DTM-Countdown: Mattias Ekströms Wettlauf gegen die Zeit

Ein Mann ist besonders froh, dass die neue DTM-Saison erst relativ spät beginnt: Mattias Ekström (32). Der Audi-Werksfahrer zog sich Mitte Februar bei einem Sportunfall einen Bruch des linken Handgelenks zu. Für den zweifachen DTM-Champion begann damit ein Wettlauf gegen die Zeit, denn beim Saisonauftakt am 1. Mai in Hockenheim will der Schwede wieder am Steuer seines Audi A4 DTM sitzen.

Die Verletzung ereignete sich am vorletzten Tag des Audi Winter Camp auf der Sonnenalp in Ofterschwang. „Ich bin beim Volleyballspielen bei einem Schmetterball in Rücklage geraten“, erklärt Ekström. „Auf dem Weg nach unten kam die linke Hand ins Spiel – und beim Aufprall auf den Boden wusste ich sofort, dass etwas passiert ist. Es fühlte sich in der Hand an wie 2.000 Volt.“

Die Diagnose: ein Haarriss in der Speiche des linken Handgelenks. Die Folge: vier Wochen Gips, anschließend vier Wochen Reha. Wenn alles normal läuft, kann Ekström kurz vor Hockenheim erstmals wieder im Rennauto sitzen. Die geplante Teilnahme am berühmten Wasalauf in Schweden musste der DTM-Star jedoch absagen. „Dabei war ich so gut in Form wie noch nie und sicher, eine neue Bestzeit zu laufen ...“

Dass er nach einer Mandeloperation im Dezember besonders viel trainiert hat, kommt Ekström auf dem Weg zurück ins Rennauto nun zugute, denn der Gips an der linken Hand schränkt nicht nur das tägliche Leben ein, sondern auch das Fitnessprogramm. Strampeln auf dem Ergometer und Gymnastik sind auch mit der verletzten Hand möglich. Doch abgesehen davon braucht die linke Hand im Augenblick vor allem eines: viel Ruhe. „Ich habe keine Schmerzen mehr und der Gips drückt kaum noch“, sagt der DTM-Champion von 2004 und 2007. „Aber das ist nicht nur ein gutes Zeichen: Es zeigt auch, wie schnell ich an der Hand Muskelmasse verliere.“ Diese neu aufzubauen und zu trainieren, das wird die Hauptaufgabe sein, sobald der Gips ab ist. Vor allem für die Links-Rechts-Bewegungen am Lenkrad des Audi A4 DTM ist dies von großer Bedeutung.

Medizinisch betreut wird der Audi-Pilot im Swiss Olympic Medical Center „Move Med“ in Zürich, das auf Sportunfälle spezialisiert ist. „Dort fühle ich mich in sehr guten Händen“, sagt Ekström. „Die kennen solche Verletzungen von anderen Hochleistungssportlern und machen einen sehr professionellen Eindruck.“ Und sie geben dem Schweden die Aussicht, dass er rechtzeitig bis Hockenheim wieder voll fit und einsatzfähig sein wird.

Dass er auf ein paar Testfahrten verzichten muss, bereitet ihm dabei die geringsten Sorgen: „Natürlich wäre es schön, ein paar Kilometer mehr zu haben, vor allem mit den neuen Hankook-Reifen. Aber als ich noch recht neu in der DTM war, durfte ich auch nicht so viel testen. Das ist also ein bisschen wie ‚back to the roots’.“

Auch sein Ziel ist unverändert: Am liebsten möchte er es sein, der am Ende der Saison den DTM-Titel für Audi zurück nach Ingolstadt und Neckarsulm holt. „Ich bin nach wie vor voll motiviert und ehrgeizig, obwohl ich schon so lange in der DTM dabei bin“, sagt er. „Ich möchte und werde in jedem Rennen 100 Prozent geben, um am Ende der Saison sagen können: Die Leistung hat gestimmt. Ob es dann gereicht hat Meister zu werden, wird sich zeigen – aber das Ziel ist es natürlich.“

Quelle: Audi