neue Grenzwerte und Meßmethoden nach dem Dieselskandal

  • Experten der 28 EU-Mitgliedsländer haben als Konsequenz aus den manipulierten Abgastests beim Volkswagen-Konzern striktere Normen zur Überprüfung von Dieselautos verabredet. Die künftigen Standards seien mit "großer Mehrheit" angenommen worden, teilte die EU-Kommission mit.


    Die Tests sollen realen Straßenverhältnissen näher kommen als die bisherigen, um die tatsächliche Schadstoffbelastung besser messen zu können. Sie sollen vom 1. September 2017 an für alle neuen Automodelle verbindlich sein, bevor diese für den Verkauf zugelassen werden.


    Die Tests sehen vor, dass der Stickoxid-Ausstoß auf der Straße dauerhaft um die Hälfte über den im Labor gemessenen Werten liegen darf, teilte die EU-Kommission mit. In einer Übergangsphase kann die Abweichung mehr als das Doppelte betragen. Für neue Fahrzeuge gelten die neuen Regelungen ab dem 1. September 2017 und für neu zugelassene Fahrzeuge ab dem 1. September 2019. Dann darf der gemessene Stickoxid-Ausstoß aber noch um das 2,1-Fache über dem Laborwert liegen. Die Übergangsphase endet am 1. Januar 2020 für neue Fahrzeugtypen und am 1. Januar 2021 bei allen neu zugelassenen Autos. Danach dürfen die Überschreitungen auf der Straße das 1,5-Fache betragen. Diplomaten zufolge werde diese Obergrenze "dauerhaft" gelten.


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    ich frage mich nur, weshalb die Werte überhaupt überschritten werden dürfen? :gruebel:

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  • Die Werte dürfen darum überschritten werden damit im prinzip alles beim alten bleiben darf. Die neuen Grenzwerte auf der straße sind sicher für jeden hersteller ohne großen entwicklungsaufwand einhaltbar. Mazda schraubt bei ihrem neuen diesel wohl die kompression etwas runter damit das gemisch sauberer und besser verbrennen kann. Hat nur nachteile beim kaltstart, wie sie das problem gelöst haben wurde natürlich in dem nachrichtenbeitrag nicht gesagt :D

    A3 3.2 V6 quattro

  • also ganz so optimistisch würde ich das nicht sehen! denn die Grenzwerte werden strenger und die Überschreitung muss viel geringer sein, also nicht 4 fach nicht 11 fach oder gar 40 fach.... also werden die Hersteller schon ordentlich zu kämpfen haben um da auch nur annähernd hin zu kommen. Ich gehe mal davon aus, dass ein Diesel zukünftig nochmals ein gutes Stück teurer werden wird.

    audi4ever 4.0 rulez!!!


  • ich frage mich nur, weshalb die Werte überhaupt überschritten werden dürfen? :gruebel:


    Weil im Labor die Bedingungen anders sind als auf der Straße - quasi also ein Puffer.


    Die Hälfte, das Doppelte, das dreifache etc etc. ist auch eher relativ. Das Doppelte von 0,01 ist jetzt nicht so schlimm wie das Doppelte von 500. Nur als Beispiel mit fitkiven Zahlen. Prozente sind nunmal nur bedingt aussagekräftig.


    Aber um nochmal zu den Laborwerten zu kommen, dort werden Leichtlaufreifen verbaut, Kein Rollwiderstand, kein Luftwiderstand, etc etc. Zumindest das mit den Reifen wird sicherlich so gemacht und wie wir alle wissen, braucht man mit 19/20 Zoll Bereifung immerhin doch bissi mehr Sprit als mit 16 Zoll. Für uns zwar wurscht aber für die Definition "Verbrauch & Schadstoffausstoß" schon relevant.


    Es hat also schon Gründe, warum der Ausstoß ausserhalb des Labors erhöht sein darf bzw muss (!!).

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  • ne das sind für mich alles keine triftigen Gründen, denn alle diese Komponenten kann man im Labor entweder herstellen, oder mit ein berechnen. Wenn ich das selbst Auto mit 16 Zoll im Labor teste und gleich darauf direkt auf der Straße fällt der Faktor Reifen schon mal weg. Den Luftwiderstand kann man mit entsprechenden Gebläsen herstellen und den Rollwiderstand kann man berechnen. Also das gilt so eigentlich nicht.
    Auch dein Beispiel mit den Zahlen ist nicht ganz richtig, denn mit 5L Wasser kann man einen Menschen nicht töten, mit 5g Rattengift jedoch schon. Also ist die Größe der Zahl sehr wohl stark aussagekräftig in Bezug auf die Wirkung des jeweiligen Stoffes.


    die zuständigen Behörden haben meiner Meinung nach diese Tests durchzuführen, also sollen sie das Auto im Labor testen und auch gleich auf der Straße. Von mir aus kann man daraus dann einen Mittelwert eruieren, welcher dann aber auch zu 100% gültig sein muss und nicht wieder irgendwelche Phantasiewerte die man dann ohnehin wieder übersteigen darf. :nono: :nono:

    audi4ever 4.0 rulez!!!

  • Das ist alles nicht so einfach. Immwehin muss für alle die gleichen Bedingungen gelten. Irgendwo muss man mal ansetzen und definierien, unter welchen Umständen man das testet. Ziel im Labor ist der niedrigste Verbrauch und Emissionsausstoß und nicht der realste. Wenn ich 100km Vollgas fahre habe ich einen anderen Ausstoßs als wenn ich 100 km im effizientesten Bereich dahinrolle. Einfach mal so ein Muscheldiagramm von einem Motor ansehen ;-)


    Das mit den Reifen hast du nicht so ganz verstanden glaube ich. Natürlich kannst du auch auf der Straße mit 16 Zoll Leichtlaufreifen testen, das heißt dann aber das Auto ist nur mit diesen Reifen zugelassen und die Leute dürfen nur diesen Reifen verwenden, da mit größeren Reifen der Schadstoffausstoß und der Verbrauch steigt (noch dazu ist jeder Reifen bisschen anders)


    Man kann meinen Vergleich mit den Zahlen sicher auch ins lächerliche führen aber es macht einen unterschied, ob ein Auto das Doppelte von zb 3L Sprit (laut Katalog) verbraucht (=6L Real) oder das Doppelte von 6L (Katalog) ... das wären dann 12L.
    Also wie du siehst macht das einen sehr großen Unterschied. Ich muss in dem Fall schon darstellen, von was das doppelte.


    Bzgl Werte im Labor, welchen Rollwiderstand würdest du definieren? Der Rollwiderstand ist nicht immer gleich. welchen Luftwiderstand würdest du definieren? Der ist auch ned immer gleich weil wenn irgendwo mal starkr Wind geht hast du einen ganz anderen Luftwiderstand. Dazu kommen Verbrauche, Heizung, Multimedia, evtl. Assistenzsystem die mit Strom versorgt werden müssen. Abhängig von der Ausstattung kann auch das Fahrzeug um paar hundert Kilo schwerer sein usw usw.


    Du kannst soviele Parameter einfach nicht allgemeingültig definieren und sagen, soviel Schadstoffausstoß und nicht mehr. Irgendwo muss man mal ne Basis finden, alleine schon um Konkurrenzmodelle miteinander zu vergleichen.
    Ziel soll es sein, Werte im Labor zu ermitteln um damit Fahrzeuge vergleichen zu können. Dann sollte man das Fahrzeug in einem echten Zyklus auf der Straße testen und den Wert + einen fixen Aufschlag nehmen und als Realverbrauch angeben.
    Warum jetzt schon wieder dieser Aufschlag? Ganz einfach, wenn du dir nochmal das Muscheldiagramm ansiehst wirst du sehen, dass es einen Unterschied macht, wie das Fahrprofil ist. Ob ich jetzt nen Berg rauffahre oder auf der etwas abfallenden Landstraße dahinrolle, ob ich in der Stadt freie Fahrt habe oder es kilometerlang staut.
    Wir haben diese Tests schon (Labor und Straße), nur der Aufschlag ist vielleicht noch etwas zu Großzügig gewählt. Andererseits wo definiert man das Maximum des Schadstoffausstoßes eines Fahrzeugs? Ganz stumpfsinng und theoretisch betrachtet dort, wo der Motor am meisten verbraucht und ausstoßt. Hängt also auch von Drehzahl und Gang bzw Motor (Turbo oder Suager, Diesel oder Gasoline) ab.


    Es ist leicht was zu kritisieren, aber das ganze Thema ist weitaus komplexer als man es sich denkt, weil es da vielmehr zu beachten gibt als ein paar Parameter. Einiges davon ist nichtmal richtig simulierbar im Labor. Und solang ein wert nicht zu 100% reproduzierbar ist, ist er unnütz und nicht verwendbar für eine klare Definition

  • es gibt so genannte Normen und sogar Normungsinstitute! eine Norm stellt im Großen und Ganzen einen Durchschnittswert dar. Eine solche Norm muss definiert werden und eben über den Durchschnitt dann auch bewertet bzw. gemessen werden. Wenn z.B. der Großteil der Fahrzeuge mit sagen wir mal 17 Zoll unterwegs ist, also als Annahme 80% aller Fahrzeuge, dann hat dieser Wert als Normwert zu gelten. Und jene 10% die mit 16 Zoll unterwegs sind sowie jene 10% die mit 19 oder 20 Zoll unterwegs sind, gelten eben nicht als Norm und fallen somit auch nicht in den Messbereich. So lautet ja auch die Definition des Begriffes Norm:


    1. allgemein anerkannte, als verbindlich geltende Regel für das Zusammenleben der Menschen
    Rechtsnorm
    (in Wirtschaft, Industrie, Technik, Wissenschaft) Vorschrift, Regel, Richtlinien o. Ä. für die Herstellung von Produkten, die Durchführung von Verfahren, die Anwendung von Fachtermini o. Ä.
    2. übliche, den Erwartungen entsprechende Beschaffenheit, Größe, Qualität o. Ä.; Durchschnitt
    3. festgesetzte, vom Arbeitnehmer geforderte Arbeitsleistung
    4. (Sport) (von einem Sportverband) als Voraussetzung zur Teilnahme an einem Wettkampf vorgeschriebene Mindestleistung
    5. (Verlagswesen) klein auf den unteren Rand der ersten Seite eines Druckbogens gedruckter Titel [und Verfassername] eines Buches [in verkürzter oder verschlüsselter Form]



    Quelle

    audi4ever 4.0 rulez!!!

  • Eine Norm definiert, das etwas aber genau so ist, wie es normiert wurde. Ein 16 Zoll Rad muss 16 Zoll groß sein und nicht 16,5 oder 15,5.
    Stell dir vor ein normierter Kolben hat mal diesen Durchmesser, mal diesen. Im schnitt passts ja nur wird der Motor nicht richtig funktionieren. Eine Norm ist ja dazu da um zu normieren also festlegen, wie etwas ist. Es kann natürlich sein, dass in der Norm definiert ist, ob es eine Abweichung davon gibt.


    Wie du selbst sagst, fallen die aus der Norm, die nicht mit deinen fiktiven 17 Zoll unterwegs sind. Somit ist auch keine allgemeingültige Norm für den Verbrauch definierbar. Hingegen ist das 17 Zoll Rad immer 17 Zoll groß, egal ob auf nem Porsche Panamera oder auf nem Opel Corsa.


    Du kannst nicht eine Ursache oder auswirkung normieren. Somit kannst auch den schadstoffausstoß nicht normieren. Der ist nämlich eine Ursache der Verbrennung eines nach xxx Norm hergestellten Motors samt ECU


    Ich möchte da auch gar nicht auf Begriffen rumreiten, aber so einfach wie du dir das vorstellst ist das bei weitem nicht. Immerhin geht es da nicht um ein Stück Holz das xxx cm lang sein muss.
    Und genau aus dem Grund gibt es die Laborwerte mit bestimmten Parametern (=normiert) und einer definierten Abweichung. Man kann nicht einfach sagen, der Schadstoffausstoß darf diese Schwelle nie überschreiten. Nagut, thereotisch betrachtet könnte man das, dazu müsste man aber jedes Fahrzeug in jeder Ausstattungsvariante mit sogute wie jedem Fahrprofil austesten. Praktisch möglich? Nööö

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  • Eine Norm definiert, das etwas aber genau so ist, wie es normiert wurde. Ein 16 Zoll Rad muss 16 Zoll groß sein und nicht 16,5 oder 15,5.


    nein denn genau darum geht es ja! die Mehrzahl also die Masse, sprich der Durchschnitt stellt die Norm dar! Andernfalls könnte man ja auch keinen durchschnittlichen Verbrauch eines Autos angeben, da jedes Auto eine andere Ausstattung und anderen Reifen haben kann. Das zählt aber nicht, wenn man eben die Mehrzahl als Norm definiert und nicht eben jene auch noch mit berücksichtigen will die mit 20 Zoll stets mit Vollgas unterwegs sind. Das ist nicht die Normalität und braucht man somit auch nicht für die Messung berücksichtigen! Jedoch kann man genau definieren wie ein durchschnittliches Auto ausgestattet ist, mit welcher Reifengröße die Mehrheit fährt und welches Durchschnittsgewicht der Otto-Normalverbraucher auf die Waage bringt und das stellt den größten gemeinsamen Nenner dar und mit diesem normierten Durchschnittswert sind die einzuhaltenden Grenzwerte zu definieren. Plus minus ein paar Zehntel, aber eben nicht das Doppelte oder Dreifache oder gar noch mehr. Dann ist eine solche Messung und Definition nämlich ad absurdum.

    audi4ever 4.0 rulez!!!

  • Ich glaube wir drehen uns hier im Kreis. Ausserdem mag ich dich nicht missionieren. Wenn du glaubst es ist alles so einfach dann tu das eben. Ich hab eine ganz andere Sicht auf diese Dinge und da ist das eben nicht so einfach.
    Die Norm ist zwar der Durchschnitt aber innerhalb einer tolleranten Abweichung. Denn sonst kannst du ja auch keinen Durchschnitt bilden. Doch irgendwo ist auch ein Produkt ausserhalb von der Norm!


    Hier gehts auch nicht nur um die Radgröße. Der Normwert wurde im Labor ermittelt, soweit stimmt mal dein Posting. Aber der Knackpunkt ist eben, dass das fernab jeder Realität ist und man nicht so einfach einen Grenzwert definieren kann.


    Denn nochmals zum allerletzten Mal (zum nachdenken :aetsch:):
    Wie soll der Zyklus aussehen, in dem der Realverbrauch verlässlich gemessen wurde, sodass dieser für alle Fahrzeug gleichgültig ist und normiert werden kann (!)?
    Da ist jetzt die Radgröße eines der kleineren Probleme. Da kommts drauf an, wo wird dieser Test durchgeführt (bei Minus 25 grad oder bei plus 35 oder hier in Europa bei plus 20), Wie sind die Wetterbedinungen allgemein dort (immer windig?), wie sieht die Fahrstrecke aus (bei vielen Steigungen verbrauchen kleinere Motor überdurchschnittlich mehr als im Labor) usw usw


    Und nochmal zum doppelten, dreifachwen etc.
    ein Normverbrauch von 3L im Labor ist bei realen 6L noch im Rahmen während ein Verbrauch im Labor von 6L unter Realbedinungen bei 12L nicht in Ordnung ist. Beides ist das Doppelte, der Unterschied ist hier aber schon viel schwerwiegender.


    Ich hab jetzt extra die Radgröße hier so wenig wie möglich angesprochen weil du gerne immer auf die Radgröße verweißt un jeglichen Mehrverbrauch auf die Radgröße schiebst.

  • ich weiß jetzt nicht warum du auf der Radgröße rum reitest, das war unter anderem nur eines der Beispiele! Es ändert jedoch nichts an meiner grundlegenden Aussage. Genauso wie der Normverbrauch ermittelt wird, muss auch der Norm-Ausstoß an Abgasen definiert und gemessen werden. Das Problem ist nur, dass die Angaben der Verbrauchswerte ebenfalls weit ab jeglicher Realität sind und auch das gehört dringend korrigiert, denn in diesem Bereich lügen quer durch die Bank alle Hersteller.


    Man könnte auch hier eine durchschnittlich gefahrene Strecke heranziehen, ebenso wie man unter verschiedenen Wetterbedingungen testen muss und auch in unterschiedlichen geographischen Regionen. Je mehr Werte man zusammen trägt, desto genauer wird der Durchschnittswert.
    Die Behörden sind meiner Meinung nach dazu angehalten das genau zu definieren und mehr einzuschränken. Ob das Auto nun 6 statt 3 oder 12 statt 6L verbraucht ist meiner Meinung dann wieder egal, denn beides ist eine Überschreitung von 100% und darf so eigentlich nicht sein. Ebenso ist es mit dem Ausstoß giftiger Stoffe.
    Jede Norm hat einen gewissen Toleranzbereich, der wie bereits geschrieben, ein paar Zehntel sein sollte, aber niemals ein Vielfaches des eigentlichen Wertes. Daher ist es absolut unlogisch neue Grenzwerte und Messmethoden zu definieren, wenn dann erst Recht wieder so weit davon abgewichen werden darf.... :nono: :nono: :nono:



    P.S.: keine Sorge, mich zu missionieren wird dir nicht gelingen, da schreibst du dir vorher die Finger wund. Aber man kann ja jedes Thema diskutieren, dafür sind wir ja in einem Forum und nicht im Fetznbiachl oder auf Whatsdepp.... *cool*

    audi4ever 4.0 rulez!!!


  • Genauso wie der Normverbrauch ermittelt wird, muss auch der Norm-Ausstoß an Abgasen definiert und gemessen werden.

    Je mehr Sprit man verbraucht, desto mehr Abgase werden ausgestoßen (logisch). Daher muss in erster Linie der Verbrauch gesenkt werden. Das Problem beim Diesel z.B. ist, dass er sehr mager fährt und daher mehr NOx ausstößt. Würde man ihn fetter fahren, könnte man die NOxe senken. Dadurch steigt aber der spritverbrauch und somit auch der Ausstoß anderer Schadstoffe. Es wird immer ein Kompromiss zwischen NOx und Spritverbrauch (und somit CO Ausstoß) bleiben. Beim Benziner ist das bissl anders (aber auch der hat im Endeffekt mit den sleben Problemen zu kämpfen)



    Das Problem ist nur, dass die Angaben der Verbrauchswerte ebenfalls weit ab jeglicher Realität sind und auch das gehört dringend korrigiert, denn in diesem Bereich lügen quer durch die Bank alle Hersteller.


    Bin ich zwar deiner Meinung allerdings ist das die Frage worum es schon die ganze Zeit geht. Wie soll man das bewerkstelligen? Im Labor wird getrickst und unter Realbedingungen ist immer irgendwer benachteilig ausser man fährt 100km nur gerade aus ohne jegliche Steigung.


    Das Problem das wir aber jetzt mit den Realzyklen haben ist, dass der Zyklus ab Kaltstart beginnt. Was heißt das? Der Motor ist noch nicht warm, die Lambdaregelung noch nicht aktiv, somit also die Verbrennung nicht optimal. Bis die Lambdasonde also zu regeln beginnt, verbraucht das Fahrzeug viel mehr Sprit was unter Realbedinungen den größten Unterschied zwischen Labor und Realverbrauch ausmacht (ist aber nicht der einzige Unterschied!)



    Man könnte auch hier eine durchschnittlich gefahrene Strecke heranziehen,


    Nicht nur könnte, man tut es auch. Die Frage ist nur, ist der Streckenverlauf ausgewogen gewählt? Ein schwacher Motor tut sich bei größerer Steigung schwerer und hat somit einen überdurchschnittlich höheren Spritverbrauch als angegeben. Würde man nur Landstraße gerade aus fahren, kommt man auch sehr gut an die Labrowerte hin.
    Wie gesagt, der Streckenverlauf macht den Unterschied, nur wie sieht der korrekte Streckenverlauf aus, sodass dieser allgemeingültig ist?



    ebenso wie man unter verschiedenen Wetterbedingungen testen muss und auch in unterschiedlichen geographischen Regionen. Je mehr Werte man zusammen trägt, desto genauer wird der Durchschnittswert.


    Da geb ich dir absolut recht nur wird dann ein Audi A4 nichtmehr 40.000 euro (nackt) kosten, sondern halt eben 70.000. Wer will das bzw. wer soll das bezahlen?



    Die Behörden sind meiner Meinung nach dazu angehalten das genau zu definieren und mehr einzuschränken.


    Wie gesagt, ich bin da deiner Meinung. Kritisieren kann man viel, aber was ist nun ein aussagekräftiger allgemeingültiger Test mit berücksichtigung aller relevanten Parameter?



    Ob das Auto nun 6 statt 3 oder 12 statt 6L verbraucht ist meiner Meinung dann wieder egal, denn beides ist eine Überschreitung von 100% und darf so eigentlich nicht sein.


    Das ist nicht richtig. Ein Beispiel:
    1 Liter Diesel verbrennt 2,64 Kilogramm CO2


    Erster Fall, 6L Spritverbrauch statt 3L
    macht eine Differenz von 7,92 Kg CO2 die das Fahrzeug durch den höheren Spritverbrauch ausgestoßen hat


    Zweiter Fall, 12 L Spritverbrauch statt 6L
    macht eine Differenz von 15,84 Kg CO2


    Beides sind 100% erhöhter Spritverbrauch, aber es ist nicht gleich "schlimm"
    Abgesehen davon entsteht bei einer Verbrennung ein Schadstoffausstoß. Mittlerweile sind Motoren schon so optimiert, dass die Reduktion hauptsächlich mit diversen Filtern erzielt werden kann.
    Der nächste Schritt wird dann sein, dass die Fahrzeug als Hybride kommen. Mild, Strong, Transaxial, P1, P2 Hybride. Da gibts zig Varianten und das funktioniert schon ganz gut. Lastpunktverschiebung etc. also hier kann man dann wirklich Emissionen senken und gleichzeitig fährt sich das Auto auch besser (wenn das System gut gemacht ist).
    Nochwas bzgl Hybrid falls man sagt, das ist nur Schwachfug. Einfach mal nen Porsche 918 Spyder fahren :-) Der ist übrigens das schnellste Straßenzugelassene Fahrzeug am Nübrugring, nur so am Rande :-)




    Ebenso ist es mit dem Ausstoß giftiger Stoffe.
    Jede Norm hat einen gewissen Toleranzbereich, der wie bereits geschrieben, ein paar Zehntel sein sollte, aber niemals ein Vielfaches des eigentlichen Wertes. Daher ist es absolut unlogisch neue Grenzwerte und Messmethoden zu definieren, wenn dann erst Recht wieder so weit davon abgewichen werden darf.... :nono: :nono: :nono:


    Also ich würde nicht behaupten, der Wert darf xx Zehntel, Hunderstel oder was einem gerade einfällt, abweichen. Der Wert darf in dem Bereich abweichen, der auch Real zum großteil streut. Und das sind bei weitem keine Zehntel. Definiere eine fixe Kilometerzahl und fahr mit irgendeinem Auto (vonmiraus dein S3) einen Zyklus mit schwerpunkt stadtverkehr. Fahr jetzt einen Zyklus mit der selben Reichweite mit Schwerpunkt Ausserorts. Du wirst sehen, dass dein Spritverbrauch keine Zehntel streut, sondern weitaus mehr.
    Das Ganze kannst du dann mit nem Mix 80% Stadt, 20% Land, 20% Autobahn (bei 130km/h) probieren oder einfach mal die Prozente verschieben --> 20% Stadt, 60% Land, 20% Autobahn etc.


    Dann nimmst dir irgendeinen Kleinwagen mit wenig Spritverbrauch und machst das Selbe. Du wirst sehen, der Spritverbrauch hängt von deinem Zyklus ab. Je nachdem wie der gewählt ist, schneidet entweder dein S3 im Realverbrauch besser ab als der Kleinwagen bzw umgekehrt. Das kannst du übrigens nicht im Labor simulieren weshalb es da eine Abweichung zum Labor geben muss (logisch wenn man nur am Prüfstand rollt).


    Also fällt immer irgendein Fahrzeug aus der Norm. Eine Möglichkeit wäre, für verschiedene Fahrzeugtypen verschiedene Zyklen zu definieren. Aber das wäre dann nur "wieviel Verbraucht das Fahrzeug bei einer optimalen Fahrtstrecke" und ist nicht vergleichbar mit "ich fahre jeden Tag dort und dort in die Arbeit, welches Auto verbraucht mehr".


    Du wirst mir wohl hoffentlich zustimmen, dass jemand der am Semmerin arbeitet, mit nem stärkeren Fahrzeug günstiger davon kommt als mit einem 1.2 TSI (zum Beispiel...oder was anderes Rasenähermotorartiges).


    Weißt, da kann man sich ewig im Kreis drehen. Das Optimum zu finden ist nicht einfach. Leider denken viele Herrschaften nicht über alles nach bzw. haben das Wissen erst gar nicht so im Detail. Dann ist klar, dass da nix gscheids rauskommt. Ist aber in der Politik nix anderes. Sowas muss mal jemand machen, der das technische Hintergrundwissen in vollem Umfang besitzt.

  • ich weiß echt nicht worauf du eigentlich hinaus willst?! Es sollte jedes Auto bzw. jedes Modell VOR der Generalzulassung einen GENORMTEN Test mit einer durchschnittlichen Strecke (eben gemischt aus Stadt, Land, AB) absolvieren (in verschiedenen Regionen und in verschiedenen Klimazonen ebenso wie bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen). Selbstverständlich müsste ein solcher Test dann auch mindestens 100km ausmachen. Und da braucht man auch keinen Kleinstwagen mit einem stärkeren Modell vergleichen, denn jeder Motor an sich muss ebenfalls geprüft werden. Das ist genauso wie man derzeit penibel Wert auf die Crashsicherheit legt, da werden auch unzählige Fahrzeuge geschrottet, bis ein Modell seine Zulassung bekommt. Im Zuge dessen kann man auch die Abgasseite testen. Jeder Hersteller dreht mit einem neuen Modell ein paar 100000km (Erlkönige) bei der Entwicklung. In diesem Zeitraum muss man dem Hersteller vorschreiben, dass er die Abgaswerte mit messen und protokollieren muss (am besten mit geeichten Messgeräten welche von zentraler Stelle wie einer Umweltbehörde ausgegeben werden) und man wird so gut wie keine Mehrkosten haben! Das fällt bei durchschnittlichen Entwicklungskosten von mindestens 2.Mio EUR pro Modell absolut nicht ins Gewicht.


    Alles andere ist Augenauswischerei und pseudo-grünes Geschwafel und Gehabe! Und bei Gott ich mag viel sein, aber sicher KEIN Grüner.

    audi4ever 4.0 rulez!!!

  • Worauf ich hinauswill ist, dass es nunmal nicht so einfach ist, einen Zyklus zu definieren dann dann den korrekten Realen Ausstoß aufs Papier bringt.


    Angenommen ich hab nen kleinen Flitzer mit realtiv schwachem Saugmotor. Angegeben ist das Ding mit 5,2l Verbrauch.
    Jetzt fährst du diesen Zyklus ab

    http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/abgas/abgas2.htm
    und schon verbraucht das Ding 2-3L mehr.
    Wenn ich den Zyklus jetzt umändere und der Überlandzyklus nicht so sprunghaft ansteigt (wer latscht bei dem Fahrzeug so ins Gaspedal?), dann ist der Spritverbrauch wieder niedriger. Somit ist der Test im Realbetrieb nicht aussagekräftig, weil allein schon die Art und weise wie man mit dem Fahrzeug fährt, einen Unterschied zum Spritverbrauch macht.
    Der Fall ist eigentlich ein gutes Beispiel für schwache und Starke Motoren. Während ich mit einem V6T etc. da vielleicht ganz leich am Gas bin um die Zyklusgeschwindigkeit zu erreichen, muss ich beim 70PS 1,2l Polo voll reinsteigen, um in der Zeit die Geschwindigkeit zu erreichen. D.h. im UMekhrschluss, da fließt weitaus mehr Treibstoff in die Brennräume als bei nem stärker motorisierten Fahrzeug.
    Nur eines der Beispiele warum die Zyklen alle nicht aussagekräftig sind und es gar nicht so einfach ist, einen korrekten Zyklus zu definieren.


    Übrigens, je länger der Zyklus desto geringer der Durchschnittsverbrauch oder auch höher. Eine weitere Strecke festigt jetzt nicht unbedingt das Ergebnis, siehe Kernproblem dass man Anfangs immernoch am meisten Sprit verbraucht und den Schnitt auf weiter Strecke leichter drücken kann (je länger man fährt).


    Zu deinem Beispiel mit Crashtests sei gesagt, die sind aussagekräftig unabhängig vom Fahrzeug. Wenn ich ein Fahrzeug vorne gegen die Fahrertür crahsen lasse, ist es egal ob das ein V8 oder ein V3 ist (auch egal ob Polo oder A6). Angenommen mein Fahrzeug hätte die Fahrgastzelle im Kofferaum, dann wär der Test eigentlich für die Fisch weil nicht allgemeingültig für jedes Fahrzeug. Und genau dieses Problem haben wir aktuell beim Scpritverbrauch.


    Erlkönige sind Versuchsfahrzeug. Das heißt da werden Dinge ausgeteste. Da ist der Ausstoß noch nicht aussagekräftig weil man evtl ne halbe Stunde nur Vollgas fährt, oder nur dahinrollt, oder den E-Antrieb testet etc etc.
    Aussagekräftig ist nur das, was in Serie geht. Und das darf nicht mehr verändert werden.
    Wenn ich an der Motorsoftware die Berechnungsreihenfolge einer Variable ändere (auch wenns im Code eigentlich keine Auswirkungen hat), dann ist das nicht mehr Hex-neutral. Somit muss man komplett von vorne beginnen mit Reviews, Tests etc.
    Ist beim Fahrzeug nicht anders (der Programmstand ändert sich laufend bis es in Serie geht).


    Ich finde, du denkst da zu pragmatisch ohne die ganzen Probleme eigentlich zu bedenken. Es ist nunmal nicht so einfach, den Spritverbrauch richtig zu testen. Man kann auch ned in xx Ländern unter xx Bedingungen ein Fahrzeug testen.
    Wenn ich mein Essbesteck erst bei den Franzosen, Italienern und dann bei den CHinesen und Japanern zur Qualitätskontrolle schicken müsste (für den kleinen Chinesen könnte die Gabel ja schon fast ne Mistgabel sein), dann wird ich wohl pro Gabel 50 Euro zahlen. Das geht einfach so nicht.


    Was man machen könnte wäre, den Zyklus (wie oben gepostet) nicht Geschwindigkeitsabhängig sonder Load-abhängig zu machen. Sprich 10% Gaspedal für x Sekunden-40% Gaspedal für x Sekunden-20% Gaspedal für x Sekunden.
    Das Ganze macht man dann auf einer Teststrecke (Oval etc.). Somit hat man
    a) Rollwiderstand
    b) Luftwiderstand
    c) Spritverbrauch abhängig von Motorlast unter selben Bedingungen


    Die restlichen Parameter wie Klima, etc kann man durch eine kleine (!) Abweichung am Normverbrauch kompensieren.


    ICh denke das wäre zumindest eine realitätstreuere Verbesserung zum aktuellen Test wo dann wirklich der Verbrauch zum Vorschein kommt. Da verbraucht dann ein aktueller RS6 doch einige Liter mehr weil ab gewisser Gaspedalstellung die Zylinderabschaltung deaktiviert wird (man will ja Gas geben) oder ein Verbrenner zum E-Motor dazugeschaltet wird etc etc.

  • so etwas geht nur pragmatisch! Man kann nicht alle Eventualitäten abdecken und was wäre wenn und so weiter, aber man muss einen Zyklus finden der realitätsnahe ist. Kurz bevor ein Auto zur Zulassung kommt, ist er bereits fertig und wird als solches nochmals vom Hersteller einige Tausend KM getestet und da könnte man sehr wohl die Abgasmessung vorschreiben. Ohne einer solchen bekommt das Modell einfach keine Zulassung, Punkt fertig. Wenn alle Modelle dann gleich getestet werden, bekommt man auch vergleichbare, realistische Werte. So wie jetzt ist das alles nur Augenauswischerei und Sesselpfurzerei ohne Hintergrund und ohne realer Grundlage. Findet man nämlich KEINE genormte Prüfung, dann kann sich wieder jeder raus reden, dass das Auto falsch getestet worden wäre, oder andersherum, eine Überschreitung der Grenzwerte um ein Vielfaches muss hingenommen werden, was jedoch wieder alles nur als pseudo-umweltfreundlich deklassiert.

    audi4ever 4.0 rulez!!!

  • Das kann man eben nicht, weil der Hersteller sein Fahrzeug anders testet als der Nutzer es im Endeffekt dann nutzt. Der Verbrauch ist da nicht aussagekräftig


    Punkt 2 (und das Problem haben wir jetzt) ist, die Hersteller können dann schummeln und wir haben die Situation wieder die wir jetzt haben.
    Najo testen wir das Fahrzeug eben nicht so genau (bzw eher Verbrauchsorientiert), qualitativ zwar ein Rückschritt aber was solls, die Leute kaufens trotzdem. Die CO2 Strafzahlungen sind eh höher als eine eventuele Nachbesserung bei einer Hand voll Fahrzeugen.


    Ich hab einen Vorschlag gebracht, der so eigentlich sehr gut umsetzbar ist. Alles andere ist schwachsinn (wie wir zudem auch gesehen und gelernt haben).

  • das sehe ich nicht so, denn weshalb sollte ein Hersteller ein Fahrzeug nicht unter normalen Bedingungen wie jeder Endverbaucher testen können? ich wiederhole mich ja nur ungern, aber es gibt genug Möglichkeiten so etwas den geografischen und witterungsbedingten Verhältnissen angepasst, entsprechend zu testen.


    wenn du jedoch anderer Leute Meinung als schwachsinnig abtust, dann erübrigt sich ohnehin jegliche weitere Diskussion darüber! Das ist etwas niveaulos, denke ich. :nono:



    Aber wie man sieht geht es ohnehin in die "richtige" Richtung, wenn man sich folgenden Artikel durch liest:


    EU will Kfz-Zulassung europaweit überwachen


    Angesichts der VW-Affäre will die Europäische Kommission die nationalen Behörden bei der Genehmigung von Fahrzeugen überwachen. "Die Genehmigungssysteme der Mitgliedstaaten haben versagt. Wir wollen künftig kontrollieren und überprüfen, ob die nationalen Behörden ordnungsgemäß arbeiten", sagte die EU-Industriekommissarin El?bieta Bie?kowska der Süddeutschen Zeitung. Außerdem sollten die Mitgliedstaaten die Ergebnisse von Fahrzeug-Tests untereinander austauschen. Die EU-Kommission werde, so Bie?kowska, im Dezember Details zu den Plänen vorstellen, die dann mit den EU-Staaten und dem Europaparlament abgestimmt werden müssen.


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    es MUSS eine zentrale und unabhängige Stelle her die solche Dinge zukünftig überwacht und auch testet und nicht unzählige, direkt abhängige Institute welche niemals wirklich objektiv handeln können.

    audi4ever 4.0 rulez!!!

  • Ich sag nicht dass die Meinung schwachssinn ist denn ich bin immernoch der Auffassung, dass etwas nur dann gut wird, wenn man das Mittelmaß aus allen verschiedenen Meinungen findet. Bei Produkten sowie bei anderen Dingen. Ansonsten ist das nur für die Gut, die der selben Auffassung wie der Ersteller sind.


    Fakt ist jedoch, dass man sehr leicht betrügen könnte, wenn der Test gleichzeitig mit den Herstellertests erfolgt. Dadurch leidet auch die Qualität da man das einfach nicht so gut testet - Strafsteuer ist teuerer als etwas nachzubessern.

  • weshalb sollte da die Möglichkeit zum Betrügen höher sein? Sofern man davon ausgeht, dass die (Abschluss-)Prüfung eben NICHT der Hersteller selbst macht, sondern eine unabhängige Institution. Die Hersteller könnte man sehr wohl aber dazu verpflichten, dass sie während der Abschlusstests die Daten aufzeichnen müssen um eine möglichst große Datenmenge zu erhalten und daraus einen realen Durchschnittswert zu ermitteln. Dieser dürfte dann im Normalfall von den ermittelten Werten beim endgültigen Abschlusstest nicht mehr (viel) abweichen. Falls doch, könnte man sofort nachweisen, dass da etwas nicht stimmt. Also ich würde darin eher eine Verbesserung sehen und weniger Chancen auf Betrügereien.

    audi4ever 4.0 rulez!!!