Tiefe Trauer um Peter Alexander

  • Tiefe Trauer um Peter Alexander
    Peter Alexander, dereinst Megastar der deutsch-österreichischen Show-Branche,
    ist am Samstag im Alter von 84 Jahren in Wien gestorben. Rückblick auf eine große Karriere.



    Foto © APA
    Vielleicht haben sie ihm da oben zum Empfang ja einen Salut geblasen. Ohne Zweifel hätte sich
    Peter Alexander dann an den Film erinnert, mit dem alles begann. Er hieß "Der Engel mit der Posaune",
    entstand 1948 und Peter Alexander hatte darin eine kleine Statistenrolle. 39 weitere Filme sollten folgen,
    sehr bald spielte der eloquente Wiener größere, dann nur noch Hauptrollen.


    Aus dem Umfeld der Familie erreichte uns am Samstag die Nachricht, dass Alexander verstorben ist.
    Nähere Umstände waren bei Redaktionsschluss nicht bekannt. Dem Vernehmen nach soll er am Montag im
    Familiengrab in Grinzing beigesetzt werden. Er war wie gemacht für diese Zeit nach dem großen Krieg.
    In Person so harmlos, wie es gerne das ganze Land in den furchtbaren Jahren zuvor gewesen wäre.
    Ein charmanter Typ, dem man alles verzeihen konnte, so wie man sich so gerne verziehen hätte.


    Auf der Butterseite
    Peter Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer, Sohn eines Bankangestellten und einer Hausfrau,
    hatte nach schulischen Schwierigkeiten in Wien 1944 im heute tschechischen Znaim die Matura geschafft.
    Danach wurde er zur Kriegsmarine eingezogen, um zu seinem Glück in britischer Gefangenschaft zu landen.
    Sein Leben neigte sich offenbar schon früh auf die Butterseite: Die Monate militärischer Haft nutzte er dazu,
    sein schon vorher notorisches Show- und Parodietalent vor den Mitgefangenen zu erproben und zu optimieren.


    Fescher Lausbub mit Leidenschaft
    1946 unterzog er sich dann einer professionellen Ausbildung am Wiener Max Reinhard Seminar. Danach stürzte
    er sich regelrecht ins Filmgeschäft. Es waren die Feel-good-Regisseure jener Zeit, Franz Antel und vor allem
    Géza von Cziffra, die den feschen Lausbuben mit zunehmender Leidenschaft engagierten.


    Ihre Filme trugen Trost verheißende Titel wie "Liebe, Tanz und 1000 Schlager", "Die süßesten Früchte",
    "So ein Millionär hat?s schwer" und ähnlich. Später kamen diverse Wachau-Operetten und die Graf-Bobby-Serie
    mit dem kongenialen Blödler Gunther Philipp dazu. Daneben nahm er Platte um Platte auf, 120 sollen es insgesamt gewesen sein.
    Die Verkaufsauflage wird auf 54 Millionen geschätzt. In Summe könnte man seine Film- und Sangeskarriere unter dem Titel
    seines bekanntesten Schlagers stellen: "Komm mit und steck dir deine Sorgen an den Hut".
    Sein Publikum sah buntes Rampenlicht statt fahler Flakscheinwerfer.


    Publikumsliebling
    Das alles war nur sein Fundament, der Aufstieg in den Olymp der Megastars, und ein solcher war er in den Siebziger- und Achtzigerjahren,
    führte über das Fernsehen. Und zwar das gute alte deutsche Fernsehen mit seinen Rundfunkorchestern, seinen Balletts und seiner
    Hauptabendunterhaltung, für die es damals noch ein einig Vaterland gab. In seinen besten Zeiten versammelte der Wiener Charme-Export
    mit seiner Peter-Alexander-Show bis zu 40 Millionen Seher vor den Bildschirmen. Vor nunmehr 15 Jahren ging die Peter-Alexander-Show ins Finale.


    Er war vermutlich der erste echte Voll-Entertainer deutscher Zunge. Frank Sinatra, Sammy Davis und Dean Martin mögen seine Vorbilder
    gewesen sein. Doch während das "Rattenpack" (Eigendefinition) Fässer von Whisky leerte und zahllose Groupies ins Bett zerrte,
    nippte Peter Alexander bloß artig am Veltliner.


    Geliebte Frau und Managerin
    Vermutlich hatte das mit dem stabilisierenden Einfluss seiner geliebten Frau und später gestrengen Managerin Hilde zu tun.
    In den besten Zeiten vertraute er sich ihr bis an die Grenze zur Entmündigung an, Journalisten wussten, dass ohne sie absolut nichts ging,
    und ordneten sich ihrem bisweilen rigiden Diktat unter. Aber sie schaffte es auch, ihren Mann durch die auch damals schon turbulenten
    Fährnisse einer Branche zu geleiten, die schon manche Kollegen Alexanders das Leben vor dem Tod gekostet hatte. Als Hilde 2003,
    nach 51 Jahren Ehe, überraschend starb, muss ihm buchstäblich ein Teil seines Herzens gebrochen sein. Mit einer radikalen Konsequenz zog er sich
    aus der Öffentlichkeit zurück. Nur sein allerengster Freundeskreis hatte noch Zutritt zu seiner Grinzinger Villa.
    Sein Haus am Wörthersee hatte er schon lange gemieden. Der Unfalltod seiner Tochter Susanne 2009 ließ ihn vollends in sich kriechen.


    Alexander war ein Künstler, dem schon zu Lebzeiten viele Kränze geflochten wurden: Bambi, Goldene Kamera, Romy, Bundesverdienstkreuze,
    Ehrenringe etc. pp. hat er bekommen. Auf Erden hätte man ihm nicht mehr viel Gutes tun können. Nun, da er unzweifelhaft ?oben“ gelandet ist,
    haben sie doch hoffentlich wenigstens gesungen, wenn gerade keine Posaune zur Hand war.


    [quelle - http://www.kleinezeitung.at]



    Leider ist für Jeden mal die Zeit gekomen um zu gehen :sad2:
    Ich habe mich mit Peter Alexander immer köstlich unterhalten !

  • Ich habe die Nachricht über seinen Tod heute Morgen im Radio gehört. Das macht mich sehr traurig, denn Peter Alexander war ein hervorragender Schauspieler. Wie liebe ich doch seine Filme in denen er in die verschiedensten Rollen geschlüpft ist. Da konnte ich jeweils richtig herzhaft lachen.


    Die (Film)welt verliert einen grossen Mann, leider. :sad2:

  • :tempo: als Kind hab ich immer die Filme mit ihm und anderen großen Schauspielern gesehen, waren immer lustig :tempo:

  • oh man, schade um ihn!!! Ruhe in Frieden! Er war wahrlich einer der ganz Großen und noch einer der echten Komiker und nicht so wie heute, wo jeder Idiot glaubt er sei ein Comedian...


    seine Shows und auch die ganzen Filme mit Gunther Philipp haben mich durch meine Kindheit begleitet!

    audi4ever 4.0 rulez!!!