Der Brasilianer aus dem Team Audi Sport ABT Schaeffler zeigte auf der schnellsten Strecke der Saison eine eindrucksvolle Leistung. Im Freien Training am Vormittag distanzierte di Grassi den Rest des Feldes mit seinem Audi e-tron FE04 um mehr als vier Zehntelsekunden. Auch in der „Super Pole“ fuhr der Audi-Pilot Bestzeit. Doch nicht di Grassi durfte von der Pole-Position aus ins Rennen gehen, sondern der zunächst fünftplatzierte Jean-Eric Vergne im Techeetah.
„Dass die Zeiten der schnellsten Fahrer gestrichen wurden, weil wir alle einen Poller in der Schikane berührt haben, war aus meiner Sicht nicht korrekt“, sagte di Grassi. „Ich habe es in der Fahrerbesprechung anders verstanden und es wurde im Freien Training und im Qualifying zuvor auch anders gehandhabt. Statt von der Pole-Position musste ich auf der schmutzigen Seite von Platz zwei starten – und das auf einer Strecke, auf der das Überholen extrem schwierig ist.“
Di Grassi lieferte sich das ganze Rennen über ein spektakuläres Duell mit Tabellenführer Jean-Eric Vergne, doch alle Überholversuche des Brasilianers blieben erfolglos. „Ich hatte das schnellere Auto, aber Jev hat sich perfekt verteidigt“, sagte di Grassi. „Heute wären 28 Punkte möglich gewesen, so wurden es nur 18. Aber unser Auto ist superschnell und jetzt auch zuverlässig. Ich freue mich schon auf die zweite Saisonhälfte.“
Großes Pech hatte sein Teamkollege Daniel Abt. Der Mexiko-Sieger kämpfte sich in der ersten Rennhälfte vom fünften Startplatz auf Rang drei nach vorn. Nach dem Autowechsel musste er jedoch ein zweites Mal an die Box kommen, weil sich die Gurte gelöst hatten. „Wir müssen herausfinden, wie es dazu kommen konnte“, sagte Daniel Abt, der auf Platz 14 ins Ziel fuhr. „Die Gurte waren geschlossen, doch nach zwei Runden waren sie plötzlich offen.“