Audi-Chef Stadler spricht vor der American Chamber of Commerce in Germany

Auf Einladung der American Chamber of Commerce in Germany (AmCham) spricht der Vorstandsvorsitzende von Audi, Rupert Stadler, heute in Frankfurt über die engen Verflechtungen zwischen Nordamerika und der Europäischen Union: „Mit 10 Prozent der Weltbevölkerung erwirtschaften die Menschen in diesen beiden Wirtschaftsregionen mehr als die Hälfte des Weltsozialprodukts.“ Gleichzeitig wies Stadler darauf hin, dass sich der wirtschaftliche Schwerpunkt in den nächsten 15 Jahren dramatisch nach Süden und Osten verschieben wird: Die sogenannten BRIC-Staaten plus Indonesien und Südkorea werden bis 2025 mehr als die Hälfte des globalen Wachstums auf sich vereinen. Es gelte, sich heute schon darauf einzustellen.

Die weltweite Nachfrage nach Automobilen werde in den nächsten 15 Jahren um 60 Prozent ansteigen. Stadler sieht besonders für die Premiumhersteller gute Wachstumsschancen, da das Segment für hochwertige Automobile noch stärker wachsen wird als der Gesamtmarkt. Um an diesem Wachstum teilzunehmen, bedarf es einiger Voraussetzungen: Neben einer breiten Modellpalette und einer globalen Aufstellung gehört dazu die emissionsarme Mobilität. China nehme hier eine führende Rolle ein, da es versuche, das Kapitel Verbrennungsmotoren zu überspringen und gleich in die Elektromobilität einzusteigen.

Was die Emissions-Grenzwerte für Personenkraftwagen angehe, sei der US-Bundesstaat Kalifornien ein Vorreiter und Maßstab für die gesamten Vereinigten Staaten von Amerika: Bis 2016 wollen die USA die Emissionen ihrer Gesamtflotte um 35 Prozent senken. Auch die EU gebe bei künftigen Grenzwerten ehrgeizige Ziele vor.

Dieser globale Modernisierungswettlauf erfordere es, auf allen Gebieten gleichzeitig besser zu werden. Auch bei den herkömmlichen Antrieben sei noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten. Effizienzsprünge von weiteren 10 bis 15 Prozent gegenüber den bereits erreichten Werten bei Verbrennungsmotoren sind noch machbar.

Auch der Dieselmotor spiele bei der Effizienzsteigerung eine wichtige Rolle, vor allem für die USA. Stadler zitierte hier ein griffiges Zahlenspiel aus der US-Werbekampagne von Audi: „If one-third of Americans drove clean diesel vehicles the United States would give back 1.5 million barrels of foreign oil per day.“ (bei einer täglichen, weltweiten Gesamtförderung von rund 30 Mio. Barrel). Rund die Hälfte der Käufer eines Q7 in den USA bestellen die Clean Diesel-Motorisierung.

Stadler wies auch auf das Audi-Projekt „Balanced Mobility“ hin. Das ist ein Forschungsprojekt, mit dem überschüssige Windenergie in Form von Wasserstoff oder synthetischem Methangas gespeichert werden kann. Audi will mit seiner Investition mithelfen, diese Technologie in großem Maßstab zu verwirklichen. So wird die Flotte der künftigen Elektrofahrzeuge von Audi mit Strom aus regenerativen Quellen betrieben werden.

Quelle: Audi