Neue Zukunftsperspektiven für den Diesel

Der „Professor Ferdinand Porsche“-Preis der Technischen Universität Wien geht im 40. Jahr seines Bestehens an Anke Kleinschmit, Leiterin Konzernforschung und Nachhaltigkeit sowie Umweltbevollmächtigte der Daimler AG, Stuttgart. Sie erhält die Auszeichnung für die Entwicklung eines Vierzylinder-Dieselmotors von Daimler mit der Typbezeichnung OM 654, der im Frühjahr 2016 erstmals in der neuen E-Klasse von Mercedes-Benz eingesetzt wurde. Das neue Motorkonzept beeindruckt vor allem durch sein innovatives, hoch wirksames Abgasreinigungsmodul. Damit werden nicht nur die aktuell geltenden Abgas-Grenzwerte deutlich unterschritten, sondern darüber hinaus auch künftige Emissionsgesetze auf Basis des neuen WLTP-Fahrzyklus (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure) und der Messung von Real Driving Emissions (RDE) erfüllt.

Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wurde am heutigen Freitag zum 20. Mal verliehen. Die Rektorin der TU Wien, Professorin Dr. Sabine Seidler, überreichte die Auszeichnung im Festsaal der Universität gemeinsam mit Dr. Wolfgang Porsche, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Porsche AG, und Dr. Hans Michel Piëch, Mitglied des Aufsichtsrats der Porsche AG, offiziell an Anke Kleinschmit.

Professor Dr. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien, erläuterte in seiner Laudatio die technischen Details der neuen Dieselmotor-Generation von Daimler und lobte die dabei umgesetzten Innovationen zur Emissionsminderung als wegweisend. Überzeugend seien insbesondere die sehr niedrigen NOx-Werte, die nicht nur unter den spezifischen Bedingungen eines normierten Fahrzyklus-Tests, sondern auch in der alltäglichen Verkehrspraxis von unabhängigen Prüfern reproduzierbar gemessen wurden. „Damit wird der Diesel hinsichtlich der Stickstoffoxid-Emissionen ebenso sauber wie ein Benziner – mit gleichzeitig deutlichen Vorteilen beim CO2-Ausstoß“, betonte Professor Geringer.

Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, würdigte den neuen Motor von Daimler als „einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Diesels“. Blume: „Die innovativen Lösungen, die Daimler hier gefunden hat, machen Mut für zukünftige Entwicklungen und zeigen die Perspektiven für saubere Dieselaggregate.“

Der alle zwei Jahre von der TU Wien vergebene „Professor Ferdinand Porsche“-Preis wurde 1976 von Louise Piëch, der Tochter von Ferdinand Porsche, gestiftet und 1977 zum ersten Mal verliehen. Er zählt zu den höchstdotierten Auszeichnungen für wegweisende Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik. Das Preisgeld tragen je zur Hälfte die Porsche Holding, Salzburg, und die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart.