Audi verliert auch in Fuji in der WEC

  • Porsche-Hybridtechnik setzt sich auch in Japan durch

Stuttgart. Mit dem vierten Saisonsieg ist Porsche ein wichtiger Schritt im Kampf um den Titel in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) gelungen. Der zukunftsweisende Porsche 919 Hybrid gewann mit Timo Bernhard (Deutschland), Brendon Hartley (Neuseeland) und dem ehemaligen Formel-1-Piloten Mark Webber (Australien) das Sechsstundenrennen im japanischen Fuji. Im zweiten 919 Hybrid machten Romain Dumas (Frankreich), Neel Jani (Schweiz) und Marc Lieb (Deutschland) den Doppelsieg für Le-Mans-Rekordsieger Porsche perfekt. Die World Endurance Championship ist neben der Formel 1 eine der weltweit wichtigsten Motorsportmeisterschaften. Mit dem Erfolg in Fuji baute Porsche seine Führung in der Herstellerwertung vor Audi und Toyota weiter aus.

In der Klasse GTE-Am für seriennahe Sportwagen, in der Porsche-Kundenteams gegen Aston Martin, Chevrolet und Ferrari antreten, feierte Hollywoodstar und Rennfahrer Patrick Dempsey (USA) mit dem auf Basis der Sportwagenikone 911 1) entwickelten Porsche 911 RSR seinen ersten WEC-Sieg. Der beste 911 RSR in der Profiklasse GTE-Pro wurde mit den Franzosen Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet Zweiter.

1) Porsche Modellreihe 911: Kraftstoffverbrauch kombiniert 12,7–7,4 l/100 km, innerorts 19,2–
9,9 l/100 km, außerorts 8,9–6,0 l/100 km; CO2-Emissionen 296–169 g/km; Effizienzklasse (Deutschland) G–D.

Sechster Podiumsplatz in Folge für Fässler/Lotterer/Tréluyer aber leider wieder nur hinter Porsche

  • Podiumsserie von Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer fortgeführt
  • Audi-Fahrer haben nur einen Punkt Rückstand in der Tabelle
  • Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis auf Platz vier

Audi gelang beim sechsten Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Fuji bei der Performance ein Schritt nach vorn. Das Rennergebnis spiegelt mit den Plätzen drei und vier die Fortschritte allerdings nur unzureichend wider. Bei wechselnden Wetterverhältnissen hatte die Mannschaft von Audi bei Reifenwahl und Gelbphasen mehrfach Pech.

Nach einem guten Qualifying stellten die beiden Audi R18 e-tron quattro auch im 6-Stunden-Rennen ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis: Marcel Fässler führte das Regenrennen an und baute bis zum ersten Boxenstopp der Startnummer „7“ einen Vorsprung von mehr als 15 Sekunden auf. Oliver Jarvis hielt im Schwesterauto mit der Nummer „8“ zeitweilig den zweiten Platz, fiel aber wegen schlechter Sicht aufgrund einer beschlagenden Windschutzscheibe zurück. Als die Strecke langsam abzutrocknen begann, war die Entscheidung für Intermediate-Reifen auf beiden Rennwagen die richtige Wahl.

Es entwickelte sich ein spannender Kampf mit Porsche um die Führung. Als André Lotterer zur Rennmitte auf Slicks wechselte, verlor er jedoch wertvolle Zeit, denn die Pneus arbeiteten bei den schwierigen und wechselhaften Bedingungen noch nicht optimal. Nach wenigen Runden beorderte ihn das Team erneut an die Box, um wieder Intermediate-Reifen aufzuziehen. Zugleich profitierte Porsche in diesem Rennabschnitt von einer Gelbphase und gewann mit der Startnummer „18“ bei einem Boxenstopp rund eine Minute Zeit.

Am Ende erreichten Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer zum sechsten Mal in Folge ein Podiumsergebnis. Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis kamen auf Platz vier ins Ziel. „Wir waren in Fuji deutlich leistungsfähiger als zuvor, auch wenn sich das leider nicht an den Ergebnissen ablesen lässt“, sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Im Qualifying haben wir unseren Abstand um etwa eine Sekunde verkürzt, im Rennen gelang Loïc Duval die schnellste Runde. Leider hatten wir aber heute kein glückliches Händchen bei der Reifenwahl.“

In der Tabelle lagen Fässler/Lotterer/Tréluyer seit Saisonbeginn 181 Tage lang an der Spitze. Nach Fuji sind sie Zweite mit einem Punkt Rückstand. Bei zwei noch verbleibenden Läufen in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC herrscht damit Hochspannung. „In Fuji hat sich gezeigt, dass wir unser Auto in die richtige Richtung entwickeln“, sagte Chris Reinke, Leiter LMP von Audi Sport. „Unsere verbesserte Aerodynamik zahlt sich aus. Jetzt geht es darum, diese Fortschritte auch in drei Wochen in Shanghai und anschließend in Bahrain optimal zu nutzen. Wir haben weiterhin gute Chancen auf den Titel.“

Ergebnis Rennen

1. Bernhard/Hartley/Webber (Porsche) 216 Runden

2. Dumas/Jani/Lieb (Porsche) +14,306 Sek.

3. Fässler/Lotterer/Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro) –1 Rd.

4. Di Grassi/Duval/Jarvis (Audi R18 e-tron quattro) –2 Rd.

5. Buemi/Davidson/Nakajima (Toyota) –2 Rd.

6. Conway/Sarrazin/Wurz (Toyota) –13 Rd.

7. Beche/Prost (Rebellion) –13 Rd.

8. Kaffer/Trummer (CLM) –17 Rd.

9. Bird/Canal/Rusinov (Ligier) –18 Rd.

10. Capillaire/Chatin/Panciatici (Signatech) –18 Rd.