Irgendwie reicht es jetzt

Irgendwie reicht es jetzt, denn das was in der Welt und der Gesellschaft aktuell vor sich geht ist einfach nicht mehr auszuhalten. Lange habe ich überlegt ob ich öffentlich sagen möchte was ich mir denke und bis dato habe ich es nicht getan, da es mir die Mühe nicht wert erschien. Auch wenn es hier auf dieser Seite eigentlich eine Themenverfehlung ist, so möchte ich meine Gedanken trotzdem hier teilen. Das liegt auch daran, dass ich mich keiner Zensur unterziehen möchte und auch nicht Gefahr laufen will, dass meine Inhalte einfach gelöscht werden, weil sie vielleicht irgendwelchen Richtlinien widersprechen.


Eigentlich war ich immer ein Mensch der mit seiner Meinung nicht hinter den Berg gehalten hat und das kann man hier vor allem im Forum über die letzten 20 Jahre auch sehr gut nachgelesen. Auch bei besonders kontroversen Themen wie z.B. Benzin vs. Diesel habe ich meinen Standpunkt stets mit aller Vehemenz vertreten und meine Meinung dazu gesagt. Angesichts der aktuellen Ereignisse und das was in den vergangenen zwei Jahren passiert ist, ist auch mit mir etwas passiert, was ich so nicht gedacht hätte und zwar bin ich beinahe verstummt. Vor allem das leidige und sehr kontroverse Thema Corona hat mich sehr stark negativ beeinflusst. So war ich am Anfang noch versucht meine Sichtweise und meinen Standpunkt deutlich darzulegen, doch vor einigen Monaten habe ich festgestellt, dass ich es einfach nur noch leid bin. Seither habe ich mich gefragt wie es eigentlich dazu kommen konnte und was genau da passiert ist. Schnell habe ich festgestellt, dass ich eigentlich festgefahren bin und scheinbar auch eine fixe Meinung über andere Menschen habe, die nicht so denken wie ich. Geradezu verurteilt und auf jeden Fall abgestempelt habe ich manch andere Menschen. Viele von euch werden es wohl auch erlebt haben, dass das Thema Corona schnell zu Streitigkeiten geführt hat und auch mal die eine oder andere Freundschaft gekostet hat, wenn man sich nicht auf ein und dieselbe Meinung einigen konnte.


Es ist ja grundsätzlich in Ordnung, wenn man nicht derselben Meinung ist, das ist in einer freien demokratischen W elt auch gar nicht möglich, dass wir immer alle ein und denselben Standpunkt vertreten und eigentlich ist das auch gut so, denn sonst wären wir reine Herdentiere, die alle in eine Richtung laufen und alles über sich ergehen lassen. Dieses über sich ergehen lassen hat wohl viele Menschen gebrochen und viele Menschen verstummen lassen, denn die letzten Jahre waren wir nahezu machtlos und mussten uns der Überzeugung einiger weniger Menschen unterordnen. Also zumindest mehr oder weniger…. Zum Glück haben es nicht alle Menschen gemacht und tun es auch heute noch nicht. Was ich jetzt auf gar keinen Fall bezwecken möchte ist eine Diskussion über das Thema Corona vom Zaun zu brechen. Darum geht es nicht, sondern es geht darum wie wir alle miteinander umgehen und was mit der sogenannten Gesprächskultur passiert ist.


Vor einiger Zeit war ich sogar mal politisch tätig und daher auch gewöhnt eine gegenteilige Meinung zu haben und diese auch zu vertreten und darüber zu diskutieren. Das war eigentlich eine schöne Zeit, zumindest solange es auch tatsächlich um die Sache, also echte Inhalte und Entscheidungen ging. Leider passierte auch damals, vor mittlerweile rund 8 Jahren etwas, dass mich wahnsinnig gestört hat und zwar war das falsche Gehabe, hinterrücks reden, nicht die Wahrheit ins Gesicht sagen, rein prinzipiell gegen jede noch so gute Idee zu sein, nur weil sie nicht die eigene Idee war und das sogenannte Wadlbeißen, Brotneid und Machtgeilheit ohne Rücksicht auf Verluste. Das hat mich damals den Entschluss fassen lassen wieder auszusteigen, denn ich wollte mir nicht mein Rückgrat brechen lassen und als Stimmvieh unter dem sogenannten „Clubzwang“ dienen. Welchen es ja angeblich gar nicht gibt, aber wehe dem, der dann doch mal nicht mitziehen möchte und vielleicht sogar eine Gegenstimme abgeben möchte. Das hat man ja auch zuletzt im Nationalrat wunderbar beobachten können als es um das (für mich) absurde Thema Impfpflicht ging. Als es darauf ankam hat sich kaum jemand getraut seine Pfote nicht zu heben und möge er oder sie im Grunde auch noch so stark dagegen gewesen sein. Eine traurige Situation in welcher wir uns aktuell befinden. Und auch wenn Ärzte nicht mehr wirklich frei über die Behandlung eines individuellen Menschen entscheiden dürfen und ihre eigene Meinung nicht mehr vertreten dürfen, dann sollten eigentlich bei uns allen die Alarmglocken läuten. Befinden wir uns eigentlich überhaupt noch in einer Demokratie? Doch auch das ist nicht das Thema wozu ich mich aktuell äußern möchte.


Das Problem beginnt nämlich schon ganz wo anders und zwar bei uns selbst. Bei jedem einzelnen mündigen Menschen in unserer Gesellschaft, mir inbegriffen. Was ist passiert, dass wir uns eigentlich nur noch gegenseitig verurteilen und anklagen? Warum reden wir nicht mehr miteinander, sondern nur noch übereinander. Es kann doch nicht sein, dass man eine große Anzahl an Menschen einfach pauschal verurteilt und geschlossen in eine Schublade steckt und nahezu als Aussätzige aburteilt und ausgrenzt. Doch genau das ist in den letzten Jahren durch Corona passiert und die meisten Menschen nehmen es einfach kommentarlos hin und merken gar nicht, welche Abneigung in ihnen selbst womöglich bereits entstanden ist.


Eigentlich ist das schon Grund genug einmal aufzustehen und zu sagen: „ich möchte das nicht mehr, es ist genug!“.


Am 24.2.2022 ist etwas passiert, was so niemand von uns erwartet hätte. Zumindest niemand, der nach 1955 geboren wurde. Die Großelterngeneration war etwas weniger überrascht von dem was aktuell mitten in Europa passiert, doch wer hat diesen Menschen schon groß Glauben geschenkt?


Jetzt stelle ich mit Erschrecken fest, dass sich diese Welle der Ignoranz und vorzeitigen Beurteilung und pauschalen Verurteilung welche sich während der Pandemie gezeigt hat, geradezu wie ein Tsunami aufgebaut hat und nun über alles und jeden hinwegfegt. Ausdrücklich möchte ich festhalten, dass ich es in keinsterweise gut heiße was hier durch Putin veranlasst wurde und was aktuell passiert. Über den Krieg an sich und Putin möchte ich jetzt auch nicht diskutieren, denn auch hier droht ja sofort ein Shitstorm, wenn man sich auch nur einfache Fragen stellen traut. Dazu verfolge ich aktuell viele Diskussionen in den Mainstreammedien und auch in den sogenannten social Media Kanälen. Dabei stelle ich mir die Frage ob die Bezeichnung „soziale Medien“ denn überhaupt dafür verwendet werden sollte und man sie nicht vielleicht doch eher in Ego-Medien umbenennen sollte. Mir würde eine noch viel schlimmere Bezeichnung einfallen, doch damit würde ich auch zu weit gehen und alle pauschalen verurteilen. Also genau das tun, was ich eigentlich anderen Menschen aktuell vorwerfe. Nur eines ist gewiss, mit „sozial“ hat das alles nichts mehr zu tun und auch der Begriff Objektivität scheint irgendwie ausgestorben zu sein. Über so etwas wie Neutralität wollen wir erst gar nicht mehr reden. Das ist nur noch ein nostalgischer Begriff aus verstaubten Geschichtsbüchern.


Was mich wahnsinnig traurig macht und mich auch stark aufregt ist diese pauschale Verurteilung „der Russen“. Plötzlich von einem Tag auf den anderen scheint jede/r einzelne Russin und Russe böse geworden zu sein. Auf der ganzen Welt breitet sich ein riesiger Hass gegen Russen aus. Was soll das? Sind nun Menschen russischer Herkunft keine Menschen mehr wie du und ich? Traut man diesen Menschen nicht zu auch eine eigene Meinung zu haben? Ist es nicht vielleicht nicht einfach nur so, dass sie sich ihre Meinung nicht aussprechen trauen, weil sie Angst haben müssen dafür betraft oder gar getötet zu werden? Wohin soll das bitte führen? Woher nimmt sich der sogenannte demokratische Westen das Recht einfach so Yachten von reichen Menschen russischer Herkunft zu beschlagnahmen? Auf welcher rechtlichen Grundlage passiert das? Leben wir denn überhaupt noch in einem Rechtsstaat? Was passiert als nächstes? Die Zwangsenteignung von Häusern und Wohnungen in Kitzbühel, Wien, München, Berlin, Paris, Rom oder entlang der gesamten Côte d'Azur? Ist man denn wirklich der Meinung, dass dies einen Putin beeindrucken und gar etwas ändern würde? Und nochmals, auf welcher demokratisch basierten Rechtsgrundlage soll das geschehen? Ich erachte selbst das Einfrieren von einzelnen Konten als sehr bedenklich. Ist es nicht so, dass wir alle den roten Teppich ausgerollt haben die letzten 30 Jahre sobald die vielen Milliarden eines sogenannten Oligarchen gewunken haben? Wir haben ihnen Grundstücke und Häuser freiwillig angeboten und verkauft. Teilweise wurden auf bedenkliche Art und Weise wunderschöne Naturräume zerstört nur um möglichst viele Superreiche in irgendwelchen abartig großen und hässlichen Chalets anzusiedeln. Wobei „ansiedeln“ beim 27.Hauptwohnsitz mit einer durchschnittlichen Besuchszeit von 14 Tagen pro Jahr ohnehin nicht wirklich die richtige Bezeichnung sein kann. Jede noch so kleine Gemeinde wollte ihre maroden Budgets dadurch sanieren und selbst der 7. Zwerg von links hinten hat gehofft noch einen Krümel davon abzubekommen. Alle Mittel waren Recht solange nur der Rubel in unser Land rollte. Und jetzt sind plötzlich pauschal alle die Bösen. Wir werfen Opernsängerinnen raus, verbieten Spitzsportlern die Teilnahme an Bewerben, wir stoppen Austauschprogramme mit Universitäten und verbieten sogar Medien. Was kommt als Nächstes? Muss jeder Mens ch russischer Herkunft bald ein Armband zur Kennzeichnung tragen und wir werfen auf der Straße Steine nach ihnen? Sagt mal geht’s noch? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass wir so etwas ähnliches vor rund 100 Jahren schon einmal erlebt haben.


Wohin soll das führen? Was kann der einzelne Mensch dafür, wenn die Machtelite sich dazu entschließt einen Angriffskrieg zu starten? Ich hätte nicht gehört, dass es dazu vorab eine Volksbefragung in Russland gegeben hätte und sich 100% für einen solchen Krieg ausgesprochen hätten. Also woher nehmen wir uns die Frechheit jetzt pauschal alle Menschen zu verurteilen und sie auszugrenzen? Warum darf ein russischer Rennfahrer plötzlich nicht mehr an der Formel 1 teilnehmen? Viele Jahre waren die Milliarden seines Vaters allerdings gut genug um sie einzustecken. Wie können wir uns erdreisten von einzelnen Menschen eine öffentliche Stellungnahme einzufordern und wer sich nicht öffentlich distanziert, wird sofort ausgestoßen? Allein schon diese Vorgehensweise ist unfassbar und macht mich nahezu sprachlos. Kennt jemand die wahren Beweggründe jeder einzelnen Person, warum er oder sie sich nicht öffentlich äußern möchten? Womöglich weil sie Freunde und Familie in beiden Ländern haben, oder weil sie Angst haben um ihr Leben oder das Leben von Menschen die ihnen nahestehen? Wie können wir uns erdreisten derart übergriffig zu sein und alle diese Menschen pauschal auszugrenzen? Könnte es nicht vielleicht sein, dass wir uns einfach nur in die Hose scheißen und wir alle nur kleine hilflose Würstchen sind, welche die letzten 30 Jahre alles verpennt haben und denen nun der Arsch auf Grundeis geht?


Aber glaubt irgendwer wirklich, dass sich Putin und seine Gefolgschaft dadurch wirklich beeindrucken lassen? Meiner Meinung nach werden solche Handlungen nichts verbessern, sondern ganz im Gegenteil. Putin wird in seiner negativen Überzeugung gegenüber dem Westen nur noch bestärkt. Auch das russische Volk wird darauf nicht freundlich reagieren und das kann ich sogar verstehen. Wir werden es mit solchen Handlungen fertigbringen, dass sich schlussendlich wirklich der Russe gegen den Westen stellen wird. Anstatt jedem Menschen die Hand zu reichen und ein offenes Ohr zu schenken um jedem eine echte Chance zu geben sich selbst ein möglichst objektives Bild zu machen und vielleicht dann eine fundierte Meinung zu bilden, machen wir nichts anderes als wahllos Watschn auszuteilen.


Mir scheint als hätten wir mit Corona auch das eigenständige denken eingestellt und gleichzeitig glaubt jeder die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben. Plötzlich ist scheinbar jeder ein Wissenschaftler und ein Spezialist auf allen Fachgebieten. Ein Studium scheint dafür nicht mehr zwingend notwendig zu sein. Jeder sollte eine Meinung haben und dazu auch stehen, aber es sollte nicht jeder glauben, dass einzig und allein seine Meinung die ausnahmslos richtige wäre. Außerdem sollte man fähig sein, dass man seine Meinung auch mal revidieren darf, weil man dazu gelernt hat. Irren war früher mal menschlich, heute hingegen scheint man dauerhaft abgeschrieben zu sein, wenn man auch nur im Anflug eine andere Meinung hat als die breite Masse, von einem Irrtum mal ganz abgesehen.


Es wäre schön, wenn wir es wieder schaffen könnten miteinander zu reden und nicht hinterrücks über die sogenannten „Anderen“. Natürlich ist es nicht akzeptabel, wenn jemand ein kriegerisches Vorgehen öffentlich befürworten und unterstützen würde. In diesem Falle wäre eine klare Distanzierung durchaus angebracht. Aber ohne zu wissen wie ein Mensch wirklich denkt sollte man auch nicht über ihn oder über sie urteilen. Man sollte versuchen die anderen Menschen zu verstehen anstatt sie pauschal zu verurteilen und zu verunglimpfen. Die Gefahr ist groß, dass dieses Vorgehen einen schweren und dauerhaften Schaden anrichten wird. Ein Schaden welcher u ns womöglich noch über Generationen belasten wird, oder im schlimmsten Fall zu einer noch viel größeren Auseinandersetzung führen wird. Gab es da nicht in den 1920er und 1930er Jahren eine ähnliche Vorgehensweise? Mir scheint als hätten wir nur zwei Generationen später vergessen wohin das führen kann.


Ich möchte mir nicht erdreisten zu sagen, dass meine aktuelle Meinung richtig ist, egal ob jetzt in Bezug auf die kriegerischen Auseinandersetzungen auf unserem Kontinent noch in Bezug auf Corona. Doch ich habe eine Meinung und ich würde gerne wieder dahin zurück kommen diese auch frei äußern zu dürfen und darüber mit anderen Menschen zu diskutieren und zwar ohne, dass jemand sofort in eine Schublade gesteckt und abgestempelt wird. Ohne dass man sich verunglimpfen lassen und einen Shitstorm über sich ergehen lassen muss, nur weil man vielleicht den einen oder anderen Punkt offen diskutieren möchte. Und auch ohne, dass sich jemand auf vermeintliche Fakten beruft und behauptet, dass nur diese Fakten zählen würden, denn ich habe den Eindruck, dass wir gar nicht mehr wissen was Fakten überhaupt noch sind. Es ist nämlich erstaunlich wie viele sogenannte „Experten“ es auf dieser Welt zu geben scheint. Wo waren die alle bis März 2020? Hatten die sich alle in Höhlen verkrochen oder lebten auf einsamen Inseln? Ehrlich gesagt ist dieser Begriff für mich mittlerweile sehr stark negativ behaftet und ich weiß nicht, wie sich das wieder bereinigen lässt. War man früher als Querdenker durchaus geschätzt, so wurde diese Bezeichnung mittlerweile vollends in den Dreck gezogen und wird als Schimpfwort benützt. Weit haben wir es gebracht…


Bitte lasst uns wieder miteinander reden anstatt übereinander und bitte versucht einander zu verstehen anstatt den anderen zu verurteilen!!!


Gerne dürfte ihr euch in den Kommentaren dazu äußern und auch gerne mit mir die eine oder andere Diskussion starten. Vor allem wenn es dann darum ging zu den aktuellen großen Themen Corona und Ukraine eine Meinung zu äußern und zu diskutieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies sehr kontrovers und emotional werden könnte.




Kommentare 5

  • Wunderbar finde ich die Möglichkeit hier zur freien Meinungsäußerung! Mittlerweile ist leider dies nicht mehr möglich, alles was gegen die "ofizielle und vorgeschriebene" Meinung ist, wird rigoros niedergemacht! So weit sind wir gekommen...Vor einigen Jahren hatten wir genügend Öl, genügend Material, genügend Arbeitskräfte...Offenbar haben die Amis es geschafft, auf sichere und preiswerte Güter zu verzichten(müssen) Stattdessen müssen wir das teure und schmutzige Frackingsöl aus Amerika importieren, müssen dafür Milliarden investieren, unsere Menschen müssen zigfachen Preis für Energie zahlen. das Problem sehe ich da, wo die Menschen sich nicht mehr trauen auf die Strasse zu gehen und dagegen protestieren! In diesem Land haben die Staatslenker scheinbar unerschöpte Möglichkeiten alles zu bezahlen, egal wie teuer es ist. Es werden neue Häuser gebaut (nicht für unsere Eiheimische), es werden Waren eingeführt für Preisen, die utopisch sind...Ich könnte noch sehr viel mehr schreiben, aber vermutlich umsonst.

    Kann jeden nur bitten, nicht alles nachzuplappern, was in den ach so ehrlichen Fersehsendungen geboten wird, sondern eigene Gedanken machen!

    Gefällt mir 1
    • eigentich darf man der Propagandamaschinerie überhaupt nichts mehr glauben!

      die Lebensmittel werden Woche zu Woche teurer und die Qualität immer schlechter! selbst angebliches Biofleisch war bei uns zuletzt eine zähe Schuhsole und keinen Euro wert...

  • Die Enteignung von reichen Russen hat mich eigentlich auch schockiert - weil zwischen "Vermögen wird eingefroren wird bis die Sache geklärt ist und dann wieder freigegeben" und "Beschlagnahmung von Eigentum - und zB die Verfügungsstellung von Immobilien für geflüchtete" ist ein Unterschied. Ich halte diese Art der Enteignung auch Bedenklich. Auch die Sperre der russischen Sender - was wenn man auch die andere Seite hören möchte, auch wenn diese vermutlich stark geschönt ist.

    Warum wird nicht ein öffentlicher Dialog angestrebt - in dem jede Seite seine Sichtweisen vorbringt - auch Beweise (Für Atom- Chemie. Bio- waffen / Völkermord / etc). Man hört immer nur dass jeder Lügt und somit ist das Thema erledigt

    • ja das ist schon sehr bedenklich und irgendwie nicht viel anders als das was man Putin vorwirft, also Zensur und eindeutige Färbung. Wir sind halt bei dem Thema Fakten und was sind jetzt noch Fakten? extrem ist auch, dass es zumindest zu Beginn nachweislich gefälschte "News" im Westen gab. Was soll bzw. kann man denn überhaupt glauben?


      Interessant ist auch, dass scheinbar nicht jeder Russe gleich bestraft wird. So darf der F1 Fahrer Mazepin nicht mehr fahren, aber der Tennisspieler Medwedew schon aufschlagen? Er hat gestern in Indian Wells aufgespielt, nur hat er verloren und ist jetzt raus. Aber der eine darf seinen Sport weiter ausüben und der andere nicht. Was ist das für eine 2-Klassengesellschaft?

    • Na bumm, nach etlichen Jahren wieder mal im Forum unterwegs und dann dieses Thema. Ich muss sagen, das gefällt mir wirklich! Zu einigen Punkten möchte ich daher auch meine Meinung kundtun.

      Ich glaube es ebenfalls nicht, dass man mit der angesprochenen sogenannten "Russophobie" zukünftig über die nun entstandenen Kluften, leichter wird Brücken schlagen können, im Gegenteil, das wird dieses noch auf lange Sicht erschweren. Aber so wie es WINMAN ansprach, so liegen die Probleme dieses Landes ja nicht am Großteil der Bürger Russlands, sondern an einzelnen- uns hinlänglich bekannten Personen.

      Man muss jedoch generell berücksichtigen, dass Russland großteils immer imperialistisch regiert wurde- vom Zarenreich bis hinunter zum Stalinismus und eben viele ältere Bürger eben noch diesen "Sowjethintergrund" innehaben und daher auch diese nunmehrigen Bemühungen, wieder ein großrussisches Imperium zu werden, vollinhaltlich und ohne zu hinterfragen, unterstützen.

      Bei den Jungen sieht das ganze- obgleich ich es nur vermuten kann, wohl gänzlich anders aus- sind diese nach dem Zerfall der Sowjetunion in den 90ern, doch wesentlich "pro-westlicher" aufgewachsen und können mit dieser "angeborenen Feindschaft" OST-WEST wohl nicht mehr viel anfangen und sind daher auch kaum bis gar nicht zu verurteilen!

      Es geht bei dem Ganzen primär halt nur um die globale Einflussnahme, wo letztendlich nur mehr die USA und China die Maßgeblichen waren und Russland als Großmacht primär nicht mehr als existent wahrgenommen wurde. Darin lag sicher ein großer Fehler des Westens, Russland diesbezüglich zu diskreditieren und zu ignorieren! Diese falsche Einstellung wird nun leider schmerzlich korrigiert- mit den grausamsten und unmenschlichsten Mitteln in einem- schon seit längerer Zeit schwelenden Konflikt und natürlich auch aus territorialen Interessen.


      Zum Thema Vorverurteilung; Leider ist es Usus geworden, dass es wichtiger ist, auf jemand mit dem Finger zu zeigen, als einen Konsens oder Lösungen zu erarbeiten, dies sieht man live in der Weltpolitik und speziell vor der eigenen Haustüre, in der Bundespolitik, in der Landespolitik bis hinunter zur Regionalpolitik. Nur vernadern, keine wirksamen Lösungsansätze oder sonstiges... Jemand zu verurteilen ist halt einfacher und bequemer, als selbst gedanklich aktiv zu werden, oder mal vor der eigenen Türe zu kehren...


      Zum Punkt Corona; Was da abging, das war ja wirklich schon grenzwertig. Am Anfang noch der Versuch "bedarfsorientiert" zu handeln, da es ja keinerlei Erfahrungen gab, aber danach nurmehr Schuldzuweisungen, sinnfreie Polarisierungen und hanebücherne med. Empfehlungen, das war ja wirklich nurmehr affig.

      Was erreichte man schlussendlich mit dem allem? Heute lebt wieder jeder so, als ob es Corona nie gegeben hätte.

      Jedoch in der Zeit der künstlichen Polarisierungen 2020/21, hätte es mir nach 30 Dienstjahren beinahe die fristlose Kündigung eingebracht, nur weil ich die teils widersprüchlichen Testszenarien der Regierung umsetzen musste und andere "Ursupatoren" in unserer Politlandschaft, naturgemäß mal wieder gegenteiliger Meinung waren. Aber das steht alles auf einem anderen regionalpolitischen Blatt. Aber solche Vorfälle wie meiner, waren sicher auch keine Einzelfälle...


      Fakt ist- und das finde ich traurig, dass durch die ganzen Ereignisse (Corona, Migration, Krieg) und auch durch massive Versäumnisse in den letzten Jahren, der Populismus generell wieder auflebt. Und das man heute Phrasen zu hören bekommt, die annähernd so ähnlich schon vor etwas mehr als 80 Jahren geschwungen wurden, finde ich halt auch sehr bedenklich- aber da soll sich aber jeder sein eigenes Bild dazu machen.

      Gefällt mir 1