Autosalon Genf 2018 - der etwas andere Bericht

Wir waren auch 2018 wieder am Genfer Autosalon (#gims2018) um für audi4ever die aktuellsten Informationen, Bilder und auch Videos zu sammeln.

Wie jedes Jahr stand auch dieses Mal natürlich Audi im Mittelpunkt. Wie könnte es auch anders sein, getreu unserem Motto Leidenschaft, Technik, Wissen, eben audi4ever. Das Hauptaugenmerkt lag selbstverständlich bei der Weltpremiere des neuen Audi A6. Wenngleich es eigentlich keine Weltpremiere mehr war, denn der A6 wurde bereits eine Woche vor der Messe im Internet mit zahllosen Fotos und auch Videos präsentiert. Aber dazu später mehr.

Mit dem neuen A6 präsentiert Audi die achte Generation seiner erfolgreichen Oberklasse-Limousine und bringt zahlreiche Innovationen ins Segment. Ob in puncto Digitalisierung, Komfort oder Sportlichkeit – der elegant gezeichnete Audi A6 ist das Multitalent in der Oberklasse. Ebenso wie die Modelle A8 und A7 Sportback ist der A6 ausdrucksstarker Botschafter der neuen Audi-Designsprache. Mit spannungsvollen Flächen, scharfen Kanten und markanten Linien signalisiert die Business-Limousine ihren Charakter unmissverständlich: sportliche Eleganz, Hightech und Hochwertigkeit. Allerdings möchten wir an dieser Stelle nun nicht die bereits bekannte Pressemitteilung wiederholen, denn das kann alles in unserem Blog nachgelesen werden. Wer den Artikel nicht kennt, der klicke >>HIER<<.

Gehen wir doch einmal etwas mehr in die persönliche Empfindung. Bereits auf den ersten Computerbildern hat uns der neue A6 bereits stark beeindruckt und wirklich gut gefallen. So ganz ohne rosa Audi-Brille, auch wenn das natürlich naheliegend ist. Vorgestellt wurde uns der A6 in einer Pressekonferenz der etwas anderen Art, nämlich kurz, knackig und modern. Endlich. Hat eine solche Pressekonferenz in früheren Jahren doch mal eben bis zu 45min gedauert, bis hin zu Bilanz- und Absatzzahlen, so hat man nun den Zahn der Zeit erkannt und alternative Wege eingeschlagen. Es wurden sogar freie „Filmemacher“ über die sozialen Medien dazu eingeladen den neuen Audi A6 zu präsentieren, ohne das Auto dabei zu zeigen. Eine wahrliche geniale Idee, wenngleich an der Umsetzung dieser noch etwas gearbeitet werden kann. Denn mal ganz ehrlich, innerhalb von 4 Tagen soll man dazu etwas aus den Ärmel schütteln, was den Anspruch Premium gerecht werden kann? Wie man Anhand der besten 3 gesehen hat geht das eigentlich nur, wenn man zumindest eine kleine Produktionsfirma betreibt. Liebes Audi Team, da wäre noch mehr drin als nur 120 Bewerber. Gerne stellen wir uns für ein Brainstorming zur Verfügung. Nun gut, der neue Audi A6 also…

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Ein sehr gelungenes Auto und endlich scheint unser sehr hoch geschätzter Chef-Designer Marc Lichte auch wirklich bei Audi ankommen zu dürfen und immer mehr seiner Ideen auch wirklich umsetzen zu können. Etwas schüchtern ist der Vorstand hier jedoch schon noch. Wir werden die Studie Prologue nie vergessen welche bereits Ende 2014 gezeigt wurde. In Genf 2015 hatten wir die Ehre das geniale Hirn dahinter persönlich kennenzulernen. Ja Herr Lichte, wir kennen uns nun tatsächlich schon seit über 3 Jahren. *FOTO Genf 2015* Auch dazu später noch mehr. Liebe Audi Verantwortliche, ihr hättet einfach das A6 Emblem draufkleben können und fertig wäre er gewesen. OK, es war ein 3 Türer, aber spätestens der Prologue Avant (siehe Artikel vom 6.3.2015) war perfekt als A6 der 8. Generation. Zugegeben vieles davon findet sich im neuen A6 wieder und noch mehr davon im Avant, welcher nicht mehr lange auf sich warten lässt. Aber gewisse Ecken, Kanten und Linien haben noch nicht den Weg in die Serie gefunden. Bitte traut euch von Mercedes und BMW noch mehr abzusetzen. Es muss wahrlich nicht sein, dass Audi denselben Fehler macht und alles auf asiatisch umformt. Man sieht was bei BMW und Mercedes rausgekommen ist. Auch wenn ich persönlich (WINMAN) ein echter Audi Fan bin, so hat mir früher BMW doch auch gefallen, aber das was sie jetzt zeigen ist einfach nur noch traurig. „The 7“, echt jetzt? Sind euch sonst die europäischen Ideen endgültig ausgegangen, als eigentlich stolze deutsche Marke im (Großteil) Privatbesitz? Spätestens wenn man sich die Nieren, der ehemalige Stolz von BMW, ansieht kommen einem die Tränen. Diese wirken einfach nur noch aufgeklebt und überdimensioniert, aber so überhaupt nicht integriert und passend. Waren diese früher noch dazu da dem Motor Frischluft zuzuführen, so lassen diese heute keine Luft mehr durch und die Zwischenräume sind mit billigstem, weichen Plastik verkleidet. Dieses kann man mit dem Zeigefinger, ohne Kraftaufwand, einfach so verbiegen. Was passiert, wenn darauf ein etwas größerer Stein trifft? Ist das auch von der Versicherung abgedeckt wie ein Kleinglas-Schaden, oder sieht das nach 5 Jahren aus wie ein Schweizer Käse? Sorry, das geht wirklich gar nicht mehr. Aber zurück zu Audi, denn die Konkurrenz war dieses Jahr wirklich nicht der Rede wert. So schnell wie 2018 waren wir noch nie mit dem Rest der Messe durch. Steckt dem Prologue doch bitte einen Kompressor in den Auspuff, blast ihn etwas auf, bzw. durch und bringt ihn als geniales Oberklasse-Coupe aka A9 endlich auf den Markt. Mercedes hat hier viele Jahre mit dem s-Klasse Coupe einen Markt voll und ganz alleine bedient. Auch wenn es kein Massenprodukt in dieser Liga sein kann und sich diesen kaum jemand von uns je wird leisten können, so gibt es ein ausreichendes Klientel für eine exklusive Serie dieses Fahrzeuges. Das Geld verdient ihr ja eh wo anders, aber vom Prestige her wäre es ein echter Meilenstein. Und Nein, denkt jetzt bitte nicht über ein Monster-e-tron-Coupe nach.

>>>Galerie Audi Stand Genf<<< (75 Fotos)

Zurück zum Audi A6, Herr Lichte hat ihn perfekt umgesetzt und es ist wahrlich bemerkenswert, dass er auch alte Werte wie die Tornardo-Linie, welche seit 30 Jahren Audi ziert, nicht einfach verschwinden lässt. Eine Linie welche nach wie vor einen Audi unverkennbar macht. Wenn gleich sie nun nicht mehr ganz oben sitzt, aber das ist eben Mut zur Veränderung. Genug der vielen Worte, lassen wir uns doch einfach den A6 von Herrn Lichte in einem kurzen aber knackigen Interview selbst vorstellen:

Sehr geehrter Herr Lichte, ohne jetzt „schleimen“ zu wollen, so möchten wir uns an dieser Stelle doch nochmals ganz besonders und ausdrücklich dafür bedanken, dass Sie uns nach all den Jahren harter Arbeit für derart selbstverständlich nehme und uns sehr freundlich begrüßt und uns die Gelegenheit geboten haben uns den A6 zu präsentieren. Mit Stolz haften wir uns das auf unsere Fahnen für all die Jahre harte Arbeit, nichtsdestotrotz haben wir genau deshalb eine so große Hochachtung vor Ihnen, denn ob aller Erfolge welche Sie bereits haben und noch haben werden, verlieren Sie nicht den Bezug zur Basis, den wahren Audifans und Fahrern.

Genau aus diesem Grunde haben wir uns auch die Mühe gemacht ein ganz spezielles Video über Audi zu produzieren. Wobei hier einzig und allein der Dank und Anerkennung meinem jahrelangen Kollegen und sehr guten Freund Marco Meneghini gebührt (privat und beruflich auf Facebook), welcher nach all den Jahren jede auch noch so verrückte Idee und Wunsch sofort und in Perfektion unermüdlich in unzähligen Stunden umsetzt. Danke an dieser Stelle mein Freund.

Persönlich erachten wir es als sehr schade, dass unsere Pressearbeit leider nicht mehr in Relation zum Nutzen steht. Wohlwissend, dass es die Audi Fans natürlich freut, wenn bereits eine Woche vor der Messe alle Infos über das neueste Modell bekannt sind. Es ist Seitens Hersteller auch verständlich, denn somit gilt die Aufmerksamkeit in den sozialen Medien bereits eine Woche vor der Messe natürlich vorrangig Audi. Es sollte jedoch auch bedacht werden, dass dadurch der klassische Journalismus stirbt. Denn wen interessieren noch die Fotos und Videos einer Messe, wenn ohnehin bereits alles bekannt ist? Das hat sich über die letzten Jahre immer mehr eingebürgert und wir haben es anhand abnehmender Zahlen gemerkt, wie wenig man dann noch mit Fotos erreichen kann, wenn der Fan den A6 ja bereits gesehen hat? Was waren das noch für Zeiten, als wir unmittelbar nach der Pressekonferenz mit Laptop und Kamera irgendwo in einer Ecke auf dem Boden gesessen haben, nur um ja als eine der ersten Seiten alle Informationen inklusive echten Fotos und Videos ins Netz bringen. Bangend ob die Akkus ausreichend lange halten würden, mit umständlichsten technischen Kombinationen um eine meist überlastete Internetverbindung zustande zu bringen. Heute kein Thema mehr, da die VW Group ein wirklich starkes W-Lan zur Verfügung stellt. Danke dafür. Mittlerweile gibt es auch Tische mit Steckdosen, damit man nicht mehr am Boden sitzen und um den Akku bangen muss. Das sind alles großartige Fortschritte und Errungenschaften, jedoch ist es, wie bereits erwähnt, heute nicht mehr wichtig als erster mit brandaktuellen Fotos online zu sein, weshalb wir diesen Artikel auch ganz bewusst erst nach Ende der Messe veröffentlichen.

Eigentlich wollten wir uns „das Ganze“ dieses Jahr gar nicht mehr antun, aber wir hatten ein Jubiläum und zwar waren wir nun zum 10. Mal in Folge auf der Messe in Genf live vertreten. Seit 2009 haben wir unter widrigsten Umständen die Messe besucht, ohne diese auch nur einmal auszulassen und das alles nur aufgrund unserer Liebe zu Audi. In all diesen Jahren haben wir viel erlebt und auch viel erreicht, doch wurden die Umstände die letzten Jahre Seitens Messebetreiber immer schlechter. Das größte Problem der letzten Jahre war, dass immer mehr Leute bereits an den Pressetagen die Messe besuchen durften und das obwohl sie nichts mit Presse zu tun hatten. Es waren die so genannten VUP’s, also die very unimportant people, nur aufgrund dessen, dass sie sehr viel Geld haben oder einfach die „richtigen“ Leute kennen. Das machte uns das Leben von Jahr zu Jahr schwerer, da diese Personen auch eine Präpotenz an den Tag legen, welche seinesgleichen sucht. Keinerlei Rücksicht auf jene Menschen welche dies beruflich und aus Leidenschaft machen, sondern selbst derart von sich überzeugt, dass sie stets glauben, sie stünden im Mittelpunkt. Die Anzahl jener Personen wurde von Jahr zu Jahr immer größer und somit unsere Arbeit immer schwerer und das Interesse somit immer geringer. Mit einer entsprechenden Erwartungshaltung haben wir 2018 auch die Messe besucht, aber es war ja unser Jubiläum.

Doch wenn man denkt es geht nicht mehr, kommen von irgendwo 4 Ringe her. Die Faszination Audi war es, welche uns veranlasst hat die Mühen und Kosten erneut auf uns zu nehmen. Scheinbar haben sich jedoch sehr viele Presseleute beim Messebetreiber beschwert und nicht nur wir, denn wir wurden dieses Jahr sehr positiv überrascht. Am ersten Pressetage waren plötzlich mindestens 50% weniger Personen auf der Messe vertreten. Man könnte natürlich vermuten, dass dies an der Frustration der einzelnen Medienbetreiber gelegen hätte, doch dies ist weit gefehlt. Es wurden tatsächlich nur noch „echte“ Pressemitarbeiter zugelassen und somit waren nicht mal mehr die Hälfte an Personen anzutreffen. Dadurch hat die Arbeit auch wieder richtig Spaß gemacht und wir konnten uns mit den wichtigen Dingen in Ruhe beschäftigen.

Abschließend sei auch allen anderen Personen von Audi ganz herzlich gedankt, welche uns über all die Jahre immer wieder perfekt unterstützen und wodurch wir viele Informationen und echte Anerkennung erfahren dürfen. Leider können wir jetzt nicht alle namentlich aufzählen, allerdings möchten wir auch einmal an dieser Stelle öffentlich an den lieben Josef S. Danke sagen. Kreuzen sich unsere Wege nun auch schon seit 6 Jahren, so mögen diese gemeinsamen Wege noch lange nicht zu Ende sein.

Voraussichtlich werden wir auch 2019 noch einmal in Genf vertreten sehen, damit wir nicht nur unseren 10. Besuch, sondern auch offiziell 10 Jahre in Genf feiern können. Was danach folgt, wird sich weisen…. Es war uns 2018 auf jeden Fall doch wieder ein sehr großes Vergnügen und eine Ehre, auch wegen dem einzigartigen Legendenfoto mit Sir Jackie Stewart.

>>>Galerie Genf Autosalon Teil 2 (mit Konzern)<<< (106 Fotos)

>>>Galerie Genf Autosalon Teil 3 (alle Marken)<<< (82 Fotos)

Kommentare 2

  • Lieber Manfred Danke für den tollen Bericht und ich danke Dir ebenfalls für meine Erwähung :-) es hat wirklich immer riesigen Spass gemacht mit Dir in Genf zu sein.. was die Zukunft bringt, wir werden sehen. Zu Audi: Betreffend Optik schliesse ich mich manutdsupporter an, sofern damit nicht die Kühe gemeint sind. aber das ist meine ganz persönliche Meinung. Und die Preise... eigentlich eine Frechheit was die Modelle mittlerweile kosten. Was ich aber als Haupteindruck der neuen Audi-Modelle mitnehme: Das Cockpit wirkt - sowohl als Fahrer wie auch als Beifahrer - so völlig 2020 (positiv gemeint). Kein anderer Hersteller hat auch nur einen vergleichbar modernen Innenraum, von den ganzen Konzept-Fahrzeugen mal abgesehen. Das ist tatsächlich Vorsprung durch Technik.

  • Audi baut aktuell immer noch die schönsten Autos. Leider entfernen sich die Modelle immer weiter vom leistbaren. Da schaue ich aktuell immer mehr zu Seat/Skoda/Kia wenn auch emotionsloser. Zu Seat: Findet ihr die neue Cupra Marke und Logo auch so Schei**e wie ich?