Logistik im Volkswagen Konzern diskutiert Trends der Branche

In Wolfsburg trafen sich rund 230 Logistik-Experten des Volkswagen Konzerns zum „Innovationstag Logistik 2016" in Wolfsburg. Im Fokus der Veranstaltung standen die Anforderungen einer modernen Automobillogistik. Durch die Digitalisierung, autonome Systeme und die Veränderungen in der Mobilität sind technisch neue Lösungen für die operative Logistik machbar. Neue Unternehmen sorgen dabei für einen Wandel der Branche: Wo früher klassische Logistikunter-nehmen tätig waren, spielen heute IT-Firmen eine wichtige Rolle, die Logistikprozesse weiterzuentwickeln.

"Die zunehmende Digitalisierung hebt die Möglichkeiten in der Logistik auf eine neue Ebene. Auf unserem diesjährigen Innovationstag Logistik richten wir unseren Blick verstärkt auf die Logistik- und IT-Branche und diskutieren mit externen Partnern über die neuesten Trends und Logistiklösungen. Wir suchen gemeinsam intelligente Konzepte für die effiziente Logistik von morgen. Dabei stellen wir sicher, dass geeignete Innovationen schnell bei unseren Marken integriert werden können", sagte Thomas Zernechel, Leiter Volkswagen Konzernlogistik.

In diesem Jahr stellten externe Firmen, wie beispielsweise Start-up-Unternehmen, auf dem Innovationstag Logistik ihre innovativen Lösungen vor. Rund 130 Unternehmen haben insgesamt über 170 Lösungskonzepte eingereicht und sich beworben. In einem mehrstufigen Auswahlprozess wurden die 18 geeignetsten Ansätze identifiziert. Vor Ort erläuterten die Experten ihre Visionen der modernen Automobillogistik. Im Anschluss der Veranstaltung evaluieren die Logistiker im Konzern, welche Konzepte für ihren jeweiligen Standort oder ihre jeweilige Marke, das größte Potential haben.

In der Ausstellung informierten die Unternehmen die Logistikexperten zum Beispiel über individuelle, autonom navigierende Transportroboter. Diese Roboter der neusten Generation stellen einen flexiblen und vollautomatisierten Materialfluss sicher. Das Zusammenspiel von Laserscanner, Umgebungskarten und WLAN sorgt dafür, dass die Roboter auch unvorhergesehenen Hindernissen ausweichen können. So stellen sie eine sichere und stabile Transportlösung im Vergleich zu den bisherigen linearen Systemen dar.

Die Digitalisierung ermöglicht die Objekterfassung ohne kostspielige Transponder und Scanner: Hochauflösende Kameras können in Verbindung mit neuronalen Netzwerken (deep machine learning) in Echtzeit Objekte identifizieren und lokalisieren. Durch die IT-Lösung werden die Prozesse in der Materiallogistik transparent und effizienter.

Ein intelligenter Ansatz für ergonomische und ortsungebundene Arbeitsplätze ist das Leichtbau- Exoskelett, eine äußere Stützstruktur für den Körper. Die Kraftunterstützung kann individuell und nach Bedarf eingestellt werden. Die Bewegungen des Trägers werden von Sensoren erfasst und durch Federpakete unterstützt beziehungsweise verstärkt.

Stefanie Hegels, Leiterin Logistiksteuerung der Volkswagen Konzernlogistik, sagte: „Die Megatrends der Branche, wie beispielsweise die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung, wirken sich mehr und mehr auf die operativen Logistikprozesse aus. Mensch-Roboter-Kooperationen, Smart Glasses oder virtuelles Lernen für fehlerfreie Kommissionierprozesse sind die neue Realität für uns. Aber auch die vollautomatisierte Ein- und Auslagerung von Materialien und autonome Transportsysteme werden nach und nach in unseren Standorten ausgerollt. Dadurch können wir unsere Logistikprozesse deutlich verschlanken, transparenter und stabiler gestalten. Wesentliche Voraussetzung für sämtliche digitale Prozesse sind neben fehlerfreien, vollständigen und aktuellen Daten die intelligente Verarbeitung logistikrelevanter Informationen."