Le Mans Series, 1. Lauf in Le Castellet, Frankreich

Porsche-Piloten auf Punktejagd


Stuttgart. Gut vorbereitet starten die Porsche-Teams am 3. April auf dem Circuit Paul Ricard im südfranzösischen Le Castellet in die Le Mans Series (LMS) 2011. Die Porsche-Piloten haben in dieser Saison vor allem ein Ziel: Mit ihren Porsche 911 GT3 RSR wollen sie gegen sehr starke Konkurrenten von Anfang an möglichst viele Meisterschafts-Punkte sammeln.

Das Rennen
Das Auftaktrennen der LMS wurde schon 2010 auf dem Circuit Paul Ricard ausgetragen. Die Distanz wurde 2011 von acht auf sechs Stunden verkürzt.



Die Strecke
Der 5,791 Kilometer lange ehemalige Grand-Prix-Kurs wird von den Teams wegen der knapp zwei Kilometer langen Mistral-Geraden gerne zur Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans genutzt. Eine Schlüsselstelle der rund 40 Kilometer nordöstlich von Marseille auf einer Hochebene gelegenen Strecke ist die schnelle, langgezogene Rechtskurve am Ende der Geraden. Typisch für Paul Ricard sind die großzügig ge- stalteten, bunt bemalten Auslaufzonen.

Die Porsche-Fahrer
Insgesamt sind in Le Castellet fünf Porsche-Werksfahrer am Start. Als Titelverteidiger gehen Marc Lieb (Ludwigsburg) und Richard Lietz (Österreich) für das Team Felbermayr-Proton ins Rennen. Patrick Pilet (Frankreich) teilt sich bei IMSA Performance Matmut das Cockpit des 911 GT3 RSR erstmals mit Wolf Henzler (Nürtingen), dem Le-Mans-Sieger von 2010. Der vom Porsche-Junior zum Werksfahrer beförderte Marco Holzer (Lochau) startet wie schon im Vorjahr für das Team ProSpeed Competition. Sein neuer Teamkollege ist der erfahrene Rennprofi Marc Goossens (Belgien). Während diese Paarungen in der GTE-Pro-Kategorie mit der verbesserten 2011er-Version des 911 GT3 RSR antreten, werden zwei weitere Elfer auf dem technischen Stand von 2010 in der Klasse GTE Am eingesetzt. In dieser Klasse darf pro Fahrzeug nur ein Profirennfahrer starten. Bei Felbermayr-Proton wechseln sich Teameigner Christian Ried (Schönebürg) und die Österreicher Horst Felbermayr Senior und Junior im Cockpit ab. Für IMSA Performance Matmut starten Teambesitzer Raymond Narac und sein französischer Landsmann Nicolas Armindo, der als amtierender Meister des Porsche Carrera Cup Deutschland in die LMS aufsteigt.


Stimmen der Porsche-Werksfahrer vor dem Rennen
Marc Lieb: „Nach den Tests Mitte März können wir sagen, dass wir gut aussortiert sind. Die ersten Eindrücke vom verbesserten 911 GT3 RSR waren sehr gut. Unter anderem hat sich das Einlenkverhalten spürbar verbessert. Das Auto wirkt jetzt noch agiler. Wir haben schon beim Test an der Basisabstimmung für die Renndistanz gearbeitet, denn diese ist das A und O für eine gute Performance. Doch auch unsere Gegner treten mit stark verbesserten Fahrzeugen an. Teilweise wurden der Konkurrenz von den Reglementmachern klare technische Vorteile eingeräumt. Es wird sicher nicht einfach, die Ergebnisse aus dem Vorjahr zu wiederholen.“
Richard Lietz: „Unsere Rundenzeiten bei den Testfahrten waren zufriedenstellend. Das ist prinzipiell ein gutes Zeichen, auch wenn man natürlich nie weiß, ob die Konkurrenten die Karten offen auf den Tisch gelegt haben. Ich habe mich im 2011er-Auto auf Anhieb sehr wohlgefühlt.“
Patrick Pilet: „Mir fiel sofort auf, dass das Fahrverhalten des 911 GT3 RSR jetzt noch stabiler wirkt. Das verbessert das Handling, vor allem auf Kursen, die nicht so topfeben sind wie Le Castellet. Ich freue mich, dass ich mit Wolf Henzler einen sehr starken und erfahrenen Teamkollegen habe. In diesem Feld wird jeder Meisterschafts-Punkt extrem wichtig werden.“


Wolf Henzler: „Ich freue mich sehr, dass ich neben meinem Engagement in der American Le Mans Series in diesem Jahr die gesamte Saison der Le Mans Series bestreiten kann. Mit Patrick habe ich einen starken Teamkollegen. Der Kurs von Paul Ricard ist anspruchsvoll, vor allem wegen der langgezogenen Rechtskurve nach der langen Geraden. Da ist durchaus Mut gefragt.“
Marco Holzer: „Die neue Aerodynamik an der Front des 911 GT3 RSR sorgt für mehr Grip an der Vorderachse, das kommt mir sehr entgegen. Auf das erste Rennen freue ich mich ganz besonders, ich mag die Strecke in Le Castellet sehr gerne.“



Der Porsche 911 GT3 RSR
Der erfolgreichste GT-Rennwagen des Jahres 2010 startet mit einigen Verbesserungen in die neue Saison. Die Leistung des Vierliter-Sechszylinder-Boxer-Motors wurde auf 455 PS (335 kW) gesteigert. Bei der Weiterentwicklung standen vor allem eine neu gestaltete Aerodynamik im Front- und Heckbereich im Vordergrund.

Die Porsche-Erfolge
Als das Rennen in Le Castellet im Vorjahr erstmals als Auftaktveranstaltung der Le Mans Series ausgetragen wurde, siegten Marc Lieb und Richard Lietz im Porsche 911 GT3 RSR. Mit diesem Erfolg legten sie den Grundstein zum Titelgewinn. In der Le Mans Series gewann Porsche 2010 alle drei Titel für Fahrer, Teams und Hersteller in der GT2-Klasse.


Die Zeiten
Das Sechs-Stunden-Rennen wird am Sonntag, 3. April, um 12.00 Uhr gestartet. Das
Zeittraining für die GTE-Klassen findet am Samstag von 13.45 bis 14.05 Uhr statt.

Die Rennen 2011
Diese fünf Rennen stehen in der Saison 2011 im Kalender der Le Mans Series:

03.04. Le Castellet/Frankreich
07.05. Spa-Francorchamps/Belgien
03.07. Imola/Italien
11.09. Silverstone/Großbritannien
25.09. Estoril/Portugal

Das ist die Le Mans Series
In der 2004 erstmals ausgetragenen Le Mans Series (LMS) starten Sportprototypen und GT-Fahrzeuge. Das Reglement basiert auf dem Regelwerk der 24 Stunden von Le Mans. In dieser Saison werden fünf Sechs-Stunden-Rennen in Europa gefahren.

Klasse GTE Pro: Die beliebteste Klasse der Fahrzeughersteller (bislang als GT2-Klasse ausgetragen) ist traditionell am stärksten besetzt. Modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 500 PS und einem Mindestgewicht von 1.245 Kilogramm.
Klasse GTE Am: Wie GTE Pro, aber 2010 Spezifikation und pro Fahrzeug darf höchstens ein per Reglement definierter Profifahrer eingesetzt werden.
Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 550 PS und einem Mindestgewicht von 900 Kilogramm (Benzin-Motoren) bzw. 930 Kilogramm (Diesel-Motoren).
Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 440 PS starken, in der GT-Klasse homologierten Motoren und 825 Kilogramm Mindestgewicht.
Klasse FLM: Prototypen-Markenpokal für den ORECA FLM 09.

Alle Rennwagen starten gleichzeitig, werden aber nach Klassen getrennt gewertet. Punkte gibt es nur für die Platzierung in der jeweiligen Klasse. Meistertitel werden in allen fünf Klassen für Fahrer, Hersteller und Teams vergeben. Mit vier Titelgewinnen 2005, 2006, 2009 und 2010 ist Porsche-Werksfahrer Marc Lieb der erfolgreichste Pilot der Serie.

Quelle: Porsche