Hohe Ehrung: Prof. Dr. Ulrich Hackenberg

  • Honorierung persönlicher Verdienste um die Verkehrssicherheit
  • Breit angelegte Strategie zum Thema Sicherheit
  • Umfassende Vernetzung des Autos ist der Schlüssel für neue Entwicklungen

Der Verband der Motorjournalisten (VdM) zeichnete heute Dr. Ulrich Hackenberg, Audi-Vorstand für Technische Entwicklung und verantwortlich für die markenübergreifende Entwicklungssteuerung des Volkswagen-Konzerns, mit dem Goldenen Dieselring aus. Der VdM würdigt damit Dr. Hackenberg für seine Verdienste um die Verkehrssicherheit. Die Ehrung fand im Rahmen der Automobilmesse AMI in Leipzig statt.

Dr. Hackenberg bedankte sich für die Würdigung seiner Leistungen und brachte zum Ausdruck, dass er sich sehr geehrt fühle. Zuvor erläuterte er in einem Impulsvortrag die Philosophie, die Audi und Volkswagen auf dem Technikfeld Sicherheit verfolgen: „Wir haben ein Konzept entwickelt, das alle Aspekte abdeckt. Es reicht von passiven und aktiven Schutzsystemen über Technologien zum pilotierten Fahren bis zur nahtlosen Vernetzung von Auto und Umwelt. Dies alles geschieht zum Nutzen unserer Kunden, die stets im Mittelpunkt unserer Entwicklungsarbeit stehen.“ Außerdem hob Dr. Hackenberg hervor: „ Ein wichtiges Anliegen ist uns dabei, die Sicherheitssysteme zu demokratisieren. Diese Maxime steht für den schnellstmöglichen Einsatz der fortschrittlichsten Technologien über alle Baureihen hinweg.“

Bei Audi hat das Thema Sicherheit seit vielen Jahren hohen Stellenwert. Schon Ende 1938 fanden bei der Vorgängermarke DKW erste Crashversuche statt. Der NSU Prinz von 1958 besaß bereits eine Knautschzone für den Frontalaufprall, Ende der 60er Jahre setzte Audi zum ersten Mal Dummys bei Crahsversuchen ein. Weitere Meilensteine waren 1986 das Rückhaltesystem Procon-ten und die 1998 gegründete Audi Accident Research Unit (AARU), die Unfälle aus dem Verkehrsgeschehen erforscht. Heute arbeiten in der Technischen Entwicklung von Audi mehr als 200 Spezialisten allein an den Crashsimulationen.

In seiner Laufbahn bei Audi, Volkswagen und Bentley hat Dr. Hackenberg zahlreiche Sicherheits?Projekte initiiert und realisiert. Ein wichtiges Arbeitsfeld war und ist der klassische Passagier- und Fußgängersschutz bei Kollisionen. Ein anderes die Unfallvermeidung durch Entwicklungen, die der Konditionssicherheit und der Stressreduktion des Fahrers zugute kommen. Dazu gehören Ergonomiekonzepte ebenso wie Maßnahmen zur Geräuschreduzierung sowie der Einsatz innovativer Lichtsysteme. In den vergangenen Jahren gewannen die Fahrerassistenzsysteme in allen Fahrzeugsegmenten immer mehr an Bedeutung – von der City-Notbremsfunktion im Volkswagen?Modell up! bis zur Top?Lösung Audi pre sense plus.

Zur Philosophie von Audi und Volkswagen zählt auch, die neuen Technologien auf den weltweiten Märkten über wettbewerbsfähige Preise zu verbreiten. Der entscheidende Hebel dafür sind hohe Stückzahlen – möglich werden sie durch effiziente Entwicklung und Fertigung. Der Modulare Längsbaukasten, der bald in seiner zweiten Generation an den Start geht, und der Modulare Querbaukasten bieten dafür beste Voraussetzungen. Beide Baukästen hat Dr. Hackenberg verantwortlich entwickelt.

Demokratisierung bedeutet zugleich auch Kooperation – das weltweite Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk von Audi schließt vier führende Universitäten in China ein. Seit 2007 lehrt Dr. Hackenberg im Rahmen einer Gastprofessur an der Tongji?Universität in Shanghai. Zwei Jahre vorher startete die Hochschule auf seine Initaitve hin eine Kooperation mit der Volkswagen AG über das gemeinsame Projekt Verkehrsunfallforschung.

Bei der Verleihung des Dieselrings in Leipzig gab Dr. Hackenberg einen Ausblick auf die Zukunft. Noch in diesem Jahrzehnt werde Audi seine neuen Technologien zum pilotierten Fahren einführen. Sie werden den Fahrer in vielen Situationen entlasten und haben das Potenzial, Unfälle zu vermeiden. Ein Schlüssel für das pilotierte Fahren ist die weitere nahtlose Vernetzung des Autos. Zu ihren Aspekten zählt auch die Car?to?X?Kommunikation – Autos, die miteinander kommunizieren, können sich vor Gefahren wie Glätte oder Querverkehr an Kreuzungen warnen und bauen somit eine Schwarmintelligenz auf, von der alle Verkehrsteilnehmer profitieren können.

Seit 1955 verleiht der Verband der Motorjournalisten e.V. (VdM) jährlich den Dieselring an Persönlichkeiten, die sich besondere Verdienste um die „Hebung der Verkehrs-sicherheit und die Minderung von Unfallfolgen“ erworben haben. Der Name der Auszeichnung rührt daher, dass ein Splitter einer Schraube des ersten Versuchsmotors von Rudolf Diesel in den zu verleihenden goldenen Ring eingearbeitet wird. 1954 wurde zu diesem Zweck im MAN?Werksmuseum in Augsburg ein Teil einer Schraube von dem Motor abgetrennt.