Porsche SE steigert Konzernergebnis nach Steuern um 143 Prozent

Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE), Stuttgart, hat ihr Konzernergebnis nach Steuern im Geschäftsjahr 2017 um 143 Prozent auf 3,33 Milliarden Euro gesteigert. Im Vorjahr hatte dieses noch 1,37 Milliarden Euro betragen. Das Konzernergebnis nach Steuern ist maßgeblich vom Ergebnis aus at Equity bewerteten Anteilen an der Volkswagen AG, Wolfsburg, beeinflusst, welches sich auf 3,41 Milliarden Euro beläuft. Die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns verminderte sich zum 31. Dezember 2017 auf 937 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist insbesondere auf den Erwerb der PTV Group, Karlsruhe, zurückzuführen.

Hans Dieter Pötsch, Vorstandsvorsitzender der Porsche SE, sagte auf der heutigen Bilanzpresse- und Analystenkonferenz: „Das zurückliegende Geschäftsjahr 2017 war für die Porsche SE wirtschaftlich außerordentlich erfolgreich. Zudem sind wir beim Erwerb von Beteiligungen weiter vorangekommen und haben in wichtigen juristischen Verfahren Fortschritte erzielt.“

Mit der PTV Group wurde 2017 erstmals ein Unternehmen fast komplett übernommen. PTV ist ein führender Anbieter von Software für Verkehrsplanung und -management sowie Transportlogistik. Daneben hat die Porsche SE im vergangenen Geschäftsjahr ihren Investitionsfokus auf Start-ups erweitert und Beteiligungen im jeweils einstelligen Prozentbereich an den beiden US-Unternehmen Markforged Inc. sowie Seurat Technologies Inc. erworben. Beide Unternehmen sind im Bereich der additiven Fertigung aktiv.

Das Eigenkapital des Porsche SE Konzerns ist zum 31. Dezember 2017 insbesondere aufgrund des positiven Ergebnisses auf 31,41 Milliarden Euro gestiegen. Im Vorjahr hatte das Eigenkapital 27,89 Milliarden Euro betragen. Die Eigenkapitalquote hat sich somit von 98,3 Prozent auf 99,1 Prozent erhöht.

Juristische Auseinandersetzungen gehen weiter
Auf der juristischen Seite gab es im Geschäftsjahr 2017 wieder Bewegung. Beim Oberlandesgericht Celle wird ein Musterverfahren nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz im Zusammenhang mit dem Beteiligungsaufbau an der Volkswagen AG gegen die Porsche SE verhandelt. An den Ausgangsverfahren sind 40 Kläger beteiligt, die angebliche Schadensersatzansprüche in Höhe von insgesamt rund 5,4 Milliarden Euro geltend machen. In einem ersten Termin zur mündlichen Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Celle am 12. Oktober 2017 erläuterte das Gericht seine vorläufige Auffassung zum Sach- und Streitstand und bestätigte in allen wesentlichen Punkten die Position der Porsche SE.

Hinsichtlich der Dieselthematik ist die Porsche SE ebenfalls mit Anlegerklagen konfrontiert. Die Kläger werfen dem Unternehmen angeblich pflichtwidrig unterlassene Kapitalmarktinformationen vor. Die Porsche SE betrachtet sämtliche gegen das Unternehmen erhobene Klagen im Zusammenhang mit dem Beteiligungsaufbau an der Volkswagen AG in den Jahren 2005 bis 2009 sowie im Zusammenhang mit der Dieselthematik als unbegründet und teilweise auch als unzulässig.

Veränderung der Eigentümerstruktur – Erweiterung des Aufsichtsrats
2017 endete mit dem Ausscheiden von Prof. Dr. Ferdinand K. Piëch aus dem Aufsichtsrat eine Ära für die Porsche SE. Die Familien Porsche und Piëch haben den Großteil der von ihm gehaltenen Stammaktien übernommen und damit ein starkes Bekenntnis zur Porsche SE abgegeben. Im Wege einer Satzungsänderung wird der ordentlichen Hauptversammlung am 15. Mai 2018 in Stuttgart eine Erweiterung des Aufsichtsrats von sechs auf zehn Mitglieder vorgeschlagen. „Zielsetzung dieser Maßnahme ist es, den Aufsichtsrat sowohl um weitere Familienmitglieder der vierten Generation als auch um zusätzliche externe Sachverständige zu verstärken“, erklärte Pötsch.

Neu für das Gremium vorgeschlagen werden Rechtsanwalt Dr. Günther Horvath, die Managerin Marianne Heiß, der Manager Prof. Siegfried Wolf sowie die Unternehmer Mag. Josef Michael Ahorner, Dr. Stefan Piëch und Peter Daniell Porsche. Hans-Peter Porsche wird sein Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum Ende der kommenden Hauptversammlung niederlegen.

Dividende auf 1,76 Euro je Vorzugsaktie deutlich erhöht
Für das Geschäftsjahr 2017 plant die Porsche SE die Ausschüttung einer Dividende an die Vorzugsaktionäre in Höhe von 1,76 Euro je Aktie. Die Stammaktionäre sollen 1,754 Euro je Aktie erhalten. Dieser Vorschlag wird der Hauptversammlung am 15. Mai 2018 zur Entscheidung vorgelegt. Die im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhte Dividende unterstreicht die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Dividendenpolitik der Porsche SE.

Prognose für 2018
Auf der Grundlage ihrer derzeitigen Konzernstruktur geht die Porsche SE für das Geschäftsjahr 2018 von einem positiven Konzernergebnis nach Steuern zwischen 3,4 Milliarden Euro und 4,4 Milliarden Euro aus. Diese Prognose basiert insbesondere auf den Erwartungen des Volkswagen Konzerns zu seiner künftigen Entwicklung und den weiterhin bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf mögliche Sondereffekte im Zusammenhang mit der Dieselthematik. Zudem strebt die Porsche SE eine positive Nettoliquidität an, die sich zum 31. Dezember 2018 ohne Berücksichtigung künftiger Investitionen in weitere Beteiligungen voraussichtlich zwischen 0,7 Milliarden Euro und 1,2 Milliarden Euro bewegen wird.