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ZitatAlles anzeigenEnde 2014 startet die neunte Generation des Audi A4 – serienmäßig mit Mildhybrid, gegen Aufpreis mit Plug-in-Hybrid und optimiertem quattro-Antrieb. AUTO BILD schaut in die Zukunft der Ingolstädter Mittelklasse.
Von Georg Kacher BMW definiert sich primär über den 3er. Bei Mercedes dreht sich der Stern um die E-Klasse, und für Audi ist der A4 der wichtigste Markenbotschafter. Deshalb setzt nicht der A8, sondern der erfolgreiche Mittelklassewagen die Zeichen, wenn der Vorsprung durch Technik gewahrt werden soll. Der aktuelle A4 heißt intern B8 und ist nach dem A5 der zweite Audi, der nach dem Prinzip des modularen Längsbaukastens (MLB) gestaltet ist. Der A4-Nachfolger, der im Herbst 2014 Premiere feiert, hört auf das Kürzel B9 und basiert auf einer Architektur, die unter Technikern als MLB Evo bezeichnet wird. Evo steht für Evolution: noch flexibler, noch leichter, noch günstiger.
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Da der nächste A4 zwischen 120 und 150 Kilo leichter werden soll, erhöht Audi den Alu-Anteil. Die Karosseriestruktur besteht zwar wieder aus hochfesten Stählen, doch die Beplankung ist aus Leichtmetall. Um die Plattform für die e-quattro-Applikation mit elektrisch angetriebenen Hinterrädern vorzubereiten, muss auch die hintere Radaufhängung umkonstruiert werden. Gleichzeitig rückt der Tank näher zur Wagenmitte, wo er sich den Bauraum beim Plug-in-Hybriden mit dem Batteriepaket teilt. Klar, dass auch der B9 die elektrisch unterstützte Servolenkung aus dem A7 übernimmt. Das Doppelkupplungsgetriebe kommt weiterhin mit sieben Gängen aus, doch beim Wandlerautomat für den S4/RS 4 stehen neun Fahrstufen zur Disposition. Die dynamische Drehmomentverteilung (torque vectoring) wird in Zukunft durch selbstsperrende Differenziale an beiden Achsen unterstützt. Quattro existiert bald in zwei Ausprägungen: rein mechanisch wie auch noch im Q5 Hybrid oder als e-quattro wie im e-tron Sypder Showcar.
Beim Plugin-Hybriden gibt es keinen starren Durchtrieb mehr. Hier werden Achsen und Hinterräder je nach Bedarf einzeln oder gemeinsam angesteuert. Serienmäßig will Audi den nächsten A4 als Mildhybriden ausliefern. In Vorbereitung ist zu diesem Zweck unter anderem ein effizienteres Motor-Thermomanagement, das sich die Hitze von Auspuff und Kühler zunutze macht. Die meisten Nebenaggregate werden elektrisch von einer Zusatzbatterie angetrieben, die als Zwischenspeicher die Bremsenergie aufnimmt. So läuft beim Ampelstopp die Klimaanlage weiter, obwohl der Motor eine Pause einlegt. Wenn der Verbrenner beim Gaswegnehmen automatisch abschaltet, segelt der Wagen im Freilauf emissionsfrei weiter, bis der Fahrer wieder Gas gibt. Ebenfalls schon weit gediehen sind neue Fahrmodi, die Verbrauch und Emissionen um bis zu 15 Prozent senken sollen. Die im Zentralcomputer abgelegten Programme können entweder über den Fahrstil oder durch Drücken der E-Taste abgerufen werden.
Bei den Verbrennern wird die Palette nach und nach auf neue Benziner und Diesel umgestellt. Für den A4 wird es mittelfristig nur mehr zwei Grundaggregate geben: Zweiliter-Vierzylinder und Dreiliter-V6. Die TDI-Leistungsspanne reicht von 150 bis 300 PS, die durchgehend auf Turbo umgestellten FSI-Triebwerke decken das Spektrum von 150 bis 350 PS ab. Rund sechs Monate nach der Limousine startet der A4 Avant. Ebenfalls fest eingeplant sind ein A4 L mit verlängertem Radstand (nur Export), der A4 allroad (ab Mai 2015) sowie der A5 als Coupé (März 2015), Sportback (September 2015) und Cabrio (Januar 2016).