Wie am Ende der Bestandsaufnahme bereits erwähnt, hat der A8 schon einen Tag nach erfolgter Zulassung einen Ölwechsel bekommen inkl. Filterwechsel, neuem Dichtring am Ölfilter und selbstverständlich auch neuer Ablassschraube mit Dichtring. Sparen war jetzt erstmals nicht angesagt und das war mir auch von Anfang an bewusst als ich ihn gekauft habe.
Vor dem Kauf hatte ich mir das Serviceheft, die Prüfberichte und den Zustand des Wagens ganz genau angesehen und es war mir bewusst, dass hier ein gewaltiger Servicestau vorlag, aber es war noch nicht zu spät, sprich das Auto hatte noch keinen Schaden dadurch erlitten und war quasi „noch zu retten“ wenn man es so betiteln möchte. Dementsprechend hart und gut verliefen auch die Preisverhandlungen und somit kostete mich ein 17 Jahre alter Audi A8L nur noch 6,259% des ursprünglichen Kaufpreises. Wobei er eigentlich noch rund 1000 EUR billiger hätte sein sollen.
Wenn man ein wenig mit Zahlen spielen möchte, so wie ich das liebe, dann hatte das Fahrzeug über 17 Jahre gerechnet einen Wertverlust von jährlich 7223,53 EUR abzüglich des aktuellen Kaufpreises. Das mag heute vielleicht niemanden mehr interessieren, aber das ist durchaus ein Wert welchen man im Auge haben sollte, wenn man mit dem Gedanken spielt, sich einen Neuwagen zuzulegen. Schon klar, dass der Wertverlust nicht linear verläuft, sondern proportional und zu Beginn deutlich höher war als er aktuell noch ist, aber trotzdem ist das schon ein beachtlicher Wert. Umgerechnet könnte man auch sagen, dass das rund 9 Dacia gewesen sein könnten, welche man jeweils rund 2 Jahre gefahren ist und sie dann weggeschmissen hat. Es wäre schon beinahe philosophisch hier den Begriff Nachhaltigkeit mit ins Spiel zu bringen und darüber nachzudenken ob es umweltfreundlicher sei in 17 Jahren 9 Autos zu bauen, fahren und zu entsorgen, oder lediglich nur 1 Auto und dieses immer noch auf der Straße zu haben? Eine der beiden Varianten schafft sicherlich deutlich mehr Arbeitsplätze und verhilft der dahinterstehenden Firma deutlich mehr Gewinn zu erzielen, aber welche Variante ist umweltfreundlicher?
Wie dem auch sei, als wir zum ersten Mal die Motorabdeckung von unten abnahmen hat sich da kein ganz so gutes Bild gezeigt, denn da standen in der Tat einige Öltropfen, d.h. er musste irgendwo undicht sein. Das war erstmals etwas ernüchternd, denn das hatte ich beim Kauf nicht gesehen. Es ist offensichtlich, dass das Auto eine Motorwäsche vor dem Verkauf bekommen hat und das empfand ich dann schon als sehr unfair. Da wäre mir ein ehrlicher Verkauf mit einem Hinweis darauf wesentlicher lieber gewesen denn ich hätte ihn ja trotzdem genommen. Jedenfalls haben wir uns gleich auf die Suche gemacht und das erwies sich als gar nicht mal so einfach, aber mehr dazu in einer anderen Folge. Nur ein Teil ist gleich ins Auge gestochen und zwar ein Ventil des Nockenwellenverstellers an Bank 1. Das ist eigentlich auch nur ein lächerlicher Dichtring um kleines Geld und im Normalfall auch relativ einfach zu tauschen. Es sei denn, es handelt sich um eines meiner Autos, dann darf man durchaus mal mit unerwarteten und unüblichen Komplikationen rechnen.
Aber da Bilder mehr als tausend Worte sagen und ich euch nicht wieder zutexten möchte, kommt der Rest nun in Tabellenform mit Bildern und Erläuterungen:
Im zweiten Durchgang ging es dann weiter mit frischem Getriebeöl und einer Getriebespülung. Das bis dato teuerste Unterfangen, bis auf die neuen Reifen, welche unmittelbar nach der Spülung montiert wurden. Aber mehr dazu lest ihr im Teil 2.