Auto-Folieren leicht gemacht

Dieses Mal wollen wir uns damit beschäftigen wie man Teile an seinem Auto selbst folieren kann. Im Grunde ist es eigentlich gar nicht mal so schwierig. Opfer für den Versuch war der Polo mit welchem unser Junior seinen Führerschein gemacht hat. Als wir diesen gekauft haben, war er in einem sehr schlechten Zustand und stark verwahrlost. Im Laufe des letzten Jahre wurde einiges an Zeit und Geld investiert, doch so wirklich attraktiv war er immer noch nicht. Auf der Motorhaube löste sich der Lack auf und dieses Problem wurde eigentlich immer schlimmer. So etwas wie einen Hochdruckreiniger hat sie eigentlich überhaupt nicht mehr vertragen. Jedes Mal wurden die beschädigten Stellen etwas größer. Da es sich bei einem 18 Jahre alten Auto nicht wirklich lohnt eine teure und aufwendige Lackierung vornehmen zu lassen, haben wir eine günstigere Variante gewählt und somit die Motorhaube foliert. Zuerst jedoch ein paar Fotos von der Motorhaube wie sie ursprünglich aussah und wie sie nach ein paar Reinigungen mit dem Hochdruckreiniger aussah:

Begonnen haben wir damit, dass wir die übrigen Lackreste grob entfernt haben. Denn die Folie direkt auf diese Haube zu kleben, wäre unsauber gewesen und es hätte auch nicht ganz so hübsche Unebenheiten gegeben. Selbstverständlich wurde es so gemacht, dass das Blech darunter nicht beschädigt wurde.

Als alle groben Rückstände entfernt wurden, ging es dem übrigen Lack an den Kragen um die entstandenen Kanten glatt zu schleifen. Die gesamte Motorhaube wurde nass mit einem 400 und anschließend mit einem 800er Schleifpapier und viel Wasser behandelt.

Eigentlich hätte man in diesem Zustand die Motorhaube dann auch wieder lackieren können. Jedoch stand hier die Kosten-Nutzenrechnung nicht dafür. Also wurde eine Restfolie gesucht wo noch genug übrig geblieben ist um genau die Motorhaube damit abzudecken. Zufällig fand sich dafür ein Rest blauer Carbonfolie. Es hätte auch eine orange oder rosa Carbon-Folie noch zur Verfügung gestanden, aber das wäre dann womöglich doch etwas zu viel des Guten gewesen.... :zwinker1:

Je teurer und hochwertiger die Folie ist, desto einfacher lässt sie sich verarbeiten. Auch das Alter der Folie ist entscheidend, ebenso wie die Umgebungstemperatur. Je wärmer desto besser und wenn sich die Folie dann womöglich immer noch weigern sollte sich glatt streichen zu lassen, dann kann man mit einem Heisluftföhn ein wenig nachhelfen. Hier ist jedoch etwas Vorsicht geboten, damit die Folie nicht zu heiß wird, reißt oder gar schmilzt, sonst kann man wieder von vorne beginnen mit einer neuen Folie. Auch darf man nicht zu stark ziehen um die Folie nicht zu überdehnen. Gerade bei Folien mit Struktur kann dies schnell zu einem etwas unschönen Ergebnis führen. Der Untergrund sollte Fett frei sein und man muss darauf achten, dass keine Staubkörner oder sonstige Verunreinigung auf der Lackoberfläche vorzufinden sind. Ein paar helfende Hände sind auf jeden empfehlenswert und als Werkzeug braucht man sonst eigentlich nur mal eine Rakel um die Folie aufs Blech zu bringen. Für etwaige Ecken, Kanten und Löcher empfiehlt es sich ein sehr scharfes Messer zu verwenden, oder im Idealfall ein Skalpell.

Wichtig ist, dass die Folie auch um die Kanten geklebt wird, damit sich diese nicht nach wenigen Tagen oder Wochen wieder ablöst. Ebenso zu beachten ist, dass man mit dem Messer bzw. Skalpell nicht den Lack ruiniert beim Zurechtschneiden. Andernfalls riskiert man ganz schnell ein paar un-hübsche Roststellen nach wenigen Monaten.

Der Zeitaufwand lag bei rund 2 Stunden inkl. Vorbereitung und einer etwas störrischen Folie. Mit etwas Übung und dem richtigen Material geht es natürlich noch wesentlich schneller. Die Kosten haben sich mit unter 50 EUR auch im Rahmen gehalten - dem Alter und dem Zustand des Fahrzeuges angemessen. So sieht nun das fertige Ergebnis aus.

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Kommentare 7

  • Farbe wäre auch nix für mich, aber fein, dass du dich drübertraust :-)

  • ah die Farbe passt schon ganz gut... so wenig Kontrast darf im Leben schon sein. Gibt eh genug Eintönigkeit :zwinker1:

  • auch wenn die Farbe nicht passt ist es viel besser als vorher !

  • ja die Kante in der Motorhaube war schon ganz nett... da hätte man teilweise nicht gedacht, dass die Folie dann doch noch glatt drüber geht. Ist schlussendlich aber eine nette Spielerei gewesen.

  • Würde ich bei dem Auto auch so machen, Folieren ist manchmal lustig, aber oft zum kotzen *gg* Vor allem bei runden Formen

  • Danke! den Gedanken hatte ich eh auch schon... es ist nur schade, dass er eben keine 4 Ringe hat. Aber vielleicht sollte ich als nächstes ein eben solches aufziehen...

  • Wirklich gut gelungen !!! Vielleicht kannst du die kompletten Vorher/Nachher Fotos zusammenfassen - das Polo Projekt kann sich echt sehen lassen. Unglaublich wie man den Zustand derart zum Positiven verändern kann.