Das Rennen der Rekorde

Stuttgart. Der 25. Juni 2011 wird von Motorsportfans aus aller Welt mit großer Spannung erwartet. An diesem Tag bereichert Porsche die Geschichte der Nürburgring-Nordschleife um einen weiteren Superlativ: Beim Porsche Carrera World Cup starten mehr als 100 Teilnehmer aus 25 Nationen auf der auch „Grüne Hölle“ genannten legendären Rennstrecke zum größten Porsche-Rennen aller Zeiten.

Das Rennen auf dem Eifelkurs mit seinen insgesamt 88 Kurven (Nordschleife und Grand-Prix-Kurs), das über eine Distanz von sechs Runden (152,268 Kilometer) führt, ist nicht nur ein Fall für das „Guinness Buch der Rekorde“. Es ist gleichzeitig die größte Herausforderung, der sich Porsche-Cup-Piloten stellen können. „Die Nordschleife ist eine sehr schwierige Strecke“, sagt Uwe Brettel, Leiter Motorsport Vertrieb bei Porsche. Die Faszination dieses Rennens bringt er so auf den Punkt: „Es ist das Bindeglied zwischen zwei sehr erfolgreichen Motorsport-Plattformen: den Porsche-Markenpokalen und der Nürburgring-Nordschleife.“


Einmalig macht den Porsche Carrera World Cup, der unmittelbar vor dem 24-Stunden-Rennen ausgetragen wird, nicht nur die große Teilnehmerzahl, sondern auch seine sportliche Bedeutung. Masse und Klasse – das war die Idee. Und die wird verwirklicht: Nicht nur der Porsche Mobil 1 Supercup als schnellster internationaler Markenpokal der Welt wertet das Rennen als regulären Meisterschaftslauf. Auch die stark besetzten Porsche Carrera Cups Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Skandinavien haben den Porsche Carrera World Cup in ihren Meisterschaftskalender integriert. Die Fahrer, die in diesen Cups eingeschrieben sind, werden also sowohl für den Porsche Carrera World Cup als auch für ihre jeweilige Stamm-Serie gewertet. Dazu kommen Gaststarter aus weiteren Carrera Cups und GT3 Cup Challenges rund um den Globus.


Einer der prominentesten Teilnehmer ist Craig Baird. Der Neuseeländer hat in seiner einzigartigen Karriere bereits 109 Porsche-Markenpokal-Rennen gewonnen und gilt damit als erfolgreichster Porsche-Cup-Pilot der Welt. Die Porsche AG hat ihn eingeladen, im VIP-Auto mit der Startnummer 200 auf die Nordschleife zurückzukehren, die er bereits von zwei Starts beim 24-Stunden-Rennen kennt. Sein Porsche 911 GT3 Cup ist auch optisch eine Augenweide. Das Design visualisiert künstlerisch die Nordschleife als „Grüne Hölle“ mit züngelnden Flammen sowie mit einer stilisierten Weltkarte das aus 25 Nationen kommende Starterfeld beim größten Porsche-Rennen der Welt. In einem zweiten VIP-911, der von Porsche Cars North America eingesetzt wird, feiert Melanie Snow ihre Rennpremiere auf dem Eifelkurs. Die vierfache Mutter ist eine der bekanntesten Rennfahrerinnen in den USA und startet seit Jahren erfolgreich in der IMSA GT3 Cup Challenge, wo sie 2009 den Titel in der Gold-Klasse gewonnen hat. Beim Porsche Carrera World Cup ist die „schnellste Mama der Welt“ die einzige Frau am Start.


Das Starterfeld wird in zwei Klassen aufgeteilt: Die Porsche 911 GT3 Cup mit 3,6-Liter-Motoren der Jahrgänge 2007 bis 2009 (400 bis 420 PS) sowie die 3,8-Liter-Varianten der Modelljahre 2010 und 2011 (450 PS) werden getrennt gewertet. Für jedes Fahrzeug sind für das gesamte Rennwochenende zwei Sätze Slicks und ein Satz Regenreifen erlaubt. Die Startgruppen mit voraussichtlich maximal 70 Fahrzeugen pro Gruppe werden mit fliegendem Start (Indianapolis-Start) auf die Reise durch die „Grüne Hölle“ geschickt. Die Zeitspanne zwischen den einzelnen Gruppen wird etwa zwei Minuten betragen.

Damit die Zuschauer die Fahrzeuge des Porsche Carrera World Cup besser zuordnen können, sind alle Startnummern dreistellig. Die erste Ziffer der Startnummer steht für die jeweilige Serie, aus der das Fahrzeug kommt. Die 0 steht für den Porsche Mobil 1 Supercup, die 1 für den Carrera Cup France, die 2 für den Carrera Cup Deutschland, die 3 für den Carrera Cup und die GT3 Cup Challenge Great Britain, die 4 für den Carrera Cup Italia und die 5 für den Carrera Cup Scandinavia. Die zweite und dritte Ziffer sind die Originalstartnummer, mit der das Fahrzeug in der jeweiligen Serie unterwegs ist. Das Preisgeld für den Gesamtsieger beträgt 11.000 Euro. Der Zweite erhält 8.000 Euro, der Dritte 6.000 Euro.



„Seit seiner Markteinführung im Jahr 1998 haben wir mehr als 2.200 Stück des Porsche 911 GT3 Cup gebaut, der in weltweit 20 Markenpokalen an den Start geht“, sagt Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. „Mit dem Porsche Carrera World Cup wollen wir unseren Markenpokalkunden in aller Welt ein weiteres Highlight bieten.“

Porsche Mobil 1 Supercup: Nick Tandy hofft auf ersten Saisonsieg

Als Spitzenreiter des Porsche Mobil 1 Supercup geht Nick Tandy beim Porsche Carrera World Cup an den Start. Der Brite vom Team Konrad Motorsport, in dieser Saison bereits dreimal Zweiter, hofft auf der anspruchsvollen Nordschleife auf seinen ersten Sieg. Der Vizemeister des Vorjahres hat sich gut auf das Rennen vorbereitet, doch über Nordschleifen-Erfahrung verfügen auch die bisherigen drei Saisonsieger: Für seinen Teamkollegen Christian Engelhart, der das Auftaktrennen in Istanbul gewonnen hat, ist der Eifelkurs ebenso durchaus vertrautes Terrain wie für Barcelona-Sieger Sean Edwards vom Team Abu Dhabi by tolimit und den für VELTINS Lechner Racing fahrenden amtierenden Supercup-Meister René Rast, der sich in Monaco durchgesetzt hat.



Auf den Porsche Carrera World Cup freut sich auch der Niederländer Jeroen Bleekemolen. „Dieses Rennen ist eine tolle Idee“, sagt der zweifache Supercup-Gewinner vom Team Abu Dhabi by tolimit, der in dieser Saison noch ohne Sieg ist. „Auf der Nordschleife musst du Mut haben, um richtig schnell zu sein. Doch genau das ist es, was Rennfahren ausmacht. Für mich ist dieses Rennen die größte Herausforderung des Jahres.“

Porsche Carrera Cup Deutschland: Optimaler Saisonstart

Anders als im Porsche Mobil 1 Supercup hat Nick Tandy im Porsche Carrera Cup Deutschland in diesem Jahr schon ein Rennen gewonnen – der Tabellenführer startete mit einem Sieg beim Auftaktrennen in Hockenheim optimal in die neue Saison. Auch für Jeroen Bleekemolen lief es im Carrera Cup bisher besser: Der Niederländer vom Team Deutsche Post by tolimit hat sein Heimrennen in Zandvoort gewonnen. Auch sein Landsmann Jaap van Lagen (Land Motorsport), der Sieger von Spielberg, sowie der Däne Nicki Thiim (Hermes Attempto Racing), der am vergangenen Wochenende auf dem Lausitzring seinen ersten Carrera-Cup-Erfolg feierte, wollen beim Porsche Carrera World Cup weitere Meisterschaftspunkte sammeln.

Obwohl bisher noch ohne Saisonsieg, gehört der Betzdorfer Routinier Uwe Alzen (PZ Aschaffenburg Uwe Alzen Automotive) beim Lauf im Rahmen des Porsche Carrera World Cup dank seiner großen Nordschleifen-Erfahrung ebenso zum engeren Favoritenkreis wie der für Schnabl Engineering fahrende Österreicher Martin Ragginger. „Ich war mit dem Cup-Porsche schon auf der Nordschleife unterwegs, das Handling des Autos ist sehr gut“, sagt Uwe Alzen, ein Urgestein der Porsche Markenpokale. „An der Spitze wird es sehr eng werden. Bei so vielen guten Piloten vorne mitzufahren, wird eine harte Nuss.“


Zeitplan Porsche Carrera World Cup

Donnerstag, 23. Juni 18.00 – 19.00 Uhr Freies Training
Freitag, 24. Juni 15.25 – 16.25 Uhr Zeittraining
Samstag, 25. Juni 10.30 – 11.00 Uhr Startaufstellung
11.00 Uhr Einführungsrunde
11.20 – 12.35 Uhr Rennen

Der TV-Sender Eurosport überträgt den Porsche Carrera World Cup am 25. Juni 2011 ab 10.45 Uhr live.

Quelle: Porsche Motorsport