Ganzheitliche Ergonomie-Strategie (GES)

Ergonomietag 2012 der Marke Volkswagen

Volkswagen forciert die ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze. Die Markenvorstandsbereiche Produktion Fahrzeugbau und Komponente luden die Werkleiter aus den internationalen Fahrzeugwerken und Geschäftsfeldleiter der Komponentenwerke sowie Manager und Betriebsräte zur Tagung nach Wolfsburg ein. Dort zeigten Experten die neuesten ergonomischen Innovationen aus den Volkswagen Standorten und informierten in Fachvorträgen über die Schwerpunkte der Ganzheitlichen Ergonomie-Strategie (GES) und ihrer wissenschaftlichen Begleitung durch die Technische Universität Chemnitz.

Im Herbst vergangenen Jahres startete die Marke Volkswagen in Kooperation mit der Professur Arbeitswissenschaft der Technischen Universität Chemnitz das Projekt Ganzheitliche Ergonomie-Strategie (GES). Das Projekt GES setzt gleichzeitig an mehreren Punkten an: den Menschen, der Technik sowie der Organisation. Denn das „G" steht dabei für das Ganzheitliche: Es geht dabei um die Weiterentwicklung von ergonomischen Bewertungsmethoden, Arbeitsplatzoptimierung und die Umsetzung an allen Markenstandorten. Auch die Sensibilisierung und Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Thema Ergonomie sowie die rechtzeitige Einbringung der gewonnenen Erkenntnisse in die Entwicklung der Folgeprodukte sind wichtige Ziele der GES.

Hubert Waltl, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw, Geschäftsbereich Produktion und Logistik, erklärte: „Wir wollen in unseren Fabriken eine Arbeitsumgebung schaffen, die jedem Mitarbeiter erlaubt, sein Bestes zu geben. Verbesserungen in der Ergonomie und das Erreichen unserer Ziele bei der Produktivität gehen dabei Hand in Hand. Dazu müssen wir aber bereits in der Technischen Entwicklung eines neuen Produktes mit ergonomischen Optimierungen beginnen und diese dann konsequent in allen Standorten umsetzen."

Prof. Dr.-Ing. Werner Neubauer, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw, Geschäftsbereich Komponente, ergänzte: „Um ein Top-Arbeitgeber zu sein und damit eines der Ziele der Strategie 2018 zu erreichen, müssen wir uns über Methoden und Techniken zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen Bereiche übergreifend austauschen. Nur so können wir unsere Kompetenzen auf diesem Gebiet ausbauen und der demographischen Entwicklung Rechnung tragen und schließlich länger gesund miteinander arbeiten."

Der stellvertretende Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Wehlauer sagte: „Ich merke bei meinen Besuchen in unseren Werken, dass das Thema Ergonomie einen neuen Stellenwert in unserem Unternehmen bekommt. Vergangene Woche wurde uns dies im Rahmen der Sitzung des Welt-Konzernbetriebsrats-Präsidiums in Bratislava eindrucksvoll anhand eines Beispiels an unserem Up! gezeigt."

Martin Rosik, Personalleiter der Marke Volkswagen Pkw, betonte: „Die Schaffung ergonomischer Arbeitsbedingungen hat bei Volkswagen einen hohen Stellenwert. Gesundheits-Checkups gehören dazu, ebenso Teamgespräche mit Personalern zur Erarbeitung individueller Lösungen für die Mitarbeiter. Zudem arbeiten wir gemeinsam mit Produktions-kollegen und Betriebsrat an Schichtmodellen mit schneller Vorwärts-rotation, die verhindern, sich an lange Nachtschichtphasen zu gewöhnen, die den biologischen Rhythmus aus dem Gleichgewicht bringen."

Die wissenschaftliche Projektleiterin Frau Prof. Spanner-Ulmer von der TU-Chemnitz stellte in Ihrem Vortrag laufende Aktivitäten der GES vor. Schwerpunkte sind dabei die konsequente Standardisierung von Ergonomie-Bewertungen, die Entwicklung eines modularen Qualifizierungskonzeptes und die wissenschaftliche Erarbeitung eines Kraftkatalogs zur Unterstützung von Entwicklern, Planern und Ergonomie-Experten.

Im Anschluss an die Vorträge informierten sich die Teilnehmer in einem Rundgang über praktische Umsetzungsbeispiele aus den einzelnen Werken der Marke Volkswagen. Dabei zeigten Fachleute der Standorte wie die ergonomischen Verbesserungen in der Praxis umgesetzt werden. Im Presswerk in Zwickau kommt zum Beispiel eine Hebehilfe zum Einsatz, die das Stapeln von schweren Metallteilen erleichtert und dadurch die körperliche Belastung der Mitarbeiter senkt. Auch am Standort Kassel wird auf die optimale Körperhaltung geachtet. Schräg gestellte Montagebänder schonen den Rücken der Beschäftigten und steigern gleichfalls die Leistungsfähigkeit und Produktivität der Mitarbeiter. Im Werk Wolfsburg erleichtert ein Vakuumheber an der Pressenstraße 200 den Mitarbeitern das Abstapeln der Dächer. Sie müssen die Teile nicht mehr in gebückter Haltung vom Band nehmen und keine hohen Lasten tragen.

Quelle: VW