Einfluss Radgewicht auf Beschleunigung

  • Hallo,


    anbei ein Bericht wo der Einfluss von verschiedene Reifen/Felgendimensionen an einem VW Golf messtechnisch untersucht worden ist.


    Kernaussage:


    Von 0 auf 160km/h verliert der 18Zoll Golf eine Sekunde auf den 15Zoll golf.


    11Pfund = 5kg pro Rad mehr verlangsamen das Auto also um ca. eine Sekunde.


    Je höher die Geschwindigkeit, desto größer der (negative) Einfluss eines schwereren Rades bzw. eines Rades mit einem höheren Massenträgheitsmomentes.


    Begründung:
    In höheren Gängen steigt der relative Einfluss des Radträgheitsmomentes zum auf die Motorwelle reduzierten Massenträgheitsmomentes des Antriebsstranges.

    No risk, no fun

    Einmal editiert, zuletzt von FranktheBank ()

  • Es hat schon ein Grund warum der Hype so groß is für leichte OZ Felgen.


    Der Nachteil is das schon zu viele mit OZ herum fahren egal welche Auto Marke.

    Einmal editiert, zuletzt von Scarface0664 ()

  • Richtig - und da die Fahrzeugbeschleunigung interessiert, macht es Sinn, alle Massen und Trägheitsmomente auf die Radseite des Antriebsstranges zu beziehen, nicht auf die Motorseite.


    Alles vor dem Getriebe (Motor, ZMS, Kupplung) wird mit dem Quadrat der Gesamtübersetzung auf die Radseite umgerechnet.


    Entsprechend alles zwischen Getriebe und Differential mit dem Quadrat der Achsübersetzung. Und hinter dem Differential wird nichts mehr umgerechnet, da es bereits auf Raddrehzahl ist.


    Das gesamte Massenträgheitsmoment setzt sich also im Wesentlichen aus folgenden 3 Komponenten zusammen:


    1. Massenträgheitsmoment der Räder + Bremsscheibe


    -> Größenordnung 0.5-2kg/m² (je nach Radgewicht)


    2. Massenträgheitsmoment des Antriebsstranges multipliziert mit dem Quadrat des Übersetzungsverhältnisses des Achsgetriebes


    3. Massenträgheitsmoment des Motors multipliziert mit dem Quadrat des Übersetzungsverhältnisses des Achsgetriebes mit dem Getriebe


    -> Hier sieht man das GANGABHÄNGIGE Massenträgheitsmoment des Fahrzeugs!


    -> Größenordnung je nach Gang bis zu ca. 50kgm²


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    Beispiel:


    Jr1 = 1,2 kg m²
    Jr2 = 1,519 kg m²


    Das Mehrgewicht für Jr2 (alle 4 Räder gesamt) beträgt 6 kg



    Mit dem ersten (Jr1) und zweiten Radsatz (Jr2) ergeben sich folgende reduzierte Trägheitsmomente (zweiter Index = Gang):


    J1_1 = 15,70 kg m², J2_1 = 16,98 kg m²
    J1_2 = 11,84 kg m², J2_2 = 13,11 kg m²
    J1_3 = 9,14 kg m², J2_3 = 10,42 kg m²
    J1_4 = 7,72 kg m², J2_4 = 8,99 kg m²
    J1_5 = 6,89 kg m², J2_5 = 8,17 kg m²
    J1_6 = 6,48 kg m², J2_6 = 7,76 kg m²


    Damit wird der Drehmassenzuschlagsfaktor e ermittelt:


    e1_1 = 1,132 e2_1 = 1,142
    e1_2 = 1,099 e2_2 = 1,110
    e1_3 = 1,077 e2_3 = 1,087
    e1_4 = 1,065 e2_4 = 1,075
    e1_5 = 1,058 e2_5 = 1,068
    e1_6 = 1,054 e2_6 = 1,065


    Daraus erhält man schließlich die effektive Fahrzeugmasse (e*m):


    m1_1 = 1358 kg, m2_1 = 1377 kg
    m1_2 = 1319 kg, m2_2 = 1338 kg
    m1_3 = 1292 kg, m2_3 = 1311 kg
    m1_4 = 1278 kg, m2_4 = 1297 kg
    m1_5 = 1269 kg, m2_5 = 1288 kg
    m1_6 = 1265 kg, m2_6 = 1284 kg



    Wie man sieht, beträgt die Erhöhung der effektiven (virtuellen) Fahrzeugmasse 19 kg. Und zwar unabhängig vom Gang! Und davon gehen 6 kg auf die tatsächliche Masse und 13 kg auf das erhöhte Radträgheitsmoment.