40 Jahre Fünfzylinder-Motoren bei Audi

  • Fünfzylinder erstmals 1976 im Audi 100 mit 136 PS vorgestellt
  • Erfolgreiches Motorenkonzept für die Serie und den Rallye-Sport
  • 2.5 TFSI seit 2010 sieben Mal in Folge zum „Engine of the Year“ gewählt

Vor 40 Jahren hat Audi den ersten Fünfzylinder-Ottomotor im Audi 100 der zweiten Generation präsentiert. Es folgten Ausbaustufen und Neuentwicklungen mit Turboaufladung, Abgasreinigung und Vierventiltechnik, Rallye-Motoren sowie Fünfzylinder-Diesel. Heute führt der 2.5 TFSI im Audi RS 3 Sportback* und im Audi TT RS* die große Tradition der Fünfzylinder-Aggregate fort.

1976: erster Fünfzylinder-Ottomotor im Automobilbau

Im August 1976 stellt Audi in Luxemburg den Audi 100 der zweiten Generation (C2) vor. Erstmals sorgt ein Fünfzylinder-Benzinmotor in einem Modell der Marke mit den Vier Ringen für Vortrieb. Der Einspritzmotor mit 2.144 cm3 Hubraum leistet 110 kW (136 PS) bei 5.700 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment von 185 Newtonmetern liegt bei 4.200 Touren an. Die Markteinführung des Audi 100 (C2) folgt im März 1977. Ab September 1979 ist der Fünfzylinder-Motor auch im Audi 200 lieferbar, ab August 1982 ist er im Nachfolger des C2 verbaut, dem Audi 100 C3.

Im Bild: Audi 100 GLS 5E (C2), Baujahr 1979

1978: Fünfzylinder-Vergasermotor

Im April 1978 löst die Fünfzylinder-Vergaser-Version mit 85 kW (115 PS) den Zweiliter-Vierzylinder-Basismotor des Audi 100 (C2) ab. Das neue 1,9-Liter-Aggregat fördert die maximale Leistung bei 5.400 Umdrehungen zutage und stemmt 154 Newtonmeter Drehmoment bei 3.700 Touren auf die Kurbelwelle. Der Motor kommt im Audi 100 5 (C2), im Audi 80 CD (B2), im Audi Coupé GT 5S (B2) sowie im Audi 100 (C3) zum Einsatz.

Im Bild: Audi 80 CD (B2), Baujahr 1982

1978: erster Fünfzylinder-Diesel

Mit dem Audi 100 (C2) präsentiert Audi 1978 sein erstes Dieselmodell. Der Fünfzylinder-Saugmotor mit zwei Liter Hubraum leistet 51 kW (70 PS) und 123 Newtonmeter Drehmoment. Er treibt auch die nachfolgende Generation C3 an, befeuert sowohl die Limousinen als auch die Avant-Versionen. Ab 1984 gibt es den Motor mit Turboaufladung und 64 kW (87 PS) Leistung sowie 172 Newtonmeter Drehmoment.

Im Bild: Audi 100 GL 5D (C2), Baujahr 1978

1980: Fünfzylinder-Benziner mit Abgas-Turboaufladung

1980 kommt der Audi 200 5T (C2) auf den Markt, in dem der erste aufgeladene Benzinmotor der Marke mit den Vier Ringen für Vortrieb sorgt. Aus 2.144 cm3 Hubraum schöpft der Fünfzylinder 125 kW (170 PS) bei 5.300 Umdrehungen pro Minute und 265 Newtonmeter Drehmoment bei 3.300 Touren. Der Audi 200 5T (C2) ist der erste Audi in der Luxusklasse und hat serienmäßig die noble Ausstattung des Audi 100 CD an Bord.

Im Bild: Audi 200 5T (C2), Baujahr 1981

1980: Fünfzylinder-Benziner mit Abgas-Turboaufladung und Ladeluftkühlung

Auf dem Automobilsalon in Genf enthüllt Audi 1980 den Audi quattro (B2), ab Mitte der 1990er Jahre als Urquattro bezeichnet. Er setzt auf das Triebwerk vom Audi 200 5T (C2), jedoch mit Ladeluftkühlung. Dadurch erreicht das Turbo-Aggregat eine höhere Leistung von 147 kW (200 PS) bei 5.500 Umdrehungen pro Minute und 285 Newtonmeter Drehmoment bei 3.500 Touren. Die Karosserie des Audi quattro basiert auf dem Audi Coupé (B2), das wiederum vom Audi 80 abgeleitet ist. Verbreiterte Kotflügel, voluminösere Stoßfänger und Schweller sowie ein größerer Heckspoiler unterscheiden den Audi quattro vom Coupé.

Im Bild: Audi quattro (B2), Baujahr 1980 (Automobilsalon Genf)

1983: siegreicher Fünfzylinder im Rallye-Sport

Bei der Rallye Korsika 1983 startet Audi erstmals mit dem Audi quattro A2, Gruppe B. Sein 2,1-Liter-Reihen-Fünfzylinder mit Turboaufladung leistet 265 kW (360 PS) bei 6.500 Umdrehungen pro Minute und entwickelt 450 Newtonmeter Drehmoment bei 4.000 Touren. Zum Ende der Saison gewinnt der Finne Hannu Mikkola mit diesem Auto den Fahrertitel. Ein Jahr später setzt der Schwede Stig Blomqvist den Erfolg fort: Er wird Fahrerweltmeister und Audi zum zweiten Mal nach 1982 Marken-Rallye-Weltmeister.

Im Bild: Audi quattro A2, Gruppe B, Baujahr 1983

1983: Fünfzylinder-Benziner mit Vierventiltechnik, Abgas-Turboaufladung und Ladeluftkühlung

Im September 1983 stellt Audi auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt am Main den Audi Sport quattro (B2) vor. Für Vortrieb sorgt hier ein 2,1-Liter-Hochleistungsaggregat mit Vierventiltechnik, das 225 kW (306 PS) bei 6.700 Umdrehungen pro Minute leistet. Bei 3.700 Touren liegt das maximale Drehmoment von 350 Newtonmeter an. Die Auslieferungen folgen ab Mai 1984. Der Audi Sport quattro (B2) ist eine auf 214 Fahrzeuge limitierte Sonderserie, die aus Homologationsgründen für den Rallyesport aufgelegt wird. Das Reglement macht es notwendig, den Hubraum auf 2.133 cm3 zu begrenzen.

Im Bild: Audi Sport quattro (B2), Baujahr 1984

1984: Fünfzylinder-Benziner mit Kennfeldsteuerung und serienmäßiger Abgasreinigung

1984 folgt eine komplette Neuentwicklung: Als erster Hersteller optimiert Audi den Fünfzylinder mit einer vollelektronischen Zündanlage samt Kennfeld-steuerung und einem serienmäßigen Katalysator. Aus 2.309 cm3 schöpft er 100 kW (136 PS) bei 5.600 Touren und 188 Newtonmeter Drehmoment bei 3.500 Umdrehungen pro Minute. Der am meisten verbreitete Fünfzylinder von Audi kommt im Audi 100 2.3E (C3), im Audi Coupé 2.3E (B3) und im Audi 90 2.3 E (B3) zum Einsatz. Ab 1990 treibt er auch den Audi 100 2.3E (C4) sowie ein Jahr später den Audi 80 2.3E (B4) und das Audi Cabriolet 2.3E an. Hier leistet er 98 kW (133 PS) bei 5.600 Umdrehungen pro Minute und 186 Newtonmeter bei 4.000 Touren.

Im Bild: Audi Coupé 2.3E (B3), Baujahr 1989

1987: Weltrekord am Pikes Peak mit dem Audi Sport quattro S1 (E2)

1987 gewinnt Walter Röhrl mit dem Audi Sport quattro S1 (E2) das legendäre Bergrennen am Pikes Peak (USA) und stellt dabei einen neuen Rekord auf. In 10 Minuten und 47,85 Sekunden bewältigt er die knapp 20 Kilometer lange Strecke mit 156 Kurven und einem Höhenunterschied von 1.439 Metern. Der 2,1-Liter-Fünfzylinder im Audi Sport quattro S1 (E2) leistet 440 kW (598 PS) bei 8.000 Umdrehungen pro Minute und fördert 590 Newtonmeter Drehmoment bei 5.500 Touren zutage.

Im Bild: Audi Sport quattro S1 (E2), Baujahr 1987

1988: Fünfzylinder-Benziner mit Vierventiltechnik, Abgas-Turboaufladung und Katalysator (S-Motor)

Mit zwei Katalysatoren, Vierventiltechnik, geschlossenem Tankentlüftungssystem und Diagnosesystem ist dieses Aggregat auf einem sehr hohen Stand der Abgasreinigung und -technik. Zunächst im Audi 200 quattro 20V (C3) lieferbar, folgt ein Jahr später der Audi quattro 20V (B2) und 1990 das Audi S2 Coupé (B3). Der Fünfzylinder-Turbo verfügt über 2.226 cm3 Hubraum, 162 kW (220 PS) bei 5.700 Umdrehungen pro Minute und 309 Newtonmeter Drehmoment bei 1.950 Touren.

Im Bild: Audi 200 quattro 20V (C3), Baujahr 1990

1989: leistungsstärkster Werks-Fünfzylinder im Motorsport

Bei der IMSA GTO in den USA bestreitet 1989 der Audi 90 quattro mit dem leistungsstärksten Werks-Fünfzylinder seinen Renneinsatz. Der turbo-aufgeladene Aluminium-Motor ist ein speziell für den Rennsport konstruiertes 2,2-Liter Hochleistungs-aggregat. Es leistet 530 kW (720 PS) bei 7.500 Umdrehungen pro Minute und entwickelt 720 Newtonmeter Drehmoment bei 6.000 Touren. Insgesamt gewinnt der Audi 90 quattro IMSA GTO in der Saison 1989 sieben Rennen der amerikanischen Tourenwagenserie.

Im Bild: Audi 90 quattro IMSA GTO, Baujahr 1989

1989: erster Fünfzylinder-Turbodiesel-Direkteinspritzer in einem Serien-Pkw

Einen weiteren Meilenstein der Automobilgeschichte präsentiert Audi 1989 auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt am Main: den Audi 100 TDI. Der erste Fünfzylinder-Turbodiesel mit Direkteinspritzung für einen Serien-Pkw schöpft aus 2,5 Liter Hubraum 88 kW (120 PS) und schickt 265 Newtonmeter Drehmoment an die Kurbelwelle. Er kommt im C3 und im C4 zum Einsatz, ab 1994 mit 103 kW (140 PS) und bereits 290 Newtonmeter Drehmoment.

Im Bild: Audi 100 TDI (C3), Baujahr 1990

1991: leistungsgesteigerter Fünfzylinder-S-Motor mit Overboost-Regelung

In der Sportversion des Audi 100 (C4), dem Audi S4 von 1991, arbeitet ein aufgeladener 2,2-Liter-Reihen-Fünfzylinder mit 20 Ventilen. Er leistet 169 kW (230 PS) bei 5.900 Touren. Das Drehmoment erreicht dank kurzzeitiger Erhöhung des Ladedrucks einen Spitzenwert von 350 Newtonmetern bei 1.950 Umdrehungen pro Minute. Das Aggregat sorgt auch im Audi S2 Avant (B4) und im Audi S2 Coupé (B3) für Vortrieb. Ab 1994 trägt der Audi S4 den Namen Audi S6.

Im Bild: Audi S2 Avant (B4), Baujahr 1992

1994: erster Fünfzylinder RS-Motor

Im Audi Avant RS 2 (B4) tritt 1994 der bis dato stärkste Serien-Fünfzylinder, den Audi gebaut hat, in Aktion. Mit Turboaufladung, Einspritzung und serienmäßiger Abgasreinigung leistet er aus 2.226 cm3 Hubraum, 232 kW (315 PS) bei 6.500 Umdrehungen pro Minute und verfügt über ein Drehmoment von 410 Newtonmeter bei 3.000 Touren.

Im Bild: Audi Avant RS 2 (B4), Baujahr 1994

2009: 2.5 TFSI mit Benzindirekteinspritzung, Abgas-Turboaufladung und Ladeluftkühlung

30 Jahre nach der Präsentation des ersten Fünfzylinder-Benziners mit Turboaufladung stellt Audi auf dem Automobilsalon in Genf wieder ein Modell mit Fünfzylinder-Ottomotor und Abgas-Turboaufladung vor: den TT RS. Aus 2.480 cm3 schöpft das Aggregat 250 kW (340 PS) bei 6.500 Umdrehungen pro Minute und 450 Newtonmeter bei 5.300 Touren. Dieser Motor kommt ab 2011 auch im RS 3 Sportback zum Einsatz sowie ab 2014 im überarbeiteten RS Q3.Im TT RS plus ab 2012 leistet der Motor 265 kW (360 PS) bei 6.700 Umdrehungen pro Minute und entfaltet 465 Newtonmeter Drehmoment bei 5.400 Touren.

Im Bild: Audi TT RS Roadster, Baujahr 2009

2009: 2.5 TFSI mit Benzindirekteinspritzung, Abgas-Turboaufladung und Ladeluftkühlung

30 Jahre nach der Präsentation des ersten Fünfzylinder-Benziners mit Turboaufladung stellt Audi auf dem Automobilsalon in Genf wieder ein Modell mit Fünfzylinder-Ottomotor und Abgas-Turboaufladung vor: den TT RS. Aus 2.480 cm3 schöpft das Aggregat 250 kW (340 PS) bei 6.500 Umdrehungen pro Minute und 450 Newtonmeter bei 5.300 Touren. Dieser Motor kommt ab 2011 auch im RS 3 Sportback zum Einsatz sowie ab 2014 im überarbeiteten RS Q3.Im TT RS plus ab 2012 leistet der Motor 265 kW (360 PS) bei 6.700 Umdrehungen pro Minute und entfaltet 465 Newtonmeter Drehmoment bei 5.400 Touren.

Im Bild: Audi RS 3 Sportback, Baujahr 2011

2010: Audi TT RS im Renneinsatz

Im Jahr 2010 startet Audi mit dem TT RS im Motorsport. Der für die Langstrecke entwickelte Rennwagen wird vom Fünfzylindermotor aus dem Serienmodell angetrieben. Durch Optimierungen an der Ladeluftkühlung und der Abgasanlage leistet das Aggregat 280 kW (380 PS) bei 5.800 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment von 500 Newtonmeter entfaltet sich bei 2.500 Touren. Der frontangetriebene Rennwagen gewinnt in der VLN-Langstreckenmeisterschaft 2010 und 2011 mehrere Siege in der Klasse SP4T bis 2,5 Liter Hubraum. Im August 2011 fährt er beim 6h-Rennen am Nürburgring den Gesamtsieg ein. Auch beim 24h-Rennen in der Eifel bringt Audi den TT RS im Jahr 2011 erfolgreich an den Start und erringt ebenfalls den Klassensieg.

Im Bild: Audi TT RS Rennwagen, Baujahr 2011

2015: 2.5 TFSI mit Benzindirekteinspritzung, Abgas-Turboaufladung und Ladeluftkühlung

Im Sommer 2015 folgt der RS 3 Sportback* der zweiten Generation – das stärkste Auto im Premium-Kompaktsegment mit 270 kW (367 PS). Das Zusammenspiel von Turboaufladung und Direkteinspritzung erlaubt eine hohe Verdichtung von 10:1 und einen entsprechend guten Wirkungsgrad. Der Reihen-Fünfzylinder stemmt maximal 465 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. Das Drehmoment steht schon bei 1.625 Umdrehungen pro Minute bereit und bleibt bis 5.550 Touren konstant. Seit Frühjahr 2016 bringt Audi die Ausbaustufe des Aggregats auch im Audi RS Q3 performance* zum Einsatz.

Im Bild: Audi RS 3 Sportback, Baujahr 2015

2015: 2.5 TFSI mit Benzindirekteinspritzung, Abgas-Turboaufladung und Ladeluftkühlung

Im Sommer 2015 folgt der RS 3 Sportback* der zweiten Generation – das stärkste Auto im Premium-Kompaktsegment mit 270 kW (367 PS). Das Zusammenspiel von Turboaufladung und Direkteinspritzung erlaubt eine hohe Verdichtung von 10:1 und einen entsprechend guten Wirkungsgrad. Der Reihen-Fünfzylinder stemmt maximal 465 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. Das Drehmoment steht schon bei 1.625 Umdrehungen pro Minute bereit und bleibt bis 5.550 Touren konstant. Seit Frühjahr 2016 bringt Audi die Ausbaustufe des Aggregats auch im Audi RS Q3 performance* zum Einsatz.

Im Bild: Audi RS Q3 performance, Baujahr 2016

2016: 2.5 TFSI mit Benzindirekteinspritzung, Abgas-Turboaufladung und Ladeluftkühlung

Auf der Beijing Motor Show 2016 präsentiert Audi das neue TT RS Coupé* und den neuen TT RS Roadster*. Der Fünfzylinder ist in allen Bereichen weiterentwickelt – mit Leichtbaumaßnahmen, reduzierter innerer Reibung, gesteigerter Kraftentfaltung. Aus unverändert 2.480 cm3 Hubraum holt das Turbo-Aggregat gut 17 Prozent mehr Leistung. Mit 294 kW (400 PS) ist es stärker als je zuvor. Das maximale Drehmoment von 480 Newtonmeter steht von 1.700 bis 5.850 Umdrehungen pro Minute bereit. Es sorgt für überragenden Durchzug, den der unverkennbare Fünfzylinder-Sound begleitet.

Im Bild: Audi TT RS Coupé, Baujahr 2016

Kommentare 3

  • ja den 200er 5T kannt ich auch nicht, aber das wäre mein Traum-Oldie :anbeten:

  • schöne Story, Es lebe der 5 Zylinder. Der Sound des urquattro ist einfach legendär :zwinker1: Schön das sich bei dem Downsizing Trip solch ein Motor noch gehalten hat.

  • Mal interessant alle 5 Zylinder Modelle zusehen. Den 200 5T kannte ich noch nicht...