Rede 20 Jahre Audi Hungaria/ Produktionsstart Audi A3 Limousine

Nachfolgend die Rede von Herrn Rupert Stadler:

Rede - Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister,

verehrte Vertreter der ungarischen Regierung,
sehr geehrter Herr Bürgermeister,

verehrte Vertreter des Audi-Aufsichtsrats,
liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste!

Üdvözlöm Önöket!

Herzlich willkommen am Audi-Standort Györ.

Herzlich willkommen in unserem neuen Fahrzeugwerk!

Wir haben es geschafft! Mehr als zwei Jahre harte Arbeit liegen hinter uns. Zwei Jahre, in denen wir neben das größte Motorenwerk der Welt eine hochmoderne Fertigungsstätte für Automobile gebaut haben. Insgesamt haben wir mehr als 900 Millionen Euro in den Ausbau investiert. Damit bildet diese Fabrik jetzt die Prozesskette vollständig ab. Vom eigenen Presswerk über Karosseriebau und Lackiererei bis hin zur Montage. Und an meine Kolleginnen und Kollegen gerichtet sage ich: Jetzt sind Sie an der Reihe! Füllen Sie die frisch fertig gestellten Produktionshallen mit Leben! Bauen Sie das, was man von uns erwartet: beste Premium-Automobile. Zum 20. Jubiläum von Audi Hungaria geben wir heute hier im Presswerk den Startschuss für unsere erste komplette Automobilproduktion in Ungarn. Die Audi A3 Limousine sehen Sie bereits vor sich auf der Bühne. Mit ihr legen wir heute ein zukunftsweisendes Automobil in ungarische Hände. Als erstes Modell wird die Limousine von der Rolle aus verzinktem Stahl bis zum fertigen Automobil in Györ entstehen. Ich freue mich, dass Sie diesen symbolträchtigen Tag mit uns verbringen.

Besonders freue ich mich, dass auch Sie – Professor Piëch – gemeinsam mit Ihrer Frau heute hier sind und mit uns feiern. Vor 20 Jahren haben Sie als Konzernlenker die Gründung von Audi Hungaria mit verabschiedet. Sie stellten damit die Weichen für den Erfolg von Audi in Ungarn. Auch Sie, Herr Professor Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender unseres Volkswagen Konzerns und Vorsitzender des Aufsichtsrats der AUDI AG, heiße ich herzlich willkommen! Sie haben in den letzten Jahren und Monaten Audi Hungaria immer wieder besucht und sind – so darf ich doch sagen – mit sehr guten Eindrücken nach Hause gereist.

Meine Damen und Herren,

vor 20 Jahren hat Audi in Györ seine zweite Heimat gefunden. Im Zuge der Neuausrichtung unserer Marke haben wir damals unsere Modellpalette erweitert. Wir wollten wachsen – und da half jede Kapazitätserweiterung. Weil unser Stammwerk in Ingolstadt an seine Kapazitätsgrenzen kam, mussten wir die Motorenproduktion Schritt für Schritt von dort wegverlagern. Wohin – das haben wir sorgfältig untersucht. Mehr als 180 Standorte haben wir damals geprüft. In ganz Europa waren wir auf der Suche, bis wir in Györ schließlich fündig wurden. Hier fanden wir die idealen Rahmenbedingungen. Wir gründeten unsere Tochtergesellschaft Audi Hungaria und waren so ab dem 18. Februar 1993 erstmals mit einer Motorenfertigung im Ausland präsent. Daraus entstand ein wertvolles Kompetenzzentrum, das seither in rasantem Tempo wächst, nicht nur mit den Kapazitäten, sondern auch in seiner Innovationskraft. Heute produziert Audi Hungaria für den gesamten Volkswagen-Konzern knapp zwei Millionen Motoren jährlich. Zum Vergleich: 1994 war es gerade mal ein Zehntel. Nicht nur das Volumen, auch das Repertoire der Motorenfertigung ist stetig gestiegen. Begonnen haben wir damals mit einem einzigen Motor: dem Vierzylinder-Fünfventiler. Mittlerweile produzieren wir fast die gesamte Audi-Motorenpalette in Györ. Vom Vierzylinder bis zum Zwölfzylinder – Benzin genauso wie Diesel. Doch damit nicht genug: Seit 1998 montieren wir hier unseren Audi TT für den Weltmarkt. Mehr als 33.000 Mal im Jahr bringen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier die legendären Vier Ringe an einem Premiumautomobil an. Mit der neuen Audi A3 Limousine kommen wir auf ein Gesamtvolumen von mehr als 125.000 Einheiten pro Jahr. Heute sind wir das zweitgrößte Unternehmen Ungarns und der größte Motorenproduzent der Welt. Sie sehen: Audi Hungaria hat sich sein Ansehen in unserer Industrie erarbeitet. Dieser Standort hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einer strategischen Säule unserer gesamten Konzern-Familie entwickelt. Das ist auch Ihr Verdienst als Geschäftsführer, Herr Faustmann. Und es ist der Verdienst von jedem der 9.000 Mitarbeiter am Standort. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön!

Meine Damen und Herren,

momentan stehen wir bei Audi vor einer ähnlichen Herausforderung wie einst. Sie alle wissen: Wir haben ehrgeizige Pläne. Wir haben große Ziele. Und: Wir wollen global wachsen. Vor kurzem haben wir deshalb den größten Internationalisierungsschub in der Geschichte unserer Automobilproduktion eingeleitet. Vor allem zwei Regionen haben wir dabei besonders im Fokus: Zum einen Nordamerika. Dort erzielen wir seit zweieinhalb Jahren einen Absatzrekord nach dem anderen. Die starke Nachfrage wollen wir künftig noch besser bedienen. Zum anderen: Asien mit immer noch hohen zweistelligen Zuwachsraten – allen voran China, wo wir auch im 25. Jahr unserer Präsenz vor Ort den Premium-Markt anführen. Auch in den übrigen BRIC-Staaten ist der Appetit nach Premium-Automobilen ausgesprochen hoch. Deshalb werden wir uns jetzt breiter aufstellen. Wir bauen unser weltweites Produktionsnetzwerk aus und sichern so unsere starke Wettbewerbsposition auf dem Weltmarkt. Mit großen Schritten verfolgen wir dieses Ziel – hier in Györ und an weiteren Standorten in der Welt. So nutzen wir bereits seit diesem Jahr vorhandene Produktionskapazitäten des Konzerns im russischen Kaluga. Gegen Jahresende nehmen wir unser zweites chinesisches Werk in Foshan im Süden des Landes in Betrieb. Und vor wenigen Wochen haben wir im mexikanischen San José Chiapa den Grundstein für unser erstes Werk auf dem nordamerikanischen Kontinent gelegt.

Die Audi A3 Limousine spielt für unseren Wachstumskurs eine entscheidende Rolle.

Wir steigen in das größte Marktsegment der kompakten Limousinen ein. Wir produzieren für den Weltmarkt und forcieren gleichzeitig unsere Wachstumsmärkte China und Nordamerika.Wir übertragen Audi Hungaria damit eine große Verantwortung. Wir sind felsenfest davon überzeugt: Dieser Standort ist innovativ und leistungsstark genug – er ist ein Motor unseres Wachstums. Natürlich erfordert dies Kraft und Einsatz. Und durch die Werkerweiterung gibt es zusätzliche Aufgaben zu stemmen. Deshalb rüsten wir auf und schaffen neue Arbeitsplätze. Wir stellen 2.100 Mitarbeiter bei Audi Hungaria ein. Viele von ihnen bereiten wir im Rahmen einer dualen Ausbildung auf ihre zukünftigen Aufgaben vor. Insgesamt 15.000 Menschen leben künftig direkt oder indirekt von diesem Standort. Wir kurbeln das lokale Wirtschaftswachstum weiter an und bleiben auch künftig der größte Investor in Ungarn. Mein Dank gilt an dieser Stelle der ungarischen Regierung, die hierfür einen entscheidenden Beitrag leistete. Dieses Land hat uns vor 20 Jahren mit offenen Armen empfangen. Man hat stets an uns geglaubt und unsere Pläne unterstützt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen! Ohne Sie wäre Audi Hungaria nicht möglich gewesen.

Vertrauen ist die Basis einer tragfähigen Partnerschaft. Eine Partnerschaft mit Ungarn, die wir auch in Zukunft fortführen werden. Vor ein paar Wochen haben mein Vorstandskollege Dr. Frank Dreves und Sie – Herr Ministerpräsident Orbán – eine „strategische Partnerschaftsvereinbarung“ unterzeichnet. Damit setzen wir ein starkes Zeichen. Wir wollen gemeinsam, die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen vorantreiben und die Bereiche Forschung, Entwicklung und Innovation fördern. Denn nur so können wir unsere Potenziale voll ausschöpfen. Und nur so können wir diejenigen Kompetenzen entwickeln, die notwendig sind, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu sein. Wir bei Audi haben uns auf die Fahne geschrieben, bis zum Jahr 2020 führende Premium-Marke zu werden. Dieses Ziel haben wir fest im Blick und tief in unserer Unternehmensstrategie verankert.

Meine Damen und Herren,

unser Standort Audi Hungaria wird uns auf dieser Zeitreise eine helfende Hand sein! Herr Ministerpräsident Orbán, auch Ihnen nochmal ein herzliches Dankeschön für Ihre Unterstützung. Und nun darf ich Ihnen das Wort übergeben.

Vielen Dank! Nagyon köszönöm!

Kommentare 3

  • ne... wußt ich nicht :)) Dachte nur der TT wird in Ungarn gebaut mir wars eigentlich immer egal von wo der Motor ist, hauptsache er läuft super :D

  • das ist ja jetzt nichts Neues, oder? Auch die anderen Markes des VAG Konzerns fahren mit Motoren die in Ungarn gefertigt werden.

  • Also fährt jeder Audi mit Ungarische Motoren ::)