Audi im US-Rennsport

Back in the USA: Mit einem verstärkten Engagement von Audi Sport customer racing North America in der GRAND-AM-Serie läutet Audi seine Rückkehr in den US-Rennsport ein.

Die USA gewinnen für Audi zunehmend an Bedeutung. Auf diesem wichtigen Markt steigerte die Marke mit den Vier Ringen im Geschäftsjahr 2012 ihre Auslieferungen um 18,5 Prozent auf 139.310 Automobile. Damit wächst Audi deutlich stärker als der Gesamtmarkt in den Vereinigten Staaten. Das Comeback im US-Rennsport soll diesen Trend unterstützen.

„Win on Sunday, sell on Monday“ – diesem aus den USA stammenden Slogan ist Audi in der Vergangenheit schon mehrmals gefolgt: In der Rallye-Ära mit dem Audi quattro triumphierte die Marke in den 80er-Jahren dreimal beim berühmten Pikes-Peak-Bergrennen in Colorado. Unvergessen ist dabei die Rekordfahrt von Walter Röhrl mit dem spektakulären Audi Sport quattro S1. Er war der erste Fahrer, der in weniger als elf Minuten auf den Gipfel stürmte.

1988 gewann US-Rennfahrer-Legende Hurley Haywood beim Rundstrecken-Debüt von Audi die Trans-Am-Serie mit dem Audi 200 quattro. Ein Jahr später sorgte der Audi als Newcomer mit sieben Siegen in der IMSA-GTO-Serie für Furore. Einen besonders
nachhaltigen Eindruck hinterließ Audi von 2000 bis 2008 mit seinen Sportprototypen in der American Le Mans Series (ALMS): Neun Mal in Folge gewann Audi den Titel in der LMP1-Kategorie, ebenso oft das „Petit-Le-Mans“-Rennen in Road Atlanta und bisher zehn Mal die 12 Stunden von Sebring.

Audi of America nutzte die American Le Mans Series, um Händler und Gäste einzuladen und mit Hilfe des Motorsports für die Marke zu begeistern. Seit Audi das Werksengagement mit den Sportproto­typen in die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) verlagert hat, wird der Ruf der Händler in den USA nach einer Rückkehr in den US-Rennsport immer lauter.

Der erste Schritt erfolgt nun in der GT-Klasse der GRAND-AM-Serie, die 2014 mit der American Le Mans Series zu einer neuen US-Sportwagen-Serie fusioniert und damit weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Auf Basis des erfolgreichen GT3-Kundensport-Rennwagens Audi R8 LMS hat die quattro GmbH eine spezielle US-Version für die GRAND-AM-Serie entwickelt. Nach ersten Einsätzen in der Saison 2012 wurde der rund 500 PS starke Mittelmotor-Sportwagen im Winter in zahlreichen Details überarbeitet. Das zeigte Wirkung: Im Januar sorgten die Kundenteams Alex Job Racing und APR Motorsport beim 24-Stunden-Rennen in Daytona für einen Doppelsieg des Audi R8 GRAND-AM in der GT-Klasse.

„Mit dem Einsatz in Daytona wollten wir es schaffen, dass jeder, der ein Engagement in der GT-Klasse der GRAND-AM-Serie in Erwägung zieht, über den Audi R8 nachdenkt“, sagt Romolo Liebchen, Leiter Audi Sport customer racing. „Genau dieses Ziel haben wir mit dem starken Auftritt und dem tollen Ergebnis erreicht.“


Audi Sport customer racing North America wird Kundenteams, die auf den Audi R8 GRAND-AM setzen, unterstützen – zum Beispiel mit starken Fahrern, wie bereits in Daytona geschehen. Wohin die Reise in den USA geht, ist noch offen. „Ich denke, Audi sollte sich nicht damit begnügen, um Klassensiege zu kämpfen“, sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich in Daytona. „Das war noch nie unsere Strategie.“

Quelle: Audi Motorsport