Frohe Weihnachten 2024 - Vergangenheit und Zukunft

So schnell ist auch schon wieder ein ereignisreiches, sehr schönes Jahr vorüber und wir haben wieder Weihnachten, so wie jedes Jahr. Auch wenn es so scheint, als würde der Konsumwahnsinn mittlerweile bereits im August beginnen. So dachte ich dieses Jahr ich träume, als ich am 13.8.2024, bei 33 Grad Außentemperatur und schönstem Sommerwetter, beim Billa+ bereits die ersten Aufsteller mit Lebkuchen sah. Leider habe ich es nicht fotografiert, aber da fragte ich mich schon ob wir denn eigentlich alle richtig ticken?


Aus meiner Sicht war es ein sehr schönes und intensives Jahr auf einer schönen Welt. Auch wenn ich mir jetzt sicher bin, dass viele schreien wie ich so etwas behaupten kann, wo doch so viel Schlechtes auf dieser Welt passiert, es so viele Kriege und Spannungsfelder gibt und wo so viele Menschen in Angst und Schrecken leben und leiden. Das stimmt schon in gewisser Weise, aber wir leben nur dann alle in Angst und Schrecken und sehen nur das Leid auf dieser Welt, wenn wir uns darauf konzentrieren und unsere Energie dafür verwenden es an die ganz große Glocke zu hängen. Das heißt nicht, dass wir das alles ignorieren und tolerieren sollten, nein ganz im Gegenteil, aber die Frage ist wie wir damit umgehen? Verfolgen wir täglich die sogenannten Massenmedien und lassen uns auf den asozialen Medien verrückt machen, dann ja dann ist die Welt sehr schnell einfach nur noch schlecht, alle sind böse und alles wird immer schlimmer und wir stehen sowieso kurz vor dem Weltuntergang. Ich werde mich jetzt nicht damit beschäftigen warum das so ist und ob das nicht Großteils womöglich sogar so gelenkt und gesteuert wird. Da gibt es wahrlich schlauere Menschen auf dieser Welt, die sich damit intensiv auseinandersetzen und auch öffentlich erläutern warum das eigentlich so ist. Es obliegt jedem, sich selbst damit auseinanderzusetzen und vielleicht einmal die Perspektive zu wechseln um die Welt mit anderen Augen zu sehen.


Nein ich bin kein Schwurbler und auch kein Verschwörungstheoretiker oder wie diese ganzen sinnbefreiten Verunglimpfungen auch betitelt werden, nur weil wir glauben andere sofort be- und verurteilen zu müssen. Leider leben wir aktuell in einer Zeit, wo wir alle ganz schnell sind im verurteilen und uns von vielen Dingen auch ganz schnell ein möglicherweise falsches Bild machen. Aber haben wir uns erst einmal ein Bild gemacht, dann beharren wir auch darauf und sind nicht mehr bereit davon abzurücken. Wie kurzsichtig ist das eigentlich? Haben wir denn alle verlernt zu diskutieren? Können wir denn die Meinung anderer nicht mehr einfach nur akzeptieren? Warum glauben wir eigentlich stets von uns selbst, dass nur wir die Wahrheit kennen würden und dass nur unsere Meinung die einzig richtig wäre? Das ist meiner Meinung nach sehr weit verbreitet und diese Umstände schockieren mich mehr als so manche kriegerischen Tätigkeiten. Denn genau diese Einstellungen und Haltungen führen uns erst dazu, dass es zu kriegerischen Handlungen kommt. Es ist traurig, dass der Mensch aus so vielen Kriegen in den letzten paar tausend Jahren nicht dazu gelernt hat. Aber vielleicht ist ja jetzt die Zeit und der Mensch reif genug? Wir sollten uns bemühen die Beweggründe mancher Einstellungen und Handlungen zu verstehen und wir müssen wieder verstehen lernen wie ein Miteinander sinnvoll gestaltet werden kann.


Es macht allerdings auch keinen Sinn, wenn ich mich jetzt hinstelle und behaupte ihr alle da draußen tickt nicht mehr ganz richtig und ihr macht alles falsch und ihr seid viel zu kurzsichtig. Das könnte ich machen, aber dann wäre ich im Grunde nicht besser als das was ich selbst als schlecht erachte.


Wer mich kennt, bzw. von früher kannte der weiß, dass ich ein Weltmeister darin war alles und jeden zu beurteilen und wenn es nicht meinen Vorstellungen entsprach auch vehement zu verurteilen und bestenfalls noch zu verunglimpfen. Ja da kann ich nicht widersprechen, das war eindeutig der Fall und dazu stehe ich auch. Doch die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern und es macht auch keinen Sinn an ihr festzuhalten und sich dafür selbst zu verurteilen was man alles falsch gemacht haben könnte. Das wird mich schlussendlich auch nicht weiterbringen und schon gar nicht wird man sich dadurch besser fühlen.


Manchmal ist es notwendig alte Kapitel abzuschließen, alte Wunden verheilen zu lassen und vieles einfach nur loszulassen. Wobei loslassen nicht unbedingt einfach ist, aber deshalb verharren wir auch so gerne in der Vergangenheit. Der wohl bekannteste Spruch diesbezüglich lautet: „früher war alles besser“, oder „früher war es nicht so schlimm“. Wer so denkt, der ist irgendwo in der Zeit und seiner persönlichen Entwicklung stehengeblieben. Auch das kann man machen, wenn man möchte. Nur dessen sollte man sich dann auch bewusst sein und einfach dazu stehen.


Persönlich sehe ich sehr viele Menschen rund um mich, die genau das machen und leben. Die haben sich einmal etwas aufgebaut, ihr eigenes kleines System geschaffen und in dieser, ihrer Welt leben sie jetzt Tag ein, Tag aus und zwar egal ob sie glücklich sind oder nicht oder ob sie Liebe und Zuneigung empfinden und bekommen oder nicht. Diese Menschen haben sich auch einmal eine Meinung gebildet oder sich von anderen bilden lassen und das ist für sie jetzt Gesetz und das war so und das wird auch immer so sein. Ja gut mach das, lebe so, aber bitte lass mich da raus. Das entspricht einfach nicht (mehr) dem wie ich lebe und leben möchte.


Erst vorgestern wurde mir angeboten an einem Ereignis teilzunehmen, dass an sich bestimmt lustig und unterhaltsam sein könnte und bestimmt auch ein Abenteuer wäre. Nur das hätte ich vor 10 Jahren gerne gemacht, damals wäre ich gerne dabei gewesen und ich habe mir auch ein Leid gesehen, dass es mir aus vielen verschiedenen Gründen nicht möglich war. Für mich macht das nur heute keinen Sinn mehr. Das wäre eine Rückkehr in die Vergangenheit, mit Menschen aus der Vergangenheit, mit intensiven Freundschaften aus der Vergangenheit und es wäre ein kläglicher Versuch etwas vermeintlich Versäumtes nachholen zu wollen. Will ich das? Brauche ich das? Nein, zum Glück brauche ich so etwas heute nicht mehr. Das läuft nämlich immer noch genau so ab wie eben vor 10 Jahren und das wäre für mich eher frustrierend dabei zusehen zu müssen wie manche sich seit über 10 Jahren nur im Kreis drehen und alles stets wiederholen ohne vom Fleck zu kommen. Wie schon gesagt, das obliegt jedem selbst ob er das will. Zusätzlich sollte ich mir in solchen Dingen die Frage stellen, ob ich denn wirklich etwas versäumt habe damals? Diese Frage habe ich mir schon sehr oft gestellt und das Schöne daran ist, dass ich absolut gar nichts versäumt habe. Ganz im Gegenteil, denn wäre ich diesen Weg gegangen, dann wäre ich heute nicht da wo ich bin und ich bin gerne da wo ich bin, auch wenn ich mich immer noch auf dem Weg befinde und noch nicht dort angekommen bin wo ich gerne hinmöchte. Dabei geht es aber nicht um Dinge die ich unbedingt in materieller Form noch haben müsste, oder einen beruflichen Erfolg welchen ich erzielen möchten, oder Urlaube die ich noch machen müsste um die Welt zu sehen, oder diese ganzen unnötigen äußeren Gegebenheiten. Damit möchte ich nicht behaupten, dass mir materielle Dinge nicht auch (leider immer noch) sehr wichtig wären, aber man muss nicht glauben sich selbst oder anderen damit etwas beweisen zu müssen, geschweige denn mit Dingen oder Erlebnissen angeben zu müssen.


Als bestes Beispiel dafür kann ich mir selbst meine aktuell neu entbrannte Autoleidenschaft hernehmen und mir ansehen welch „verrückte“ Dinge ich denn aktuell so treibe. Selbstverständlich habe ich darüber nachgedacht und mir überlegt warum ich das eigentlich mache und was bzw. ob ich damit eigentlich etwas bestimmtes bezwecke? Und eigentlich muss ich sagen, dass es mir völlig egal ist was andere davon halten. Vor allem jene die diese Leidenschaft nicht teilen und sich auch nicht die Mühe machen wollen die Beweggründe oder Ursachen dafür zu verstehen. Will ich mit einem dicken Audi meinen Nachbarn zeigen wie toll ich bin und was ich alles habe? Nein, es ist mir egal, was meine Nachbarn sich darüber womöglich für negative Gedanken oder Meinungen über mich bilden könnten. Gerne teile ich diesbezüglich positive Dinge und Empfindungen, aber hast du diese nicht, dann lass mich bitte einfach nur in Ruhe und vor allem versuche mir nicht zu erklären wie schlecht, dumm, kindisch, verschwenderisch, umweltschädlich oder verrückt das eigentlich sei. Gerne darfst du mich aber zu allen diesen Punkten frage wie ich das sehe und warum ich das so sehe und warum du dies oder jenes womöglich anders siehst.


Und damit schließt sich nun auch wieder der Kreis, lasst uns wieder mehr miteinander reden und zwar miteinander reden und nicht übereinander. Lasst uns auch damit aufhören die jeweils andere Person zu be- und verurteilen bevor wir uns die Mühe gemacht haben zumindest zu versuchen sie zu verstehen. Natürlich wird aus einem schlecht gesonnen Menschen mit bösen Beweggründen und Absichten, kein Heiliger, nur weil wir zuhören, hinschauen und versuchen zu verstehen. Wird das den Weltfrieden bringen? Ich fürchte das wird nicht ausreichen. Aber andererseits nur draufzuhauen und z.B. Waffen in einen Krieg zu schicken wird die Welt auch nicht freundlicher machen.


Wer stets ein Stück Holz in das Feuer wirft, sorgt nur dafür, dass das Feuer stets brennt und nur ja nicht erlischt. Da muss man sich halt auch mal fragen was wäre denn, wenn das Feuer erlischt? Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber wenn im Sommer die Sonne scheint und es über 30 Grad Lufttemperatur hat, dann ist es für mich nicht notwendig ein Feuer zu entfachen und stets am Leben zu erhalten. So viel Holz werde ich nicht finden, oder mir nicht leisten können, damit es mich durch den nächsten kalten Winter bringt. Auch wäre ich dann viel zu sehr damit beschäftigt und auch gebunden mich stets um die lodernde Flamme zu kümmern, dass mir für das Leben an sich gar keine Zeit und keine Energie mehr übrigbleiben würde. Denn eigentlich würde ich mir die ganze Zeit nur darüber Gedanken und Sorgen machen wie es mir gelingt die Flamme am Leben zu erhalten, damit ich dann in weiter Ferne, im nächsten Winter nur ja nicht friere. Vielleicht macht es aber auch durchaus Sinn, wenn mir im nächsten, garantiert kommenden Winter, auch mal etwas kalt ist und ich das als ein wenig unangenehm empfinde.


Lasst uns doch Weihnachten dafür nutzen einfach mal stehenzubleiben, innezuhalten uns zu besinnen, uns selbst zu spüren und auf die Liebe zu dir selbst und auf die Liebe zu deinen Nächsten zu hören. Lasst uns doch mal einkehren und uns in uns selbst reinhören, bevor wir stets nach außen drängen und wie die Wahnsinnigen im ewig selben Hamsterreden rennen und nichts anderes mehr tun als uns darüber zu beschweren wie verrückt, oder wie schlecht oder wie krank die ganze Welt und all die anderen Menschen wären. Und auch wie arm selbst wären, wie gestresst wir leider stets sein müssen, weil das Leben halt so sei und es gar nicht anders möglich wäre. Nein, Stopp, konzentrieren wir uns doch zuerst einmal auf uns selbst und schauen wir uns auch einmal an wie wir mit uns selbst umgehen und die Menschen in unserem Umfeld. Egal ob das jetzt unsere Liebsten sind, oder Nachbarn, oder irgendwelche Menschen die sich nur zufällig zur selben Zeit am selben Ort befinden. Wobei ob das wirklich Zufall ist, sei einmal dahingestellt und lass uns darüber ein anderes Mal nachdenken.


Wenn wir alle lernen uns selbst bewusst wahrzunehmen, innezuhalten, zuerst zu denken und dann zu handeln, zu sprechen oder zu schreiben, dann hätten wir schon sehr viel gewonnen und vor allem dann würde sich der ganze Wahnsinn da draußen, mal ganz schnell verlangsamen. Wir müssten uns auch nicht darüber wundern oder ärgern, dass wir stets denselben Scheiß erleben und es nicht und nicht besser werden will. Aber irgendwann werden wir es schaffen, dann wird alles anders und alles besser und dann habe ich es endlich geschafft und das erreicht wovon ich immer schon geträumt habe und dann werde ich so sein und leben wie ich es immer schon wollte.


Nun, wenn du so denkst, dann wünsche ich dir alles Gute und ganz viel Glück und noch mehr Kraft dafür, dass auch du irgendwann verstehen wirst, dass das Leben so nicht funktioniert. Du kannst zwar dein Leben damit verbringen bis du dann irgendwann, hoffentlich im hohen Alter, diese Welt wieder verlassen wirst, aber bitte, lass mich da raus und behellige mich nicht mit deinen Sorgen und Ängsten und Problemen und Schwierigkeiten. Alle anderen, sind herzlich dazu eingeladen sich bei mir zu melden, lasst uns doch einfach mal ein wenig Zeit miteinander verbringen, miteinander reden, lachen und lieben und lasst uns gemeinsam die Welt noch ein wenig schöner machen!


In diesem Sinne wünsche ich euch allen da draußen frohe, besinnliche Weihnachten und möge auch das neue Jahr wieder ein schönes Jahr sein. Man könnte auch sagen: „make love, not war“ oder „Love and Peace 2.0“.

Kommentare 1

  • Auch wenn ich nicht mehr sehr aktiv hier bin wünsche ich dir und deiner Familie ein schönes und erfolgreiches frohes neues Jahr!

    Liebe Grüße

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