Audi am Standort Aurangabad

Die Erschließung des indischen Automobilmarkts war für die AUDI AG ein wichtiger Schritt zur Sicherung einer erfolgreichen Zukunft. Seit September 2007 produziert das Unternehmen am Standort Aurangabad im indischen Bundesstaat Maharashtra. Im Werk Skoda Auto India Private Limited (SAIPL) werden gegenwärtig der Audi A4, der neue Audi A6 sowie der Audi Q5 montiert. Zusätzlich produziert der Volkswagen Konzern in Aurangabad Jetta und Passat sowie Skoda Yeti, Laura und Superb.

Neben der exklusiven Audi Produktion trägt vor allem der konsequente Auf- und Ausbau der Vertriebs- und Handelsstruktur zur wachsenden Präsenz von Audi auf dem indischen Markt bei. Gegenwärtig gibt es fünfzehn Audi Exklusivhändler. Bis zum Jahresende wird Audi sein Händlernetz auf 23 Standorte erweitern.

Seit über vier Jahren ist Audi auf dem indischen Markt vertreten. Seit Frühjahr 2007 gibt es eine eigene Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Mumbai, die alle indischen Marktaktivitäten steuert. Zusätzlich zur Produktion des Audi A4, Audi A6 und Audi Q5 für den indischen Markt werden die Modelle Audi A7 Sportback, Audi A8, Audi Q7, Audi RS 5, Audi R8 und Audi R8 Spyder importiert.

2011 im Rückblick

AUDI AG konnte die Produktion am Standort Aurangabad deutlich steigern. 2010 wurden dort insgesamt 2.466 Audi Fahrzeuge produziert – 810 Audi A6, 1.224 Audi A4 und 432 Audi Q5. 2011 waren es 2.328 Audi A4, 1.254 Audi A6 (288 Fahrzeuge des alten Modells C6, 966 neue C7) sowie 1.092 Audi Q5.

Damit wurden seit Aufnahme der Produktion in Aurangabad im September 2007 insgesamt 8.322 Fahrzeuge gebaut.

Der Audi A6 ist mit den Motoren 2.8 FSI, 3.0 TFSI quattro, 2.0 TDI und 3.0 TDI quattro erhältlich, der Audi Q5 mit 2.0 TFSI, 2.0 TDI und 3.0 TDI. Für den Audi A4 sind 1.8 TFSI, 2.0 TFSI und 2.0 TDI verfügbar.

Geschichte des Werks Aurangabad

  • 2001 Gründung von Skoda Auto India Private Limited (SAIPL): Beginn der Fahrzeugproduktion.
  • 2007 Audi beschließt die Aufnahme der Fahrzeugproduktion bei SAIPL in Aurangabad. Die Produktion des Audi A6 beginnt im September 2007.
  • 2008 Audi holt das nächste Fahrzeugprojekt nach Aurangabad: Der Audi A4 wird nun ebenfalls hier gebaut. Offizieller Produktionsbeginn ist im
  • September.
  • 2009 Ab März ist der Audi A6 mit einem 3.0 TFSI Benzinmotor erhältlich. Im Juli wird eine Einsteigerversion des Audi A4 mit 1.8 Liter TFSI
  • eingeführt.
  • 2010 Audi bringt den Audi Q5 mit 2.0 TFSI bzw. 3.0 TDI nach Aurangabad.
  • 2011 Audi bringt den neuen Audi A6 mit 2.8 FSI, 3.0 TFSI quattro, 2.0 TDI and 3.0 TDI quattro nach Aurangabad

Produktion

Für das gesamte Produktionskonzept in Aurangabad wurden zahlreiche Grundzüge der Kleinserienproduktion des Audi R8 Superwagens übernommen. Zum Beispiel wird der Audi A6 hier in fünf Arbeitstakten von je 90 Minuten aus etwa 2.500 Teilen zusammengebaut. Die Produktion erfolgt in zwei Schichten an zwei getrennten Montagelinien. Die indischen Mitarbeiter werden für diese anspruchsvolle Aufgabe zunächst im Audi Werk Neckarsulm intensiv geschult, wo der Audi R8 nach einem ähnlichen Prinzip gebaut wird.

Das Material für die Produktion wird in so genannten Bauteilkörben für die verschiedenen Montagetakte zur Verfügung gestellt. Befüllt werden die Körbe von

Logistik-Mitarbeitern. Das Prinzip des Korbs ist ähnlich wie im Supermarkt. Die im jeweiligen Fahrzeug zu verbauenden Teile werden im Supermarkt ausgewählt; der Mitarbeiter an der Montagelinie erhält dann das Material für das aktuelle Fahrzeug aus dem bereitgestellten Korb. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter den Arbeitsbereich nicht mehr verlassen müssen, um die einzelnen Teile zu besorgen, sondern das vorab ausgewählte Material einfach dem Bauteilekorb entnehmen können.

Mit dem Einkaufskorb steht das für den Arbeitsschritt erforderliche Material in Reichweite des Mitarbeiters am Fahrzeug bereit. Die Bauteilkörbe sind mit Einsätzen versehen, die verhindern, dass vor allem lackierte Teile beschädigt werden. Außerdem hat in diesen Einsätzen jedes Bauteil seinen festen Platz.

Komplett werden aus Deutschland neben den lackierten Karosserien unter anderem auch die Motoren und die Vordersitze angeliefert. Im indischen Werk vormontiert werden Cockpit, Frontend, Türen, Fußhebelwerk, Hinterachse, Vorderachse mit Motor und Getriebe sowie die Mittelkonsole. Am Standort Aurangabad sind gegenwärtig etwa 140 Mitarbeiter in der Produktion der Audi Modelle und in verwandten Bereichen beschäftigt. Insgesamt hat das Werk Skoda Auto India Private Limited in Aurangabad 1.300 Mitarbeiter (Stand: 31.Dezember 2011).

Logistik

Die einzelnen Teile haben bereits eine lange Reise hinter sich, wenn sie in Aurangabad zu einem Audi A6, Audi A4 oder Audi Q5 zusammengebaut werden. Sie werden auf der Schiene in Containern zu den Seehäfen Hamburg oder Bremerhaven transportiert. Von dort geht es mit dem Schiff über die Mittelmeerroute und durch den Suezkanal bis zum Hafen Nhava Sheva bei Mumbai, wobei die Teile in 28 Tagen 11.000 Kilometer zurücklegen. Auf den letzten 480 Kilometern von Mumbai nach Aurangabad erfolgt der Transport per Lkw.

Aus strategischer Sicht ist die Entwicklung des indischen Marktes keineswegs ein Abenteuer. Mit diesem Schritt setzt Audi die weltweite Erfolgsgeschichte des kontinuierlich wachsenden Unternehmens fort und investiert langfristig in einen der vielversprechendsten Automobilmärkte der Welt.

Zahlen und Fakten

AUDI AG

Vorstandsvorsitzender: Dipl.-Betriebswirt (FH) Rupert Stadler

Aufsichtsratsvorsitzender: Prof. h. c. Dr. Martin Winterkorn

Mitarbeiter (AUDI AG): 47.976 (Stand: 31. Dezember 2011)

Mitarbeiter (Audi Konzern): 63.839 (Stand: 31. Dezember 2011)

Auslieferungen an Kunden (2011): 1.302.650 Automobile der Marke Audi

Produktion (2011): 1.365.499 Automobile

(inkl. Lamborghini und CKD)

Audi Standort Aurangabad

Aufnahme der Produktion: 2007

Belegschaft: 140 (Stand: 31. Dezember 2011)

Modelle: Audi A4, Audi A6, Audi Q5

Produktion (2011): 4.674 Automobile

Quelle: Audi