Q3 Trans China Tour - Tag 5 und 6

Shanghai, das Ziel der vierten Etappe. Eine der glitzernden Weltmetropolen, Boomtown und Wirtschaftszentrum, aber auch Partystadt und Luxustempel. Um da einen richtigen Auftritt zu landen, muss man schon was vorlegen – wie Audi mit dem Tour Terminal: Die weiße Skulptur, Zwischenziel und Startpunkt der Tour zugleich, steht direkt am Bund, am Huangpu-Fluss, gegenüber der fantastischen Skyline von Pudong. Eine wahrhaft beeindruckende Kulisse, modernes Design vor Postkartenmotiv. Begrüßt werden an diesem mehr als markanten Platz die neuen Fahrer der Audi Q3 Trans China Tour – und die bisherigen verabschiedet.

China ist eine unglaubliche Zeitmaschine. Der Sprung durch ein paar Jahrhunderte ist hier verdichtet auf ein paar Stunden. An diesem Tag werden die Teilnehmer der Audi Q3 Trans China Tour vom Komfort des 21. Jahrhundert zurückgebeamt in Ortschaften, die in ihrer Schlichtheit wirken wie aus dem 18. Jahrhundert. Der Zeitsprung funktioniert anschließend auch voraus: Ein paar zig Kilometer weiter, und die Moderne lockt wieder mit Glasfassaden und Gucci-Schaufenstern.

Das ist China. Es hat viele Gesichter, die Fahrer der Audi Q3 Trans China Tour haben schon auf den ersten vier Etappen einige davon kennen gelernt. Lärm und Stille, höchste Geschäftigkeit und feste Traditionen, Aufbau und Verfall. Doch nichts irritiert manchen der Besucher aus dem Westen so sehr, wie die riesige Spanne zwischen Modern und Alt, zwischen Reich und Arm.
Dabei ist das völlig normal für ein Land, das sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts während der Kulturrevolution fast selbst in die Steinzeit zurückkatapultiert hat, aber Anfang des 21. Jahrhundert mit nahezu Lichtgeschwindigkeit zu einer führenden Weltmacht aufsteigt. Oder sich seinen historisch rechtmäßigen Platz in der Welt zurückholt, wie die Menschen hier es sehen.

435 Kilometer misst also diese Tagesetappe. Sie startet im luxuriösen Zhongshan Golf Resort in Nanjing und führt zuerst über Autobahnpassagen und dann aber über enge, kurvige, staubige Landsträßchen, vorbei an winzigen Dörfern, in denen die eigenen Hühner und das kleine Reisfeld noch immer Haupteinnahme und Nahrungsquelle sind. Eine Stunde später erscheinen dann schon die Ausläufer des Großraums Shanghai. In diesem Moment sind alle wieder im 21. Jahrhundert angekommen, bei den leuchtenden Hochhäusern und coolen Bars, und endlich auch wieder im Verkehrsstau. Entwicklung im Zeitraffer.

Für den Audi Q3 freilich ist das eine wahre Musteretappe, hier kann er mal wieder all seine Stärken ausspielen. Der neue SUV mit den vier Ringen ist kompakt und handlich für den begrenzten Raum in der Stadt, agil und antrittsstark für den Kampf um den besten Platz an der Ampel, aber auch robust und komfortabel für die schlechten Wege durch die Dörfer. Er bietet ausreichend Platz für die große Tour, ist variabel und solide. Es scheint auf dieser Tour, als sei der Audi Q3 speziell für Chinas Straßen gemacht. Nun, zumindest darf man von ihm einen großen Erfolg erwarten, gerade hier. Das SUV-Segment boomt in China, immer mehr Frauen und junge Käufer interessieren sich dafür – und schließlich wird der Audi Q3 ab 2012 in China auch produziert. Also kann er durchaus in die Fußstapfen seines großen Bruders treten, des Audi Q5, der sein Marktsegment in China mit großem Abstand anführt.


Zu Mittag gegessen wird heute im Hot Pot-Restaurant Deyi Lou in Suzhou. Jeder Gast hat solch einen „heißen Topf“ in den Tisch eingelassen vor sich. In dieser mindestens seit 1.000 Jahren bekannten Variante des Fondue kocht im Topf ein Fleisch- oder Fischsud, bestens gewürzt und meist recht scharf. Fleisch, Fisch, Soja, Gemüse jeglicher Art, Pilze – nahezu alles lässt sich darin garen, es schmeckt wunderbar.

Ankunft in Shanghai, der Stadt des Handels, des Wohlstands und des Fortschritts. Das in der Sonne leuchtende Audi Tour Terminal erwartet Fahrer und Fahrzeuge am Bund, dem traditionellen Prachtboulevard der Stadt. 2.078 Kilometer ist die Audi Q3 Trans China Tour nun alt, und schon heißt es Abschied nehmen für die erste Gruppe von Teilnehmern. Emanuele Pirro, fünffacher Sieger des legendären Rennens in Le Mans, hat die Strecke genossen: „Ich liebe diese Art von Road Movie. Und ich habe die immer wieder überraschende Vielfalt Chinas kennen gelernt.“ Natürlich funktioniert die Staffelübergabe, die Fahrer für die nächsten vier Tage sind eingetroffen. Ihr Ziel heißt Shenzhen, die erste Etappe führt morgen nach Hangzhou.

TAG 6:

1001 Nacht in China: Von der pulsierenden Handelsmetropole Shanghai nach Hangzhou, ans Ufer eines Sees, der aussieht wie ein klassisches chinesisches Aquarell. Wenn dann noch die Polizeikontrollaktion am Nachmittag gut ausgeht und das Abendessen im Restaurant 1001 von einer anmutigen Tänzerin begleitet wird – dann ist der fünfte Tag der Audi Q3 Trans China Tour ein weiterer guter Tag. Und er ist der perfekte Einstiegstag für die neuen Fahrer.

Die Sonne scheint heute nicht ganz so euphorisch wie an den ersten vier Tagen, ein leicht diesiger Himmel liegt über Shanghai. Das in Weiß auf Hochglanz lackierte Audi Tour Terminal leuchtet dennoch. Es steht direkt am Bund, gegenüber der weltbekannten Shanghai-Skyline, und wartet auf die Teilnehmer der nächsten Etappen. Angereist sind Journalisten aus Deutschland, Hongkong, Schweiz, Slowakei und Slowenien, um das Riesenreich China, die zweite Heimat von Audi, besser kennen zu lernen.

So verkaufte Audi in den ersten neun Monaten dieses Jahres hier die stolze Zahl von 226.010 Automobilen, immerhin eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 29,2 Prozent. Mehr als 300.000 sollen es bis zum Jahresende werden. Und auch für die Zukunft ist China ein wichtiger Pfeiler der Wachstumsstrategie von Audi. Zum einen, da ist man sicher, wird sich der Markt für Premiumautomobile in Zukunft durch den wachsenden Wohlstand sehr positiv entwickeln – auch unabhängig vom derzeit stagnierenden Gesamtmarkt. Zum anderen ist dieses Land vom Audi-Vertriebsnetz noch nicht wirklich erschlossen. Keine 200 Verkaufsstellen gibt es hier – dabei hat China allein 175 Millionenstädte! In den kommenden Jahren soll das Vertriebsnetz verdoppelt werden, und das scheint angesichts der Dimensionen Chinas längst nicht übertrieben.

An ihrem fünften Tag beginnt und endet die Trans China Tour in Städten, die schon jetzt zum Kernmarkt von Audi in China gehören. In Shanghai herrscht immer Rushhour. Die neuen Teilnehmer fahren ihre ersten Kilometer in diesem Land, und sie haben jetzt ausgiebig Gelegenheit, sich an die Verkehrsverhältnisse einer chinesischen Millionenmetropole zu gewöhnen. An der einen oder anderen Ampel – manche von ihnen zählen die Sekunden bis zur nächsten Grünphase herunter – ist Geduld gefragt, dennoch ist auch hier der Verkehr flüssiger und die Orientierung problemloser als erwartet.


Die Provinz, durch die es heute geht, trägt den Namen Zhejiang und zählt zu den kleinsten Verwaltungseinheiten Chinas. Allerdings hat Zhejiang nicht nur eine wild zerklüftete, sondern mit knapp 6.500 Kilometern auch die mit Abstand längste Küstenlinie aller Provinzen. Dank ihrer den Handel begünstigenden Lage am Ostchinesischen Meer ist Zhejiang recht wohlhabend. Auch die Binnenschifffahrt hat in der fruchtbaren Region eine lange Tradition: Auf dem Kaiserkanal, auch Großer Kanal genannt, wurden schon zu frühen Zeiten Lebensmittel in den unterversorgten Norden verschifft. Das südliche Ende der historischen Wasserstraße verläuft teilweise fast parallel zum Highway. Ganz klar, auch diesmal steht ein Superlativ auf dem weiteren Programm. Mit einer Länge von 35.673 Metern ist die Hangzhou Bay Bridge eine der längsten Ozeanbrücken der Welt, mit einer Raststätte als schwimmender Insel in ihrer Mitte.

Nun sind ein paar Worte zur Verkehrspolizei in China fällig. Denn sie ist – und das überrascht jeden Teilnehmer aus dem Westen zunächst – weitaus entspannter als erwartet. Wenn man einen der betagten VW Santana der Ordnungskräfte mit ihren blauroten Blicklichtern auf der Autobahn überholt, selbst mit leicht überhöhter Geschwindigkeit, bleiben die Herren in Uniform cool. Selbst wenn man, wie unabsichtlich passiert, unter Beobachtung eines Polizisten über eine knallrote Ampel fährt, bleibt der cool. Natürlich darf man nichts provozieren, aber die Herren der Verkehrsaufsicht erscheinen nach ein paar Tagen Fahrroutine nicht mehr als Bedrohung.

Doch Vorsicht – wenn sie arbeiten, dann motiviert. Einige Fahrer aus der Tour dürfen das heute erleben: Autobahnraststätten werden gerne von Polizisten bewacht, viel zu tun scheinen sie dabei meist nicht zu haben. Umso besser also, wenn sich ihnen ein Mensch mit eindeutig westlicher Physiognomie am Lenkrad eines Automobils nähert. Denn, das muss man auch wissen, Ausländer bekommen in China nur nach langwieriger Prozedur einen Führerschein. Die Ausnahme sind provisorische, nur drei Monate gültige Lizenzen, wie sie jeder der Audi Q3-Fahrer besitzt.

Unser Polizist an der Raststätte nahe der Stadt Ningbo hat aber solch ein Provisorium scheinbar noch nie gesehen. In jedem Fall bewertet er bei seiner Fahrzeugkontrolle den Führerschein sofort als Fälschung, kassiert ihn ein, samt Reisepass und Fahrzeugschlüssel, und hält mit derselben Prozedur gleich zwei folgende Audi Q3 auf. Nun versteht der Uniformierte natürlich kein Wort English, der einigermaßen überraschte Kontrollierte auch kein Wort Chinesisch. Es folgen Vermittlungsversuche eintreffender Begleitmenschen und ausdauerndes, nervöses Telefonieren aller Beteiligten.

Schließlich entscheidet der Polizist auf Verhör in der Zentrale und bedeutet chinesischen Tour-Helfern, dass sie, die drei Audi-Fahrzeuge samt den Ausländern als Beifahrer ihm folgen sollen – zur beeindruckend mächtigen Polizeistation von Ningbo. Dort weiteres Telefonieren, bis der Kenntnisstand des Polizisten so weit fortgeschritten ist, dass es mit dem Plastikkärtchen des „lao wai“, des Ausländers, seine Richtigkeit hat. Alles o.k. also, er gibt die Papiere an einen der Tour-Begleiter zurück. Allerdings kommt jetzt die Auflage, dass die Europäer dennoch nicht mehr selbst fahren dürfen. Nicht an diesem Tag. Oder wenigstens nicht unter seinen Augen. Denn das Wichtigste ist: Der Polizist muss sein Gesicht wahren. Nur keinen Fehler eingestehen.


So kommt doch jeder der 20 Audi Q3 nach Hangzhou, dem heutigen Etappenziel – und sicher eine der schönen Städte Chinas. Wer am Westsee steht, der an die Innenstadt grenzt, findet sich inmitten eines wunderschönen Postkartenmotivs wieder. Hinter den Weiden, die das Ufer des 500 Hektar großen Sees säumen, erheben sich grüne Hügel, auf denen wiederum charakteristische Pagoden stehen. Auf dem Wasser schippern kleine Boote gemächlich dahin – Idylle pur. Mit einigen der Schiffchen fährt die Q3-Truppe zum Dinner, das begleitet wird von den anmutigen Bewegungen einer jungen Tänzerin – China von seiner schönsten Seite.

Quelle: http://www.audi-q3-trans-china-tour.com