Lamborghini auf der JEC Composite Show 2011 in Paris

Die Präsenz von Automobili Lamborghini bei der JEC Composite Show 2011 in Paris – weltweit eine der wichtigsten Veranstaltungen zu Verbundwerkstoffen – unterstreicht die Führungsrolle des Unternehmens in diesem hoch spezialisierten Bereich. Das gilt nicht nur in Bezug auf die Serienproduktion des neuen Aventador LP700-4, sondern auch für die Planung und Entwicklung von Herstellungstechnologien und der entsprechenden Produktanwendungen.

Die Verwendung der kohlenstofffaserverstärkten Verbundwerkstoffe gewinnt in der Automobilbranche an Bedeutung. So prognostiziert eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Lucintel für die nächsten fünf Jahre eine Steigerung um 65 Prozent. Zahlreiche Hersteller widmen sich diesen Technologien, um immer leichtere Autos zu entwickeln, die einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Verbrauchs und der Emissionen leisten können. Zudem wird die Festigkeit der Strukturen verbessert.

Die große Erfahrung von Automobili Lamborghini bei der Verwendung von kohlenstofffaserverstärkten Verbundwerkstoffen im Bereich der Supersportwagen wird durch das Konzeptfahrzeug Sesto Elemento belegt. Diese Materialien ermöglichen hier höchste Festigkeit bei minimalem Gewicht. Das gesamte Auto hat – wie Luciano De Oto, Leiter des Lamborghini Advanced Composite Research Center, bei seinem Vortrag betonte – ein Gewicht von nur 999 kg, gegenüber den 1410 kg des serienmäßigen Gallardo.
Der intensive Einsatz von CFK (das beim Sesto Elemento in verschiedenen Technologien für die Felgen, die Struktur, die Karosserie inklusive Dach, die Sitze, den Auspuff und die Aufhängungselemente zum Einsatz kommt) hat die Fertigung von äußerst hochwertigen Strukturen und eine Verbesserung des Leistungsgewichts ermöglicht, und damit ein optimales Fahrvergnügen sowie eine Verringerung des Verbrauchs und der CO2-Emissionen.

In seinem Advanced Composite Research Center (ACRC), einem Teil des von Maurizio Reggiani geleiteten Bereichs für Forschung & Entwicklung bei Automobili Lamborghini, widmet sich der Automobilhersteller aus Sant’Agata Bolognese der – wie die Techniker es nennen – „neuen Möglichkeiten“ der kohlenstofffaserverstärkten Verbundwerkstoffe. Erforscht und entwickelt wurden bereits zahlreiche Anwendungen von CFK. Der besondere Schwerpunkt gilt jenen Technologien, bei denen die Teile ohne Autoklav hergestellt werden können.

Dies ist beim Forged Composite der Fall, das die traditionellen Autoklav-Verfahren um neue Eigenschaften ergänzt. Wie De Oto in seinem Vortrag bei der der Automobilbranche gewidmeten Sitzung der JEC betonte, gilt das vor allem in der „Hybrid“-Kombination mit dem Einsatz von unidirektionalen langen Kohlefasern. Außerdem ist die Arbeit des ACRC im Bereich Forschung und Entwicklung darauf ausgerichtet, aus dem Forged Composite – mittels der Kombination mit Finishmaterialien beim Pressen – Elemente zu erhalten, die im Hinblick auf die Oberflächen-Ästhetik den Spezifikationen der Klasse A gerecht werden. Hier ergeben sich neue Möglichkeiten, aufgrund der einfachen Herstellung und der geringen Kosten lässt sich die Anwendung von CFK auf weitere Bereiche wie Schifffahrt, Einrichtung, Sportausrüstung und Freizeitfahrzeuge ausweiten.

Das ACRC hat bereits mit Dritten zusammengearbeitet und hat bereits Bauteile aus Verbundwerkstoffen für Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen geliefert.

Quelle: Lamborghini