Carport selber bauen - für mehr Schutz im Winter

Dieses Mal geht es darum, wie wir unserem Auto im Winter mehr Schutz bieten können, indem wir einen Carport selber bauen. Egal, ob wir einen ziemlich luxuriösen Neuwagen, einen flotten Flitzer oder einfach nur ein altes, aber sehr zuverlässiges und uns am Herzen liegendes Auto besitzen – der Wagen sollte nicht ungeschützt im Freien stehen. Zwar ist es eine finanzielle Investition einen Carport zu bauen, aber er ist immer noch günstiger als eine Garage - vor allem beim Eigenbau.

Was ist überhaupt ein Carport? Es handelt sich hierbei um einen frei stehenden Unterstand für ein Fahrzeug oder auch zwei Fahrzeuge. Im Gegensatz zu Garage ist der Carport an allen Seiten oder den meisten Seiten offen und wird nicht an die Wand gebaut. Manche meinen, die offene Bauweise sei ein Nachteil, da es je nach Windlage möglich ist, dass das Fahrzeug trotzdem Regenwasser abbekommt. Aber das lässt sich ohnehin nicht vermeiden, wenn man mit dem PKW unterwegs ist. Die offene Konstruktion ist genau genommen sogar ein Vorteil: Das Auto wird so Luftkontakt ausgesetzt und kann vollständig abtrocknen, was Korrosion vermeidet.

Das folgende Video bietet Anweisungen und Inspiration zum Bau, und im Anschluss teilen wir die Erfahrungen, die wir selbst gemacht haben.

Carport selber bauen: Wichtige Vorüberlegungen

Bevor wir mit dem Bau losgelegt haben, ging es erst einmal an gewisse Vorüberlegungen, denn planlos vorgehen hat noch nie jemandem geholfen.

  • Fertigbausatz aus dem Handel oder komplett selbst gebaut?
  • Welche Materialien für die Konstruktion (meist Holz) und das Dach (Metall oder Holz mit Bitumen gedämmt)? Um ein Minimum an Baumaterialien kommt man nicht herum, u. a. um sechs senkrechte Holzpfosten, Querbalken und Stützstreben sowie Beton für das Fundament.
  • Wie viel Platz ist vorhanden und welche Größe eignet sich (Platz für ein oder zwei Autos)?
  • Welcher Standort? Der Carport sollte problemlos erreichbar sein und sich nicht zu nah an der Grundstücksgrenze befinden.
  • Ist das notwendige Werkzeug vorhanden? Man braucht generell Säge, Hammer, Schrauben samt Schraubenzieher, Schaufel, eine Bohrmaschine, eine Leiter, etwas zum Messen wie Wasserwaage und eine Schnur.

10 Schritte zum selbst gebauten Carport

  1. Als Erstes werden die Halterungen für die Pfosten angebracht. Wir haben uns für H-Pfostenanker entschieden, die guten Halt versprechen. Erst haben wir Schnüre gezogen, um die richtigen Stellen und Maße zu ermitteln. Dann haben wir die Halterungen in die Fundamentlöcher (etwa 80 cm) tief gegeben. Im dritten Schritt haben wir die Löcher mit Beton gefüllt.
  1. Der zweite Hauptarbeitsschritt umfasst das Aufstellen und feste Verankern der sechs oder mehr Pfosten für den Carport. Es ist wichtig, dass die senkrechte Stellung mit einer Wasserwage überprüft wird. Das Verschrauben kommt erst später, sodass zeitweise Schraubzwingen zum Einsatz kommen.
  1. Die kurzen Kopfbänder werden diagonal oben an den Pfosten montiert, nachdem die Stellen in jeweils gleicher Höhe markiert wurden. Auch hierbei hilft das Spannen von Schnüren.
  1. Anschließend haben wir die waagrechten Pfetten auf die Holzpfosten gelegt und an den Verzapfungen verbunden. Sind die Pfetten aufgrund der Ausmaße des Carports lang, dann bestehen sie aus mehreren Teilen, die auf Zwischenpfosten auflegen. Die Pfettenteile werden von oben miteinander verschraubt. Jetzt können die Pfosten in ihren Halterungen verschraubt werden.
  1. Der nächste Arbeitsschritt umfasst das Auflegen der Dachsparren auf den Pfetten. Ein Flachdach für den Carport bietet sich an, weil es weniger Arbeitsaufwand mitbringt. Wird ein Fertigbausatz genutzt, ist auf den richtigen Abstand der Sparren zueinander zu achten, damit alle Bauteile zusammenpassen. Auch beim komplett selbst gebauten Carport sollte hierauf geachtet werden.
  1. Wird ein Carport mit Steildach gebaut, kommen wir um Dachbinder und Firstpfetten nicht herum. In der Mitte von jeweils zwei Sparren werden die Dachbinder angebracht und verschraubt.
  1. Die Firstpfetten werden aufgesetzt und gegebenenfalls miteinander verbunden. Anschließend sind die Dachsparren zu montieren, indem wir sie oben und unten verschrauben. Rinneisen werden hieran montiert, damit das Regenwasser am Dach ablaufen kann.
  1. Nun geht es an die Dacheindeckung. Die Vorgehensweise hängt davon ab, ob Holzplatten und Bitumen, Metall oder Kunststoff und Dämmmaterial zum Tragen kommen. Wichtig ist die systematische, lückenlose Abdeckung.
  1. An der Dachkante sind die Regenrinnen und Fallrohre zu montieren.
  1. Es bietet sich an, nach der fertigen Konstruktion den Carport mit Holzschutzmittel anzustreichen. Mehrere Schichten Lack oder Lasur machen das Holz witterungsbeständig und damit den Carport langlebiger.

Zur Anleitung

Bild-Copyright: Sherri B – Carport – flickr.com

Kommentare 2

  • in Niederösterreich z.B. reicht eine einfache Bauanzeige, da muss es nicht extra bewilligt werden.

  • WICHTIG! Vorher mit der Gemeinde abklären und Abstände zum Nachbarn einhalten. In Salzburg z.B.: benötigt man einen Einreichplan für die Bewilligung.