Klasse dort gewonnen hat, so ist doch allen bewusst, wie groß die Aufgabe mit dem neuen Auto sein wird. Unser Erfahrungsschatz mit dem Porsche ist bislang noch recht begrenzt. Bei einem gemeinsamen Test mit dem Werksteam in Le Castellet haben wir viel gelernt. Wir gehen das Rennen mit großer Demut, aber ebenso großen Hoffnungen an. Schritt für Schritt wollen wir uns der maximalen Performance nähern.“


Jan Heylen (Porsche 911 RSR #16): „2022 habe ich mit Fred Poordad und Max Root in Le Mans eine tolle Erfahrung gemacht und den fünften Platz in unserer Klasse belegt. Dieses Jahr bin ich mit meinen langjährigen Teamkollegen Ryan Hardwick und Zach Robichon am Start. Wir haben zusammen schon viele Rennen bestritten und gewonnen. Wir hoffen, dass uns das auch beim Jubiläum von Le Mans gelingt. Es ist aus mehreren Gründen ein besonderes Ereignis: das letzte Jahr des 911 RSR, das letzte Jahr für die GTE-Am-Klasse und das erste Jahr der Hypercar-Kategorie. Ich könnte kaum aufgeregter sein, mit Ryan, Zach und dem Team Proton Competition all das zu erleben.“


Alessio Picariello (Porsche 911 RSR #60): „Ich nehme zum dritten Mal in Folge an dem 24-Stunden-Rennen teil. Aber dieses Jahr ist es ein ganz Besonderes, denn der Langstreckenklassiker feiert sein 100-jähriges Bestehen und Porsche 75 Jahre Sportwagen. Ich freue mich sehr, dabei zu sein. Zugleich ist es aber auch die letzte Saison der GTE-Ära und damit auch für den 911 RSR – ein Rennwagen, der mir bestens gefällt. Ich werde die Veranstaltung daher so gut wie möglich genießen und kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht.“


Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #77): „Le Mans ist das legendärste Rennen und es zählt eindeutig zu den Highlights des Jahres. Zugleich handelt es sich auch um das wichtigste in der FIA WEC, weil du hier mehr Punkte für die Meisterschaft einfahren kannst. Ich freue mich auf meine sechste Teilnahme, zum sechsten Mal mit Dempsey-Proton. Das Team hat mir 2018 erstmals eine Chance gegeben und vertraut mir seitdem jedes Jahr – das weiß ich sehr zu schätzen. Nach 2019 trete ich nun wieder zusammen mit Christian Ried im gleichen Auto an. Als Franzose bedeutet es mir sehr viel, beim 100. Geburtstag von Le Mans an den Start zu gehen. Wir werden alles geben, um diese Auflage zu gewinnen.“


Michelle Gatting (Porsche 911 RSR #85): „Ich freue mich sehr darauf, zusammen mit den Iron Dames an meinem fünften 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilzunehmen. Der Start beim 100-jährigen Jubiläum stellt etwas ganz Besonderes dar. Wir sind alle sehr motiviert. und wissen, dass wir ein starkes Auto und ein starkes Team hinter uns haben. Wir haben vor dem Rennen sehr viel Respekt – alles kann passieren. Wir sind hungrig, an die Spitze zu kommen.“


Riccardo Pera (Porsche 911 RSR #86): „Innerhalb von nur drei Wochen nehme ich an zwei der bedeutendsten Rennen der Welt teil. Es ist wie ein Traum. Im Porsche Mobil 1 Supercup bin ich zum ersten Mal im Rahmen des Grand Prix von Monaco gefahren und dann geht’s unmittelbar danach gleich weiter nach Le Mans. Bei den 24 Stunden starte ich zum vierten Mal – bisher stets in einem 911 RSR. Diesmal trete ich wieder mit GR Racing an. Wir wollen unseren vierten Platz aus dem Vorjahr verbessern.“


Harry Tincknell (Porsche 911 RSR #88): „Beim WEC-Lauf in Spa haben wir mit Platz vier das beste Ergebnis für einen GTE-Porsche erreicht, was ein ziemlich guter Indikator für das Rennen in Le Mans ist. Aber wir müssen noch an ein paar Dingen arbeiten. Proton setzt auch in diesem Jahr wieder mehrere Autos ein. Ich freue mich darauf, untereinander alle Daten und Informationen auszutauschen sowie mit den Ingenieuren zusammenzuarbeiten, um das beste Setup für die Rennwoche zu finden. Offensichtlich wird das Jubiläumsrennen in Le Mans brechend voll mit Fans sein. Das ist absolut fantastisch. Es herrscht bestimmt eine unglaubliche Atmosphäre – und es könnte der beste Le-Mans-Event aller Zeiten werden. Ich hoffe, dass wir eine gute Show abliefern und die Einsatzzeit des 911 RSR mit einem Höhepunkt beenden können.“


Richard Lietz (Porsche 911 RSR #911): „Das Projekt mit Michael Fassbender ist nun im fünften Jahr. Ich bin davon überzeugt, dass er gut vorbereitet in das Rennen geht. Mit Proton Competition haben wir ein sehr erfahrenes Team an unserer Seite. Es sind alle Zutaten vorhanden, um in Le Mans gut auszuschauen. Wir wollen das Rennen beenden und auf dem Weg dorthin möglichst fehlerfrei bleiben. Wenn uns dies gelingt, dann kommt sicherlich etwas Gutes dabei heraus.“


Die einmalige Erfolgsbilanz von Porsche in Le Mans


Am 8. Juni 1948 erhielt der Porsche 356 No.1 Roadster in Deutschland die Straßenzulassung. Dies war vor 75 Jahren die Geburtsstunde der Sportwagen-Marke aus Stuttgart. Nur drei Jahre später schickte der Hersteller erstmals eine Abordnung zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Mit Erfolg: Die beiden Franzosen Auguste Veuillet und Edmond Mouche fuhren am Steuer des Porsche 356/4 SL Coupé prompt zum Klassensieg. Seit jenem Jahr ist die Marke Porsche ununterbrochen in der Startaufstellung des größten Langstreckenrennens der Welt vertreten. Mit bislang 19 Gesamttriumphen und 110 Klassensiegen belegt der Sportwagen-Hersteller aus Stuttgart mit großem Abstand Platz eins in den Erfolgsstatistiken des Veranstalters Automobile Club de l’Ouest (ACO).



24-Stunden-Rennen in Le Mans – alle Porsche Gesamtsiege


1970 – Herrmann (D) / Attwood (GB) – Porsche 917 KH


1971 – Marko (A) / Van Lennep (NL) – Porsche 917 KH


1976 – Ickx (B) / Van Lennep (NL) – Porsche 936


1977 – Ickx (B) / Haywood (USA) / Barth (D) – Porsche 936/77


1979 – Ludwig (D) / D. Whittington (USA) / B. Whittington (USA) – Porsche 935 K3


1981 – Ickx (B) / Bell (GB) – Porsche 936


1982 – Ickx (B) / Bell (GB) – Porsche 956


1983 – Schuppan (AUS) / Haywood (USA) / Holbert (USA) – Porsche 956


1984 – Pescarolo (F) / Ludwig (D) – Porsche 956


1985 – Barilla (I) / Ludwig (D) / Krages (D) – Porsche 956


1986 – Bell (GB) / Stuck (D) / Holbert (USA) – Porsche 962C


1987 – Bell (GB) / Stuck (D) / Holbert (USA) – Porsche 962C


1994 – Dalmas (F) / Haywood (USA) / Baldi (I) – Dauer Porsche 962 LM


1996 – Wurz (A) / Reuter (D) / Jones (USA) – TWR Porsche WSC-95


1997 – Kristensen (DK) / Alboreto (I) / Johansson (S) – TWR Porsche WSC-95


1998 – Aiello (F) / McNish (GB) / Ortelli (F) – Porsche 911 GT1


2015 – Bamber (NZ) / Tandy (GB) / Hülkenberg (D) – Porsche 919 Hybrid


2016 – Jani (CH) / Lieb (D) / Dumas (F) – Porsche 919 Hybrid


2017 – Bernhard (D) / Hartley (NZ) / Bamber (NZ) – Porsche 919 Hybrid



Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)


Mittwoch, 7. Juni


14:00 Uhr – 17:00 Uhr: Freies Training 1


19:00 Uhr – 20:00 Uhr: Qualifying


22:00 Uhr – 00:00 Uhr: Freies Training 2



Donnerstag, 8. Juni


15:00 Uhr – 18:00 Uhr: Freies Training 3


20:00 Uhr – 20:30 Uhr: Hyperpole


22:00 Uhr – 23:00 Uhr: Freies Training 4



Freitag, 9. Juni


14:00 Uhr – 16:30 Uhr: Fahrerparade (Innenstadt)


15:00 Uhr – 20:00 Uhr: Pitwalk


18:30 Uhr – 19:30 Uhr: Fahrerparade (Rennstrecke)



Samstag, 10. Juni


12:00 Uhr – 12:15 Uhr: Warm-up


12:30 Uhr – 13:10 Uhr: Parade von 40 legendären Le-Mans-Fahrzeugen


16:00 Uhr: Start 24 Stunden von Le Mans



Sonntag, 11. Juni


16:00 Uhr: Zieleinlauf 24 Stunden von Le Mans