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Nachdem in mehreren Schritten alle "lebensnotwendigen" Serviceschritte vorgenommen wurden, berichte ich nun im 5. Teil über den Tausch des Benzinfilters und den Wechsel der Ventildeckeldichtungen. Der Benzinfilter war vermeintlich schon 9 Jahre und über 70.000km alt, wobei er beim Tausch nicht danach aussah (er sah wesentlich frischer aus), aber das wurde womöglich im Serviceheft nicht vollständig erfasst. Da das Ersatzteil kein Vermögen kostet und auch der Wechsel keine allzu große Hexerei ist, haben wir ihn getauscht, einfach um auf Nummer sicher zu gehen und damit das Fahrzeug nun in allen Bereichen alle Flüssigkeiten wirklich frisch hat und sauber laufen kann.
Das einzig mühsame ist, dass man, um an den Benzinfilter ranzukommen, mal eben eine Unterbodenverkleidung abschrauben muss, welche mit 13 Schraubverschlüssen gesichert ist. Man kann es durchaus auch übertreiben, denn diese Abdeckung ist vielleicht einen halben Quadratmeter groß, da hätten wohl 9 Verschraubungen oder vielleicht sogar nur 6 auch ausgereicht. Es ist halt eine kleine Sauerei, denn ohne mit Benzin zu kleckern bekommt man das Teil nicht ausgebaut. Wichtig ist jedenfalls danach das Fahrzeug mehrmals zu- und aufzuschließen und vielleicht auch noch 2–3-mal die Zündung an und aus zu machen, damit die Benzinpumpe ordentlich Druck aufbaut und den neuen Filter befüllt bevor man den ersten Starversuch vornimmt. In meinem Fall sprang er nach eben diesen Schritt sofort an und lief auch ohne Unterbrechungen oder Aussetzer.
Der viel wichtigere Schritt in diesem Teil war dann der Tausch der Ventildeckeldichtungen. Hier hat zumindest die Dichtung auf Bank 1 schon ein wenig geschwitzt und Bank 2 war ein klein wenig eingesaut. Also das war bei Weitem noch nicht dramatisch, aber der Wagen soll ja auf Vordermann gebracht werden und da gehören diese beiden Dichtungen meiner Meinung nach auch dazu. Es ist ja gerade von den Audi V8 ein durchaus bekanntes Problem, dass diese Dichtungen gerne mal undicht werden.
Um die Dichtungen zu tauschen hält sich der dafür notwendige Aufwand auch in Grenzen, sofern sich alle Schrauben ohne Probleme lösen lassen. Diesbezüglich hatten wir ja bereits so unsere Erfahrungen an dem A8 gemacht, aber in diesem Fall gab es zum Glück keine Probleme und so war der Wechsel an beiden Bänken in weniger als zwei Stunden erledigt.
Der größte und wichtigste Moment war das Abnehmen des Deckels um erstmals einen Blick in den Motor zu werfen und zu sehen wie stark er womöglich verschlissen ist oder wie verdreckt er womöglich wäre, falls er zu selten frisches Öl bekommen hätte. Da war bei mir die Anspannung riesig und daran sollte sich final auch zeigen ob es ein guter Kauf oder ein Fehlkauf war. Als Beweis habe ich diesen Moment auch auf Video festgehalten.
Es kam wahrlich große Freude auf als ich den Zustand des Motors gesehen habe. Er zeigt so gut wie keinen Verschleiß, eine einheitliche Verbrennung (soweit man das halt von oben beurteilen kann), keinerlei Verunreinigungen und selbst die originalen Markierungen und Beschriftungen sind alle noch vorhanden und lesbar. Das heißt auch, dass der Motor noch nie geöffnet wurde und noch nie Reparaturen daran vorgenommen werden mussten. Zur selben Zeit befand sich noch ein anderer A8 mit gleichem Motor in der Werkstatt, der ähnlich alt ist und eine ähnliche Laufleistung erbracht hat, jedoch zuletzt einen kapitalen Motorschaden erlitten hat. Auch an diesem Motor wurde dann ein Ventildeckel abgenommen und was sich dabei zeigte war das komplette Gegenteil. So etwas habe ich in der Tat noch nie gesehen. Der Motor war komplett schwarz, alles verdreckt, verklebt und zugesetzt und schlussendlich ist ein „Hebel“ an einer Nockenwelle abgerissen und in den Motor gefallen und das war es dann auch. Diesen Motor kann man vermeintlich nicht mehr mit vernünftigen Mitteln und im finanziellen Rahmen retten. Eigentlich kann man das Fahrzeug nur noch als Schlachter verwenden. Ich füge dem Beitrag später noch Fotos hinzu, wieder wie gewohnt unten in Tabellenform. Darauf seht ihr, dass wirklich alles in dem Motor mit einer Schlammschicht überzogen ist. Ursache dafür war, dass der Besitzer zwar gelegentlich einen Ölwechsel hat machen lassen, nur leider jedes Mal einen Zusatz reingekippt hat. Davon ist wirklich dringend abzuraten, denn durch diesen Zusatz hat sich wohl die Viskosität des Öls verändert und es wurde zu einer di
cken Brühe, welche dem Motor mehr geschadet als geholfen hat. Auch der Ölfilter war zugesetzt und verklebt mit einer schwarzen Masse. Also bitte Finger weg von diversen Zusätzen für Motoröle oder auch für Kraftstoffe. Die heutigen Öle und Kraftstoffe haben bereits alle die richtigen Zusätze enthalten. Das war vielleicht vor 30-40 Jahren noch sinnvoll, aber heutzutage ist das absolut kontraproduktiv! Ihr tut eurem geliebten Auto damit garantiert nichts Gutes.
Die neuen Dichtungen wurden dann auch zusätzlich noch verklebt um auf Nummer sicher zu gehen. Das hilft auch dabei die Deckel wieder aufzusetzen ohne, dass dabei die Dichtung verrutscht. Denn die neue Dichtung wird am Deckel angebracht und leider nicht am Block. Das wurde konstruktionsbedingt nicht optimal gelöst. Auch hat mein Schrauber schon die leidige Erfahrung gemacht, dass bei seinem V8 die Dichtungen nach nur 5.000km bereits wieder undicht wurden.
Zusätzlich zu diesen Arbeiten bekam mein A8 noch ein paar Modifikationen, wie z.B. neue rote Kabelkanäle für die Zündspulen. Auch wenn die alten noch nicht kaputt waren. Aber diese Teile gab es zufällig bei Audi Tradition um ganz kleine Scheine. Ich habe beinahe den Verdacht, dass Audi hier wohl die Kommastelle verrutscht sein muss. Deshalb wurden die Teile gleich auch noch ein zweites Mal bestellt um diese selbst auf Lager zu legen bevor es sie dann nicht mehr gibt. Also rein optisch ist das nochmals eine großartige Aufwertung, wenn das Rot wieder kräftig leuchtet. Den Unterschied seht ihr dann auch auf den Fotos in der Tabelle.
Abschließend kam auch noch die Griffleiste am Kofferraumdeckel neu, inkl. neuer Kennzeichenleuchten. Grund dafür war, dass diese Leiste eines von 3 Teilen an einem A8 D3 ist, welches aus Stahl gefertigt ist und bei allen A8 rostet diese Leiste. Ich habe noch keinen gesehen, welcher diese Leiste noch ab Werk unbehandelt hätte. Zum Glück gibt es diese Leiste noch neu bei Audi, allerdings kostet sie auch weit über 200 EUR und dann muss sie selbstverständlich auch noch lackieren lassen. Auch der Umbau ist nicht zu unterschätzen und wenn man da nicht selbst schrauben kann, oder jemand bei der Hand hat der das vernünftig durchführen kann, dann geht dieser Tausch ganz schnell richtig ins Geld. Also inkl. neuer Leuchten kann das gut und gerne mal ganz schnell über 500 EUR ausmachen. Da muss man wirklich schon viel Liebe zum Detail haben um diese Rostbeule zu entfernen. Für mich persönlich war von Anfang an klar, das muss getauscht werden, koste es was es wolle. So darf man mit einem A8 einfach nicht in der Gegend herumfahren. Die beiden anderen Problemstellen zeige ich euch dann, wenn sie bei meinem A8 behoben werden. Das wird allerdings ein ungemütliches Unterfangen fürchte ich und die Stellen bzw. Teile sind wahrlich nicht groß, aber für mich stets im Blickfeld und somit darf das nicht so bleiben wie es aktuell ist. Eines von diesen beiden Bauteilen gibt es auch nicht mehr neu von Audi. Eine wahre Schande ist das…
Der Aufwand und die Kosten haben sich jedenfalls gelohnt, denn der Po meines A8 sieht nun gleich nochmals besser aus. Allerdings hat sich in der Zwischenzeit etwas ergeben, wo wir diese Leiste nicht oder noch nicht hätten umbauen müssen. Aber auch darüber werde ich zu einem späteren Zeitpunkt berichten. Und sollte das wirklich klappen, noch dazu zu dem Preis, dann wäre das schon eine äußerst feine Optimierung, aber mehr sage ich dazu jetzt nicht mehr.
Nachfolgend wieder eine Tabelle mit Bildern und entsprechenden Erläuterungen: